Montag, 30. März 2020

[Rez] "Wicker King" von Kayla Ancrum

(c) Bildrechte: dtv
"Wicker King"
von Kayla Ancrum
Originaltitel: The Wicker King
Verlag: dtv, 2018
Einzelband | 320 Seiten
[HC] ISBN: 978-3423762335

~Klappentext~
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.
~Meine Meinung~
Zu allererst muss ich die tolle Aufmachung des Buches loben! Besonders auffällig ist der Farbverlauf von hell nach dunkel auf den Seiten, passend zu Jacks schlechter werdender Psyche. Hinzu kommen Skizzen und Fotos, die zur jeweiligen Handlung passen. Optisch also absolut genial gemacht!

Die Handlung ist in sehr kurze (oft nur 1 bis 2 Seiten lange) Kapitel unterteilt, also vermutlich nicht für jeden was. Zu Beginn fand ich es auch gewöhnungsbedürftig, aber schnell musste ich feststellen, dass trotzdem alles gesagt wird, was es zu erzählen gibt. Die einzelnen Szenen aus dem Leben von August und Jack übten sogar einen richtigen Sog auf mich auf, sodass ich das Buch quasi inhaliert habe. Man muss sich aber natürlich auf die episodenartige Erzählweise einlassen können und sich auch oft einen eigenen Anteil denken.

Inhaltlich geht es um die Freundschaft zwischen den beiden Jungen, die sich seit der Kindheit kennen. Sie sind unzertrennlich, wobei Jack den Ton angibt und August ihm folgt. Irgendwann fängt Jack an, Halluzinationen zu haben und statt zum Arzt zu gehen, bittet er August um Unterstützung bei einem verrückten Vorhaben...
Was anfangs wie eine enge Freundschaft wirkt, entwickelt sich nach und nach, wirklich schleichend, in eine toxische Richtung. Und genau dieser langsame Wandel ist perfekt gelungen, sodass man sich als Leser am Ende selbst fragt, wie genau es jemals so weit kommen konnte. 

Großer Bestandteil der Geschichte ich natürlich Jacks Erkrankung, die ihn immer heftigere, realere Halluzinationen sehen lässt, und wie sich diese auf die Realität von Jack und August auswirken. Mir war vorher tatsächlich nicht bewusst, dass eine so ausgeprägte Halluzination möglich ist - also auch noch was gelernt. Wie sich diese Erkrankung auf den Handlungsverlauf auswirkt, fand ich ziemlich cool und bezogen auf Jack und August auch nachvollziehbar. Was ich allerdings nicht ganz verstehen konnte, war, dass keiner der weiteren eingeweihten Personen zeitig auf die Idee kommt, mal Erwachsene oder gar einen Arzt zu informieren. Daher gibt es ein bisschen Punktabzug. Das Nachwort der Autorin erklärt das und ein Stück weit habe ich es beim Lesen auch nachvollziehen können - wäre aber selbst nie so verantwortungslos gewesen.

Samstag, 28. März 2020

[Geplauder] Balkon-Gärtnern #1

Hallo zusammen,

inspiriert von Soleil (Verlorene Werke) werde ich dieses Jahr dokumentieren, wie sich meine gärtnerischen Fähigkeiten auf meinem Balkon entwickeln. Seit 2017 versuche ich mich daran, einen grünen Balkon hinzubekommen, aber noch bin ich blutige Anfängerin (und habe leider keinen grünen Daumen). :'D


Hier also ein erster Blick auf meine aktuelle Balkon-Situation:

Nadelbaum - Brombeere -
Erdbeeren - Apfelbaum (von links nach rechts)
Meinen Apfelbaum habe ich jetzt schon seit 2018, damals als winzigen Baum beim Aldi erstanden. Leider hatte er sich direkt im ersten Sommer Blutläuse eingefangen, weshalb er etwas krüppelig aussieht. Zur Info: Blutläuse sind eher selten, ernähren sich vom Saft unterhalb der Baumrinde, führen daher zu krebsartigen Wucherungen und sind leider gegen alle bekannten Pflanzenschutzmittel immun. Das einzige, was etwas hilft, ist regelmäßiges Abbürsten... Oder ein sehr kalter Winter, womit allzu bald wohl nicht zu rechnen ist. Aber noch lebt mein Bäumchen und ich hoffe sehr, dass er so langsam etwas in Schwung kommt und dann vielleicht auch mal Blüten bekommt...
Letztes Jahr habe ich acht Erdbeerpflanzen gekauft, wovon sieben noch leben. Vier habe ich unterhalb des Apfelbaums gepflanzt. Sie sollen robust und mehrjährig sein, mal sehen, wie sie sich entwickeln. Letztes Jahr war die Erdbeerernte noch recht dürftig. :D
Neu dabei ist seit Kurzem eine Brombeere, die ich gekauft habe. Für einen schattigen Balkon genau das richtige. Die bekommt noch einen größeren Topf.

neue Pflanztreppe und Hocker
Dann habe ich dieses Jahr etwas mehr Geld investiert und diese Pflanztreppe und die beiden kleinen Hocker gekauft. Da mein Balkon im 1. Stock liegt, kommt nicht allzu viel Sonne am Balkonboden an. Die Pflanzen etwas höher stellen, erschien mir also sinnvoll und sieht auch netter aus. Darauf befinden sich aktuell ein junger Holunder, eine junge Johannisbeere, eine Ringelblume vom letzten Jahr (die den ganzen Winter über geblüht hat) und eine Platterbse oder so (hat den Winter überlebt und wurde daher behalten).

Außerdem habe ich zwei kleine Nadelbäume, von denen es offenbar nur einer auf die Fotos geschafft hat. :'D Die bräuchten eigentlich auch mal größere Töpfe...

Die Fahrräder einfach mal ignorieren. XD
In den vier hängenden Kästen (rechts auf dem Foto) sind Bienenblumen ausgesäht. Die Pflanzen, die da schon wachsen, haben ebenfalls den Winter überstanden. Es sind eine weitere Ringelblume, Malven und i-was anderes, das ich nicht genau zuordnen kann. :'D Die Bienenblumen-Mischungen sähe ich schon seit 2018 aus und nutze dabei immer zu 50% selbst geerntete Samen aus dem Vorjahr und zu 50% neu gekaufte, da die eigenen nicht immer keimen. Ich finde es immer total klasse, wenn dann im Sommer die Insekten meinen Balkon besuchen. :3 Und über Winter bieten sie Nahrung für Vögel.
Die beiden Kästen hinten links auf dem Foto sind neu. Im rechten davon habe ich Radieschen gesäht. Das wird das erste Mal sein, dass ich es mit Radieschen versuche - bin schon gespannt! In den linken kommt Kohlrabi, den ich aber erstmal in kleinen Töpfen vorziehe.

Das soll Salat, Kohlrabi und Bärlauch werden.
Und genau diese kleinen Kohlrabi-Töpfe seht ihr hier (die schwarzen). In den beiden Terrakotta-Töpfen habe ich Bärlauch gesäht. In dem Kasten ist eine Salatmischung. Ich bin auch hier schon sehr gespannt, was daraus wird!
In den letzten Jahren hatte ich auch Tomaten, aber da ich gar nicht sooo gerne Tomaten esse, lasse ich das dieses Jahr mal. XD

Da ich noch einiges an Samen und Töpfen übrig habe, überlege ich, es auch nochmal mit Kräutern zu versuchen. Letztes Jahr wurde daraus leider gar nichts! Ich vermute, weil die Amseln mehrfach meine Töpfe geplündert haben... :'D


Ich möchte euch etwa einmal im Monat ein Update geben, wie es mit meinen Pflanzen so läuft!
Habt ihr selbst Erfahrungen mit dem Balkon-Gärtnern? Habt ihr Tipps, was gut wächst?

Donnerstag, 26. März 2020

[Rez] "Kryonium. Die Experimente der Erinnerung" von Matthias A. K. Zimmermann

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Kadmos Verlag
"Kryonium. Die Experimente der Erinnerung"
von Matthias A. K. Zimmermann
Verlag: Kadmos, 2019
Einzelband | 324 Seiten
[HC] ISBN: 978-3865994448

~Klappentext~
Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt. Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden.
~Meine Meinung~
"Kryonium" wird als technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt, betitelt, was mich sofort neugierig gemacht hat. Ich zocke selbst seit Jahrzehnten Videospiele und war gespannt, inwiefern sich das in der besagten Virtualität widerspiegelt.

Der Einstieg in den Roman fiel mir dann allerdings gar nicht so leicht. Der*die Protagonist*in und zeitgleich Ich-Erzähler*in bleibt namens- und gesichtslos. Dadurch besteht erstmal eine Unnahbarkeit und Distanz zum Leser. Gleichzeitig fand ich das Konzept interessant, da man schnell merkt, dass das Geschlecht oder der Name absolut nebensächlich ist und die Person und ihre Geschichte nicht ausmacht. Der Schreibstil ist ungewohnt komplex und man muss sich daran erstmal gewöhnen. Ich habe jetzt in anderen Rezensionen gelesen, dass viele damit gar nicht klar kamen, aber nach einigen Kapiteln hatte ich mich an die etwas umständliche Erzählweise gewöhnt. Etwas störend waren dann nur noch häufige Wiederholungen von Erklärungen, damit man die Zusammenhänge auf jeden Fall versteht und nichts vergisst. Aber auch das konnte ich irgendwann als Eigenschaft des*r Erzähler*in akzeptieren. Er*sie steht immerhin vollkommen ohne Erinnerungen dar und muss für sich selbst vieles ordnen und Lösungen suchen. Übrigens steckt in dem Roman auch einiges an Mathematik, sodass man dagegen vielleicht keine absolute Abneigung haben sollten - ich fand allerdings alles sehr nachvollziehbar integriert.

Witzig fand ich übrigens, das ich mich schon nach wenigen Seiten an ein Computerspiel erinnert fühlte, in dem jeder noch so belanglos erscheinende Gegenstand eine Bedeutung haben kann. Vielleicht braucht man dazu wirklich die Gaming-Vorerfahrung, aber ich habe dadurch immer direkt erwähnte Gegenstände mental abgespeichert und immer wieder überlegt, wozu sie noch gut sein könnten.

Die Handlung selbst beginnt als relativ unspektakuläre Fantasy-Geschichte. Protagonist*in findet sich in einem Winterschloss wider, aus dem es kein Entkommen gibt. Dort hat er*sie sogar eine besondere Aufgabe in der Werkstatt, ist in die Welt also wie selbstverständlich integriert und nimmt das auch hin. Doch es regen sich Wünsche nach einer Flucht aus dem Schloss... Die ersten 100 Seiten behandeln dabei diese zunehmenden Fluchtversuche und das Erkunden des Schlosses und seiner nahen Umgegung. Dabei ergeben sich allerhand Rätsel und Ungereimtheiten, die den*die Erzähler*in vor immer mehr Fragen stellen. Und während auch ich mich noch gefragt habe, worauf alles hinlaufen soll, gab es einen krassen Plottwist, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Und ab da geht die Handlung erst richtig los und meine sofort auftauchende Vermutung, wohin alles laufen könnte, verfestigte sich immer mehr.

Ohne zu spoilern kann ich zur Handlung nicht viel mehr sagen, aber sie verläuft definitiv voller Überraschungen und ziemlich kurios, rätselhaft und fantastisch. Die Auflösung am Ende gefiel mir richtig gut! Ihr solltet euch auf jeden Fall darauf einstellen, dass hier nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und daher konnte mich der Roman trotz kleiner Kritikpunkte am Ende absolut begeistern!
 Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Weitere Meinungen

Dienstag, 24. März 2020

[Geplauder] Lesen auf Englisch

Mir kamen jetzt schon häufiger Blogbeiträge unter, in denen Blogger*innen  von ihren Erfahrungen mit dem Lesen auf Englisch berichten (z.B. Chrissi (Federecke)). Und heute berichte ich mal, wie ich dazu kam, Bücher auf Englisch zu lesen und wie es mir damit ergeht.

Zuerst einmal war mein Start in diese Fremdsprache recht holprig. In der 4. Klasse habe ich voller Begeisterung einen Anfängerkurs an der VHS besucht, in Vorbereitung auf die 5. Klasse, wo Englisch ein Hauptfach werden würde.

Meine anfängliche Begeisterung verpuffte aber sehr schnell, als in der 5./6. Klasse meine Schilddrüsenunterfunktion auftrat und ich bis zur Diagnose einen krassen Notenabfall in der Schule durchleben musste. Ich konnte mir damals absolut nichts richtig merken, meine Konzentration war quasi nicht vorhanden. Hinzu kam eine Englisch-Lehrerin, die mich einfach als dumm abstempelte und mich absichtlich vor der Klasse bloßstellte. Mein Englisch war damals echt grottig.

In der 7. Klasse wechselte der Lehrer, meine Schilddrüsenunterfunktion war eingestellt und ich stand "plötzlich" statt auf Note 4/5 bei einer 3. Und ab da machte Englisch auch Spaß, bis hin zum Abitur, wo ich Englisch sogar als Prüfungsfach belegt habe. Mein Englisch war nie super, aber gelegentlich mal eine Note 2 zu haben, war aufbauend genug.

Englische Bücher habe ich zu der Zeit in meiner Freizeit aber nicht gelesen, allerdings gelegentlich Videospiele auf Englisch gezockt.
Das englische Lesen kam erst während des Studiums langsam, da ich dort kaum Englisch brauchte und wenn doch, dann war es eher Fachliteratur, bei der die Fachbegriffe eh fast alle aus dem Lateinischen/Griechischen stammen und in jeder Sprache verständlich sind. Alltagsenglisch fiel mir zunehmend schwer.
Nun ergab es sich, dass ich damals riesiger Fan von Cassandra Clare und das Warten auf die deutschen Übersetzungen einfach zu nervenaufreibend war. :'D Also habe ich ab "City of Fallen Angels" alle ihre Bände auf Englisch gelesen. (Okay, bei "Clockwork Angel" habe ich es nochmal auf Deutsch versucht, fand die Übersetzung aber schrecklich.) Und es fiel mir leichter als erwartet - schließlich zeichnen sich Jugendbücher auch auf Englisch nicht gerade durch eine anspruchsvolle Sprache aus. ;)
Auch veröffentlichte ich damals meine Zeichnungen auf der englischsprachigen Plattform "deviantArt" und kommentierte entsprechend auch bei anderen auf Englisch. So rostete mein Englisch immerhin nicht komplett ein. ;)
Der Großteil meiner Cassandra Clare Bücher ist auf Englisch.
Deutlich regelmäßiger nutzte ich die Sprache aber erst im Master-Studium. Zum einen, weil wir da auch Kurse auf Englisch hatten und zusammen mit Kommilitonen, die nur wenig Deutsch sprachen, und zum anderen weil ich mit meinem Freund zusammen kam, der immerhin 5 Jahre in England gelebt hat. Er schaut Serie und Filme bevorzugt auf Englisch und so gewöhnte ich mich auch endlich daran, das gesprochene Englisch zu verstehen. Mein Freund studierte dann ebenfalls einen englischen Master in Deutschland, sodass ich auch mit seinen dortigen Kommilitonen auf Englisch kommunizieren musste.
Weitere englische Bücher in meinem Regal.
Im Laufe der Jahre wurde so jede Hemmung der englischen Sprache gegenüber abgebaut und ich sehe nicht nur regelmäßig Serien auf Englisch sondern lese auch mehrere englische Bücher im Jahr. Und auch wenn die ersten Minuten/Kapitel immer wieder ungewohnt sind, merke ich wenig später nicht mal mehr, dass ich nicht-deutsch lese/schaue. Es kam sogar schon vor, dass ich beim Nachdenken über das Gelesene im ersten Moment nicht wusste, ob ich es auf deutsch oder englisch gelesen habe.
Erst letztes Jahr gelesen: The Remnant Chronicles, um den geteilten 3. Band im Deutschen zu entgehen. :D
Inzwischen lese ich auch wieder (gelegentlich) klassische Literatur im englischen Original und entscheide bei Romanen nur noch danach, welches Cover mir besser gefällt - deutsches oder englisches. Werden Bände im Deutschen geteilt, greife ich auch lieber zum Original. Und englische Bände erhält man oftmals schon relativ früh günstig gebraucht (teilweise sind auch die Hardcover neu deutlich günstiger als im Deutschen).

Mein größter Tipp: Auf keinen Fall mit einem Wörterbuch hinsetzen und jedes unbekannte Wort nachschlagen! Das meiste ergibt sich aus dem Kontext, also einfach ignorieren und weiterlesen! Ich schlage Wörter grundsätzlich nur nach, wenn sie häufiger auftauchen, also wohl tatsächlich wichtig für die Handlung sind, oder wenn mir eine ganze Szene aufgrund eines fehlenden Wortes nicht klar verständlich ist. Und inhaltlich verpasst habe ich dadurch meines Wissens nach noch nie etwas. ;)
Englische Bücher auf meinem SuB. Natürlich auch noch Cassandra Clare dabei. Aber auch drei Klassiker (Charles Dickens 2x und Moby Dick).

Wie sieht es bei euch aus? Lest ihr auf Englisch oder ist das eher eine Hemmschwelle?

Sonntag, 22. März 2020

[Rez] "Die Amtrak-Kriege. Wolkenkrieger" von Patrick A. Tilley

(c) Bildrechte: Heyne
"Die Amtrak-Kriege. Wolkenkrieger"
von Patrick A. Tilley
Originaltitel: Cloud Warrier - The Amtrak Wars
Verlag: Heyne | Neuauflage 2019
Band 1 von 6 | 480 Seiten
[TB] ISBN: 978-3453320499

~Klappentext~
Vor Tausenden von Jahren endete das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, in einem gewaltigen Atomkrieg. Nun ist die Menschheit in zwei verfeindete Parteien geteilt: Die Amtrak-Föderation ist eine hochtechnisierte, hochzivilisierte Kultur, die in unterirdischen Metropolen lebt – geschützt vor der tödlichen Strahlung. Und dann gibt es da noch die sogenannten »Stummen« – jene, die sich an die lebensfeindlichen Umweltbedingungen an der Erdoberfläche angepasst haben und die in den Augen der Amtraks keine Menschen mehr sind. So denkt auch der junge Pilot Steve Brickman, der bei seinem ersten Einsatz an der Oberfläche von den »Stummen« entführt wird...
~Meine Meinung~
"Wolkenkriger", der erste Band der Amtrak-Kriege, erschien ursprünglich schon 1983, nun wird die Reihe von Heyne neu aufgelegt. 

Die Welt der Reihe ist unsere in einer fernen Zukunft. Nach einem Atomkrieg ist die Erdoberfläche verstrahlt und die Menschen leben in riesigen, modernen Städten unter der Oberfläche, geführt von der Ersten Familie. Einziges Ziel ist die Rückeroberung der Erde von den dort nomadisch lebenden Mutanten, die sich an die radioaktive Umgebung angepasst haben. Zu diesem Zweck werden die meisten jungen Menschen zu Soldaten ausgebildet. Einer dieser frischen Soldaten ist Steve Brickman, Jahrgangsbester. Bei seiner ersten Mission auf der Oberfläche wird seine Einheit vernichtend geschlagen und Steve von den Mutanten gefangen genommen...

Zu Beginn wird man mit technischen Details und Zahlen fast schon erschlagen, denn die unterirdischen Städte und die Wagner genannten Soldaten funktionieren durch klare Strukturen, nichts wird hinterfragt, es gibt keine eigene Meinung, keine Individualität. Doch von dem ganzen Technischen sollte man sich auf keinen Fall abschrecken lassen! Denn sobald es an die Erdoberfläche geht und Steve von den Mutanten gefangen genommen wird, geht die eigentliche Handlung erst richtig los.

Neben Steves Erzählperspektive gibt es noch die von Cadillac, einem der Mutanten. Und so erfährt man beide Sichtweisen - die der sich überlegen fühlenden Wagner und die der von ihnen erbarmungslos gejagten Mutanten. Und so wird dem Leser schnell klar, dass die Mutanten keine stumpfen, niederen Wesen sind wie es Steve stets gelehrt wurde... 
Wie Steve allmählich seine eigenen Vorurteile und sein fest verankertes Weltbild hinterfragt, ist der Hauptbestandteil des Bandes und las sich total fesselnd, spannend und gesellschaftskritisch. So empfand ich den Band als gelungenes Statement gegen Rassismus und Vorurteile.

Nebenbei werden einige Punkte bezüglich der Ersten Familie angedeutet, die darauf hindeuten, dass in den Folgebänden noch einige Geheimnisse und Intrigen, vielleicht sogar eine große Verschwörung hinter allem, aufgedeckt werden wird.
Ansonsten sei noch erwähnt, dass es recht blutig und gewalttätig zugeht und sich neben dem Sci-Fi-/Dystopie-Anteil auch ein wenig Fantasy einmischt. Also durchaus eine interessante Genrekombination, die sich in die Welt aber nahtlos einfügt.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und stets mit einer gewissen Ironie, besonders wenn der stumpfsinnige Gehorsam der Soldaten beschrieben wird. Allerdings bleibt durch die Erzählperspektive aus der 3. Person auch stets eine gewisse Distanz zu den Charakteren bestehen, was ich allerdings auch weitgehend passend fand.

Insgesamt war ich von dem Auftaktband sehr positiv überrascht und kann die Fortsetzung kaum erwarten!
Die Amtrak-Kriege:
    Band 1 - Wolkenkrieger
    Band 2 - Erste Familie [meine Rezension]
    Band 3 - Eisenmeister
    Band 4 - Blutiger Fluss
    Band 5 - Todbringer
    Band 6 - Erdendonner

Samstag, 21. März 2020

Mädelsabend by Tanja & Leni

Guten Abend zusammen! Heute steht wieder der Mädelsabend von Tanja (Der Duft von Büchern und Kaffee) und Leni (Meine Welt voller Welten) an. Wer ebenfalls mitmachen möchte findet hier den Link zum Beitrag!

Ich bin heute mit dem zweiten Band der neuen Trilogie von Julie Kagawa dabei "Im Schatten des Schwertes". Das Buch hatte ich schon Anfang des Monats angefangen, dann aber wegen der Schwere nicht mit in den Urlaub genommen und es jetzt erst weiter gelesen. Ich starte auf Seite 260 von 490. Ich hoffe, ich komme gut voran, da ich den Band gerne dieses Wochenende beenden würde. :-)

Übrigens sehr schade, dass das Wetter heute richtig genial ist, aber man ja möglichst nicht rausgehen soll... Ich war daher nur kurz einkaufen... Wie verbringt ihr die Corona-Zeit? :-)

Zu Essen gibt es bei uns heute vegetarische Burger nach dem Rezept von Vivka. ♥ Das hatte ich vor ein paar Monaten schon mal gemacht und für gut befunden. :-) Allerdings muss ich die gleich noch zubereiten, dann gibt es auch ein Foto. ;-)
...
So, da bin ich endlich und hier mein Burger! :D War sehr lecker!
Btw habe ich heute ultra-lahmes Internet, ich vermute, weil schon angekündigt wurde, die Bitraten zu drosseln... Ist etwas doof, weil hier alles ewiiiiig zum laden braucht und ich mich so gefreut hatte, heute die Demo zum Final Fantasy VII Remake zu zocken und jetzt die 7GB schon seit Stunden runtergeladen werden. Das dauert sonst nur ein paar Minuten... ;_____; Aber ich versuche trotzdem, hier regelmäßig bei allen reinzuschauen!

18:00 Uhr: Stell dir vor die Ausgangssperre betrifft dich auch. Welches SuB-Buch würdest du in dieser Zeit gerne endlich lesen wollen?
Also erstmal müsste ich trotz Ausgangssperre arbeiten. Demnach hätte ich gar nicht so viel mehr Zeit als aktuell schon. Ich würde also einfach meinen SuB durcharbeiten. XD Als besonders dicker Wälzer steht da aktuell "Queen of Air and Darkness" von Cassandra Clare weit oben. Damit würde ich schon ein paar Wochen rum bekommen. :D Aber das Buch werde ich sowieso bald anfangen, weil ich unbedingt wissen muss, wie die Trilogie ausgeht.

19:00 Uhr: #Hamsterkauf: Was würde dein Protagonist bei einer Krise wohl am ehesten hamstern?
Hm, gute Frage. Yumeko ist eher praktisch veranlagt, also sicherlich Essen. :D

Übrigens habe ich heute Klopapier ergattert! Wuhuu! XD Seit einer Woche habe ich versucht, welches irgendwo zu bekommen, aber die verrückten Hamsterkäufer waren immer schneller als ich. Finde es echt unverständlich, was die damit wollen... Und dass sie null an Leute denken, die vielleicht nicht hamstern und dann tatsächlich ohne da stehen... -.-"

20:00 Uhr: Dein Held ist auf der Jobsuche. Was meinst du, auf welche Stelle würde er sich vermutlich bewerben?
Da Yumeko gerne Späße treibt und nicht wirklich still sitzen kann, wäre es eher etwas aktives. Ich könnte sie mir spontan im Zirkus oder sowas vorstellen, wo sie ihre Kitsune-Tricks vorführt. :D

21:00 Uhr: #Bücherhamsterkauf: Welche Bücher der anderen Teilnehmer würdest du gerne für die Zeit in Isolation noch #hamstern? Gehe bei den anderen Teilnehmern stöbern und verrate uns, ob das ein oder andere Buch mit dabei ist, was gleich mit auf deine Liste für den #Bücherhamsterkauf wandern soll.
Heike liest gerade "Der letzte König von Osten Ard" von Tad Williams, die Reihe möchte ich auf jeden Fall irgendwann noch lesen. "Eine wie Alaska", das Shannon aktuell liest, steht auch schon ewig auf meiner WuLi, ebenso wie die "Rache und Rosenblüten"-Duologie, die Julia heute liest.
Aber ehrlich gesagt ist mein SuB so voll, dass ich gar nichts mehr #hamstern würde... :'D

22:00 Uhr: Die Ausgangssperre trifft den Autor/die Autorin deines aktuellen Buches, worüber soll er/sie in der Zeit schreiben?
Auf jeden Fall liegt Julie Kagawa Fantasy, also sollte es schon in dem Genre bleiben. Da ich es auch ganz cool finde, wie sie hier die japanische Mythologie eingebaut hat, wäre etwas ähnliches interessant. Vielleicht mit germanischer oder afrikanischer Mythologie? :D


Mir hat der Abend wie immer Spaß gemacht, auch wenn ich etwas später dazu gestoßen bin. Habe auch irgendwie nur 55 Seiten geschafft... :'D Aber besser als nichts! Ich werde jetzt auch noch etwas weiter lesen, bin aber auch schon recht müde. :)
Morgen schaue ich dann auch noch mal bei allen rein, wie euer Abendabschluss war. :D

Freitag, 20. März 2020

Mein SuB kommt zu Wort #29

"Mein SuB kommt zu Wort" ist eine monatliche Aktion von Annas Bücherstapel, bei der jeder jederzeit mitmachen kann. :) Hier findet ihr die aktuelle Runde!

Im März hatte ich eine Woche Urlaub, in der ich auch ganz gut zum Lesen kam. Ob das den SuB-Abbau vorangebracht hat? Mal sehen, was Helmut dazu sagt.

Frage 1: Wie groß/dick bist du aktuell?
Auch wenn Alica wirklich viel gelesen hat, so waren darunter doch wieder einige Rezensionsexemplare. Ich kann also aufatmen, denn noch bin ich nicht zu stark geschrumpft! Aber ich fürchte, das lag auch v.a. daran, dass zur Nicht-LBM trotzdem viele tolle Bücher erschienen sind, bei denen Alica teilweise schwach wurde... Jedenfalls umfasse ich aktuell 59 Prints und 42 eBooks (letzten Monat: Prints 61, eBooks 42), bin also nur um 2 Bücher geschrumpft. Puh!

Frage 2: Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen – zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel!
Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass es gar nicht soooo viele Neuzugänge gab. Aber dann habe ich eben mal nachgeschaut und es kam doch ein bisschen was zusammen. Allerdings waren ein paar Bücher Rezensionsexemplare und da Alica die immer fast direkt liest, zählen sie nicht zu mir... Als einzige vorzeigbare Neuzugänge bleiben daher diese Bücher:
 
 (c) Bildrechte: Märchenspinnerei | Margery McElderly Books | Penhaligon

"Unter gläsernen Fassaden" war eine Neuerscheinung aus der Märchenspinnerei, aus der Alica bisher noch gar kein Buch gelesen hat. Es ist ein modernes Jugendbuch, das Aschenputtel und Dickens Weihnachtsgeschichte vereint.
Außerdem ist Alica im Moment wieder im Shadowhunters-Fieber und so musste "Chain of Gold" einfach direkt zum Erscheinen einziehen! Es ist die neue Trilogie von Cassandra Clare, aber bevor Alica sie lesen kann, muss erstmal "Queen of Air and Darkness" gelesen werden. Ein paar Monate wird "Chain of Gold" also wohl bei mir bleiben dürfen.
Und ganz frisch - und bevor die Buchläden wegen Corona schließen mussten - hat Alica noch "Alice - Finsternis im Wunderland" ergattert. Auf den Roman ist sie schon so gespannt, weil das englische Original auch schon ewig auf ihrer WuLi stand, dass sie es noch dieses Monat beginnen möchte... Es wird also nur ein kurzer Begleiter sein...

Frage 3: Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, ein Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?
(c) Bildrechte: ueberreuter

Zuletzt beendet hat Alica "Die Stille meiner Worte" von Ava Reed, und zwar erst gestern, sodass es noch keine Rezension gibt. Aber es war ihr bisher liebstes Buch der Autorin, in dem das Verstummen nach einem schweren Schicksalsschlag nachvollziehbar dargestellt wurde.

Frage 4: Lieber SuB, es wird an der Zeit, mal etwas Spannung in deine Stapel zu bringen, zeig uns also diesen Monat Thriller und Krimis aus deinen Weiten bzw. jene Bücher, in denen sicher jemand umgebracht wird.
Anhand des Klappentextes war das jetzt gar nicht so leicht, denn aktuell hat Alica hier keine Krimis/Thriller liegen. :'D Aber immerhin ist in diesem Buch von einem Mord die Rede:
(c) Bildrechte: Königskinder
"Ein Glück für immer" ist aus dem mittlerweile eingestellten Königskinder Verlag und Alica ist schon sehr gespannt darauf! Da diesmal nur ein Buch in der Auswahl ist, sollte das Lesen schaffbar sein.

Jetzt noch ein Rückblick auf die Aufgabe vom letzten Monat:
  • Ich hatte Alica aufgefordert, alle drei der Bücher der Monatsaufgabe zu lesen. Geschafft hat sie davon die beiden Ava Reed-Bücher "Wir fliegen, wenn wir fallen" (hat ihr ganz gut gefallen, sie aber auch nicht umgehauen) und "Die Stille meiner Worte" (s.o.). Rezensionen zu beiden folgen wohl erst im April, da Alica immer noch hinterher hängt...

Donnerstag, 19. März 2020

[Rez] "One True Queen. Von Sternen gekrönt" von Jennifer Benkau

(c) Bildrechte: Ravensburger
"One True Queen. Von Sternen gekrönt"
von Jennifer Benkau
Verlag: Ravensburger, 2019
Band 1 von 2 | 512 Seiten
[HC] ISBN: 978-3473401796

~Klappentext~
Dunkelheit. Das Gefühl, zu fallen. Und dann: nichts.
Eben noch stand Mailin in ihrer irischen Heimatstadt, plötzlich wacht sie in einer anderen Welt auf. Hier, im Königreich Lyaskye, trachtet ihr alles und jeder nach dem Leben – nur nicht der mysteriöse Fremde, der Mailin aus einer tödlichen Falle rettet. Der so gefährlich wirkt und sie dennoch beschützt. Und der ihr nicht verrät, wer er in Wahrheit ist. Erst, als er sie zum Königshof bringt, erkennt Mailin, dass sie aus einem ganz bestimmten Grund in Lyaskye ist: Sie soll Königin werden. Und das ist in dieser Welt ein Todesurteil.
~Meine Meinung~
Bei gehypten Büchern bin ich immer eher skeptisch, weshalb ich auch bei "One True Queen" erst einmal abgewartet hatte, statt direkt zuzuschlagen. Doch meine Skepsis stellte sich beim Lesen zunehmend als unnötig heraus - ich war sogar sehr positiv überrascht!

Die Handlung beginnt in unserer Welt. Mailin lebt in Irland, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester, die seit einem Unfall im Wachkoma liegt. Die Pflege der Schwester und Geldsorgen machen das Leben von Mailin und ihrer Mutter nicht gerade leicht, doch Mailin versucht trotzdem, daran zu glauben, dass ihre Schwester eines Tages aufwachen wird... Den Ausgleich zum schwierigen Alltag findet Mailin im Kendo-Training, wo ihr nach einem Streit mit ihrer Mutter plötzlich schwindlig wird...
Mailin wacht in einem seltsamen Wald wieder auf und muss sich fortan in einer fremden Welt zurecht finden, die alles andere als harmlos zu sein scheint...

Der Beginn der Handlung erinnerte mich etwas an "Alice im Wunderland", die in das Kaninchenloch fällt und in einer düsteren Fantasy-Welt aufwacht. Das gibt sich aber bald, denn die Handlung entwickelt sich in eine etwas andere Richtung weiter. Im Zentrum steht natürlich Mailin, die in dem fremden Land - Lyaskye - erstmal alles kennenlernen und sich zurecht finden muss. Ihr Ziel ist, einen Weg zurück nach Hause zu finden, doch schnell lernt sie, dass niemand grundlos nach Lyaskye gelangt... Unterstützung findet sie in dem geheimnisvollen "Peter", der sie im Wald entdeckt und nach etwas Überredungskunst bereit ist, Mailin in die nächste Stadt zu begleiten.
Dieser erste Abschnitt lebt vor allem von den Dialogen zwischen den beiden. Mailin ist sarkastisch, durchsetzungsfähig und erfrischend schlagfertig. Sie handelt zwar oft unüberlegt und mehr nach Bauch als Kopf, hinterfragt aber gleichzeitig auch vieles, was sie erlebt und fügt sich nicht in ihr Schicksal. Peter hingegen lässt sich von Mailin wenig beeindrucken, bleibt geheimnisvoll und zieht Mailin gerne mal etwas auf. Man wird anfangs wirklich nicht schlau aus ihm, aber genau das mochte ich, weil er das auf eine super sympathische Art tut! Die Gespräche der beiden waren sehr unterhaltsam und brachten mich mehrmals zum Schmunzeln. Dennoch gibt es auch ernste Momente, denn Lyaskye ist kein harmloses Pflaster und beheimatet so einige gefährliche Lebewesen... Außerdem bleibt über allem die Frage, was Mailin in diese Welt gebracht hat und welche Aufgabe sie dort erfüllen soll.

Das alles wird nach und nach aufgeklärt und zwar so, dass ich nie genervt davon war, dass Informationen absichtlich zurückgehalten wurden, um die Spannung aufrecht zu halten. Es wurden immer wieder Erklärungen geliefert und neue Fragen aufgeworfen - und das in einer Mischung, die die Spannung aufrecht erhält. Einige Aufklärungen waren auch sehr überraschend und konnte mich begeistert weiterlesen lassen. 
Dazu kommt eine Liebesgeschichte, die ich authentisch und nachvollziehbar fand. Das erlebt man gerade in Fantasy-Jugendbüchern nicht allzu oft.

Neben Mailin und Peter fand ich auch alle Nebencharaktere interessant ausgearbeitet und individuell beschrieben. So einige sind nicht das, was man anfangs von ihnen denkt. Die Geschichte wird durch die Charaktere lebendig und durch den bildhaften Schreibstil unterstützt. Die Seiten fliegen dadurch nur so dahin. Ich habe wirklich lange kein 500 Seiten-Buch mehr in so kurzer Zeit runtergelesen.
Auch den Weltentwurf rund um Lyaskye mochte ich gerne - das düstere, gefährliche Land mit seinen faszinierenden Lebewesen - auch wenn er noch etwas blass bleibt. Ich hoffe, im zweiten Band erfährt man noch mehr über die Hintergründe.

Insgesamt ein grandioser Auftakt der Duologie, der mich überzeugen konnte.

"One True Queen"-Duologie
    Band 1 - Von Sternen gekrönt
    Band 2 - Aus Schatten geschmiedet

Dienstag, 17. März 2020

[Rez] "Do it Yourself! #Einfach plastikfrei leben. Selbstgemacht statt gekauft" von Charlotte Schüler

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Südwest Verlag
"Do it Yourself! #Einfach plastikfrei leben. Selbstgemacht statt gekauft"
von Charlotte Schüler
Verlag: Südwest, 2020
Sachbuch | 176 Seiten
[TB] ISBN: 978-3-517-09865-4

~Klappentext~
Die beliebte Autorin Charlotte Schüler präsentiert in ihrem zweiten Buch mehr als 40 bebilderte Anleitungen für plastikfreie Produkte. Denn die nachhaltigsten Alternativen zu den verpackten Angeboten aus Supermarkt und Drogerie kann jeder ganz einfach selbst zu Hause herstellen.
Ihre vielseitigen DIYs decken alle Bereiche des Lebens ab und helfen dabei, den eigenen Alltag Schritt für Schritt plastikfreier zu gestalten. Ob Make-up, Shampoo, Bodylotion, Waschmittel oder Einkaufstasche: Die Autorin zeigt, wie sich ihre Ideen und Rezepte mühelos in die Tat umsetzen lassen.
Mit zusätzlichen Infokästen, praktischen Tipps sowie Checklisten aus den Bereichen Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs hilft die Autorin ihren Lesern den Überblick zu behalten und ihre Ziele noch besser zu erreichen.
~Meine Meinung~
Es handelt sich hierbei um das zweite Buch zum Thema "plastikfrei leben" von Charlotte Schüler, mit dem Fokus aufs Selbermachen.

Begonnen wird mit allgemeinen Hintergründen zum Thema Plastikvermeidung, wie Charlotte dazu kam, wieso es wünschenswert ist, weniger Plastik zu verwenden und ein paar erste grundlegende Tipps, die ausführlicher in ihrem ersten Buch nachzulesen sind. Diese kurze Zusammenfassung ist schön übersichtlich und nachvollziehbar und mit ein paar Zahlen untermauert. Wer also zu dem Buch greift, ohne viel Vorwissen zu haben, wird direkt auf den aktuellen Stand gesetzt und kann den Sinn hinter Plastikvermeidung besser verstehen.

Danach folgen insgesamt vier Kapitel zu verschiedenen Themenbereichen, in denen dann Tipps und Rezepte sowie für den der mag Checklisten und Pläne dargestellt bzw. auszufüllen sind. Die Themenbereiche sind Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs, wobei der Abschnitt zum Bad den größten Umfang hat. 
Die beschriebenen Rezepte decken wirklich alles mögliche ab und sind sehr leicht verständlich und mit wenigen Zutaten zuzubereiten, sodass sie wirklich alltagstauglich erscheinen und man so ziemlich jedes kaufbare Produkt selbst herstellen könnte. Ich werde einige davon auf jeden Fall auch noch testen, sobald meine "normalen" Produkte aufgebraucht sind. Für die vorgestellten Reinigungsmittel benötigt man oftmals Sprühflaschen, die ich mir dann auch erstmal besorgen muss.

Etwas zu umfangreich fand ich im Kapitel "Bad" den Abschnitt zum Make-up, sodass das Buch wirkt als würde es sich ausschließlich an Frauen richten. Da ich selbst aufgrund einer Hauterkrankung kaum Make-up nutze, war das Kapitel für mich ohnehin nicht wirklich relevant. Darüber hinaus fehlte mir hier eine Angabe, ob die selbstgemachten Make-up-Produkte auch für empfindliche oder eben erkrankte Haut geeignet sind (oftmals sollen/können ätherische Öle hinzugegeben werden - die sind für meine Haut absolutes No-Go). Mich ärgert es zwar, dass ich ausschließlich in Plastik verpackte Produkte nutze, aber nachdem ich jahrelang nach einer Hautpflege gesucht habe, die meine Haut nicht zusätzlich reizt, würde ich ungerne ohne weitere Hinweise die Rezepte von Charlotte testen...
Interessant sind dafür die Rezepte für Seifen, Shampoo, Bodylotion und Zahnpasta, da man sich da auch relativ einfach eigene Geruchsmischungen zusammenstellen und das Produkt mit etwas Übung an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.

In den Kapiteln "Lebensmittel" und "Unterwegs" war eher wenig neues enthalten bzw. relativ offensichtliche Dinge wie To-Go-Becher oder selbst backen/kochen statt fertig und abgepackt kaufen. Dennoch runden sie das Buch inhaltlich gut ab und geben z.B. auch einen Tipp, wie man in Sachen Strohhalme verfahren kann.

Erwähnenswert ist noch das spezielle Papier des Buches: Apfelpapier aus Resten der Saftherstellung. Von der Herstellungsmethode habe ich vorher noch nie gehört, finde das Papier aber total schön. Es fühlte sich von der Textur her gut an, die Druckqualität ist spitze und es sieht auch noch natürlich aus.

Insgesamt trotz kleiner Kritikpunkte ein übersichtliches, leicht verständliches Werk, in das ich garantiert noch öfter reinschauen werde!
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über das Bloggerportal!
Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Sonntag, 15. März 2020

[Rez] "Lord of Shadows" von Cassandra Clare

(c) Bildrechte: Margaret K. McElderry Books
"Lord of Shadows"
von Cassandra Clare
Verlag: Margaret K. McElderry Books, 2017
Band 2 von 3 | 699 Seiten
[HC] ISBN: 978-1442468405 | [TB] ISBN: 978-1471116674
Im Deutschen im Goldmann Verlag erschienen.

~Klappentext~
Emma Carstairs has just learned that the love she shares with her warrior partner and parabatai, Julian Blackthorn, isn’t just forbidden—it could destroy them both. She knows she should run from Julian. But how can she when the Blackthorn family is threatened by enemies on all sides?
Their only hope is the Black Volume of the Dead, a spell book of terrible power. Everyone wants it. Only the Blackthorns can find it. Spurred on by a dark bargain with the Seelie Queen, Emma; her best friend, Cristina; and Mark and Julian Blackthorn embark on a journey into the Courts of Faerie, where glittering revels hide bloody danger and no promise can be trusted.
As dangers close in, Julian devises a risky new scheme that depends on the cooperation of an unpredictable enemy. But success may come with a price he and Emma cannot even imagine, one that will have repercussions for everyone and everything they hold dear.
~Meine Meinung~
Der erste Band der "Dark Artifices"-Trilogie von Cassandra Clare gefiel mir leider nicht ganz so gut, was vor allem an Emmas und Julians Beziehung und ihren Charakteren lag, die die eigentliche Handlung etwas blockierten. Ich war also gespannt, wie sich die Handlung im zweiten Band entwickeln würde. Und zum Ende hin kam endlich das gewohnte "Shadowhunters"-Gefühl zurück, das mich Cassandra Clares Bücher so lieben lässt!

Die Handlung setzt direkt am Ende vom ersten Band an und die vorherigen Konflikte werden weitergeführt. Allerdings liegt der Fokus diesmal deutlich weniger auf Emma und Julian, sondern lässt viel Raum für die anderen Charaktere. 
So lernt man endlich Ty und Livvy besser kennen, ebenso wie Kit, der sich in seiner neuen Rolle als Schattenjäger erst noch zurecht finden muss. Die drei Teenager werden schnell Freunde und ein richtiges Team, das ich in der Kombination richtig gerne mochte! Kit gefiel mir dabei von den dreien am besten, merkt man doch typische Herondale-Charakterzüge an ihm. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Drei aus ihren Aufgaben selten ohne kleines Chaos hervorgehen. Aber auch die Entwicklung von Ty war gelungen. Er ist btw der erste autistische Charakter in einem Fantasy-Roman, den ich kenne, daher keine Ahnung, ob sein Verhalten korrekt dargestellt wird. 
Auch haben Christina, Mark und Kieran so einige Konflikte untereinander zu lösen. Da ich schon im ersten Band Christina und Mark richtig klasse fand, mochte ich auch hier den Handlungszweig sehr! Wobei ich es doch etwas merkwürdig fand wie sich die Dreiecksbeziehung entwickelt. Kann man es überhaupt noch Dreiecksbeziehung nennen? Meine Gefühle bezüglich des Trios wurden ebenso wie Christinas immer konfuser und ich bin wirklich gespannt, wohin das noch führt. "Perfect Diego" hingegen kam diesmal nur am Rand vor, was ich ein bisschen schade fand. Irgendwie ist er in seiner Perfektion doch unterhaltsam. 
Weiterhin eher oberflächlich bleiben hingegen Dru und Tavvy, wobei Tavvy natürlich auch noch etwas jung ist. Dru bekommt zwar auch einen kleinen Handlungszweig, den man aber auch getrost hätte weglassen können, denn wirklich näher gebracht hat er mir das Mädchen nicht.
Was übrigens "Malec"-Fans freuen dürfte: Magnus und Alec bekommen ein paar mehr Gastauftritte und besonders Magnus scheint auch für den Abschlussband noch eine größere Rolle zu spielen.
Mein neues liebstes Nebencharakter-Paar ist aber Diana und Gwyn. Es ist einfach krass, wie Cassandra Clare mit wenigen Szenen die beiden so nah zueinander gebracht hat, dass ich richtig Herzklopfen bekam. Ernsthaft, die zwei shippe ich ab sofort! ♥ Hoffentlich bekommen sie im dritten Band noch mehr gemeinsame Szenen. Diana lüftet übrigens auch ihr im ersten Band so oft erwähntes Geheimnis, was sie für mich nur noch toller machte.
Die Beziehung zwischen Emma und Julian entwickelt sich hier langsam weiter bzw. es gibt einiges an hin und her. Julian wird mir dabei immer unheimlicher. Ernsthaft, der Typ ist so besessen von Emma, das es einfach nur gruselig ist. Und Emma findet das irgendwie auch noch gut... Mit den beiden werde ich auf jeden Fall nicht mehr warm und war wirklich froh, dass sie nicht mehr so stark im Vordergrund standen. Natürlich ist die Parabatai-Verbindung aber weiter wichtig und die beiden suchen weiterhin nach einer Lösung für ihr Problem. Auch hier bleibt Julian in seinen Einstellungen einfach nur unheimlich...

Die eigentliche Handlung geht hier nur langsam weiter, was - wie man vielleicht merkt - an den vielen Charakteren und ihren eigenen kleinen Handlungszweigen liegt, die sich aber alle irgendwo auch überschneiden und allmählich ein Gesamtbild formen. Der große Konflikt der Trilogie kristallisiert hier heraus und lässt einen grandiosen Abschluss erahnen. Das Ende von diesem relativ typischen Zwischenband war auf jeden Fall völlig unerwartet und krass. Und hat dafür gesorgt, dass ich der Shadowhunters-Welt wieder vollständig verfallen bin. Nach dem laschen "Lady Midnight" hätte ich das gar nicht mehr erwartet. Aber Cassandra Clare weiß einfach wie man vielschichtige Charaktere erschafft und eine umfangreiche Gesamthandlung aufbaut, bei der ich gar nicht anders kann, als mitfiebern. 
Da ich an dem Band aber dennoch lange gelesen habe, weil einfach so unglaublich viel kleines passiert, kann ich keine volle Punktzahl geben. Aber ich erhoffe mir vom Abschlussband jetzt auch umso mehr.

"The Dark Artifices"-Trilogie
    Band 1 - Lady Midnight [meine Rezension]
    Band 2 - Lord of Shadows
    Band 3 - Queen of Air and Darkness [meine Rezension]

Freitag, 13. März 2020

[Rez] "Ohne Flugzeug um die Welt" von Giulia Fontana und Lorenz Keyßer

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: lübbe life
"Ohne Flugzeug um die Welt. Klimabewusst unterwegs und glücklich"
von Giulia Fontana & Lorenz Keyßer
Verlag: lübbe life, 2020
Sachbuch | 192 Seiten
[TB] ISBN: 978-3431070033

~Klappentext~
"Giulia, ich heirate! Willst du meine Trauzeugin sein?" Natürlich will sie - doch wie soll sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin nach Sydney kommen, wo sie sich doch entschieden hat, nie mehr zu fliegen? Anstatt Umweltideale und Freundschaft gegeneinander auszuspielen, machen Giulia und ihr Freund Lorenz aus dem Weg einen Versuch in klimafreundlichem Reisen: Per Bus, Bahn, zu Fuß und mit dem Schiff überwinden sie nicht nur riesige Strecken, sondern auch so manches Vorurteil. Ein ganz besonderes Reiseabenteuer, das zum Nachmachen einlädt!
~Meine Meinung~
Wie der ein oder andere hier vielleicht mitbekommen hat, haben mein Freund und ich letztes Jahr beschlossen, vorerst keine Flugreisen mehr zu unternehmen. Wir reisen zwar gerne und auch gerne in Länder, die sich klimatisch von Deutschland unterscheiden (also i.d.R. weiter entfernt liegen), aber die Flugindustrie, wie sie derzeit ist, ist einfach nicht tragbar und sollte nicht leichtfertig unterstützt werden.
Als ich dieses Buch in der Bloggerjury entdeckt habe, war ich daher sofort neugierig, ob sie gute Tipps liefern können, wie man auch Fernreisen ohne Flugzeug angeht.

"Ohne Flugzeug um die Welt" ist dabei v.a. Reisetagebuch mit persönlichen Einblicken in Erlebnisse, die Giulia und Lorenz auf ihrer Reise von Zürich nach Brisbane erfahren. Dabei wird schnell klar, dass die beiden kommunikativ sind und gerne neue Kontakte knüpfen. Gespräche mit Fremden, überwiegend via Handzeichen oder gebrochenem Englisch, finden sie spannend und sehen genau das als größten Pluspunkt von Reisen per Zug/Bus. Für jemanden wie mich, der gerade auf Reisen einfach seine Ruhe haben will, nicht unbedingt der ausschlaggebende Punkt. Daher waren die persönlichen Erfahrungen der beiden zwar interessant zu lesen, aber nicht unbedingt das, was ich von dem Buch erwartet habe. Auch wird sehr deutlich, dass nur Studierende oder Personen, die sich ein Sabbatical leisten können, überhaupt die Zeit haben, eine solche Reise anzutreten. Für mich, mit nur knapp 6 Wochen Urlaub im Jahr, wird das schon schwierig...

Daneben wird viel über die Flugindustrie berichtet, warum fliegen klimaschädlich ist, welche Alternativen es gibt, wie man den Flugverkehr politisch und technologisch verbessern könnte und was man tun kann, wenn man sich für generell weniger Flugverkehr einsetzen möchte. Es wird auch über den CO2-Fußabdruck der beiden durch ihre alternative Reise berichtet und wieso Frachtschiffe weniger "schlimm" als Flugzeuge sind. Zum Abschluss gibt es auch noch ein paar Anstöße, wie man das Reisen ohne Flugzeug "alltagstauglicher" machen könnte. Das alles ist sehr einfach erklärt und mit einigen Quellen belegt. Für jemanden, der von der Materie keine oder nur wenig Ahnung hat, sicherlich ein toller Einstieg.

Auf ihrer Reise erleben die beiden auch immer mal wieder wie sich der Mensch negativ auf die Umwelt auswirkt und untermauern damit ihre Entscheidung nochmals. Beispielsweise der Smog in chinesischen Großstädten, der Müll entlang der Bahngleise (selbst in der Wüste Gobi) oder die Waldbrände in Australien. Gerade diese persönlichen Einblicke in lokale Probleme sollten eigentlich jedem klar machen, dass wir handeln müssen.

Insgesamt ist "Ohne Flugzeug um die Welt" ein durchaus interessantes und grundlegendes Wissen zum Thema Flugreisen und Klimaschutz vermittelndes Werk, das für Interessierte als lockeren Einstieg genutzt werden kann.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury!
Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Mittwoch, 11. März 2020

[Rez] "Gezeitenlos. Im Strudel der Zeit" von Sandra Florean

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Sandra Florean
"Gezeitenlos. Im Strudel der Zeit"
von Sandra Florean
Selfpublishing, 2020
Einzelband | 264 Seiten
[TB] ISBN: 978-3982086743

~Klappentext~
Sicherheitschefin Alex Sturm wirft nichts so schnell aus der Bahn. Als sich unerklärliche Ereignisse häufen, zweifelt die selbstsichere Frau jedoch an ihrem Verstand. Erst behauptet ihr Mitarbeiter, von einem geheimnisvollen Seeungeheuer angegriffen worden zu sein, dann erlebt sie ein besonders intensives Déjà-vu, das sich erschreckend real anfühlt.Alex beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Nachforschungen erweisen sich jedoch als unerwartet riskant. Ohne Vorwarnung findet sie sich in der Vergangenheit wieder und muss sich nicht nur ihren tiefsten Ängsten stellen, sondern mit einer Situation fertig werden, die sich jeder Vorstellungskraft entzieht.

~Meine Meinung~
In „Gezeitenlos“ von Sandra Florean dreht sich alles um Protagonistin Alex, eine selbstbewusste und im wahrsten Sinne des Wortes starke Frau, die nach einem Konzertbesuch auf mysteriöse Art die Fähigkeit erlangt, in der Zeit zu reisen. 

Anfangs war mir Alex eher unsympathisch, da sie als Ex-Marine-Kampfschwimmerin ein kleines Faible für Waffen hat – womit ich so gar nichts anfangen kann. Außerdem ist sie mit ihrem aktuellen Job bei einem Sicherheitsdienst unzufrieden und sehnt sich den Nervenkitzel größerer Aufgaben zurück, dem sie aufgrund eines Zwischenfalls in der Vergangenheit jedoch nicht mehr als Kampfschwimmerin nachgehen kann. Zu allem Überfluss ist ihr Ex-Freund auch noch ihr neuer Chef... 
Ihre doch etwas vorlaute und extrem selbstbewusste Art war zu Beginn etwas anstrengend. Wobei der Konflikt zwischen Alex‘ aktuellem Leben und dem, was sie gerne stattdessen erleben würde, gut beschrieben ist. Im Laufe der Handlung lockert sich auch ihre taffe Fassade und man merkt, dass sie eigentlich sehr resigniert ist. Kein Wunder also, dass sie mit ihrer neuen Fähigkeit überlegt, ihre eigene Vergangenheit zu ändern... Am Ende war mir Alex dann auch sehr ans Herz gewachsen, denn sie macht eine großartige Entwicklung durch. 

Das Zeitreisen und die damit einhergehenden Probleme sind das Hauptthema in diesem Roman. Es ist übrigens sehr unterhaltsam, womit Alex ihre „Zeitreise-Batterie“ aufladen muss – darauf bin ich schon etwas neidisch. ;-) Leider klappt es aber mit der Navigation nicht so gut und so landet Alex nie da, wo sie zeitlich hinwollte - was so manchen Schlamassel mit sich bringt. Denn kleine Veränderungen in der Vergangenheit können mitunter die Gegenwart erheblich beeinflussen... 

Ein weiterer wichtiger Handlungsstrang ist ein Seeungeheuer und die Suche nach dessen Herkunft, was Alex auf die Spur einer interessanten Geschichte bringt. Am Ende stellte sich das Seeungeheuer als ein bisschen etwas anderes heraus, als ich mir vorgestellt habe, aber das hat es umso interessanter und mysteriöser gemacht. 

Insgesamt ist die Suche nach Antworten äußerst spannend und zum Teil actionreich geraten! Ich konnte kaum mit dem Lesen aufhören, so gern wollte ich wissen, worauf alles hinaus läuft. 
Dazu trägt auch der klasse Schreibstil von Sandra Florean bei, der die Geschichte sehr lebendig macht. Handlungsort ist übrigens Kiel, sodass ich mich noch besser in der Geschichte zurecht fand und die Handlungsorte kannte. Irgendwie sorgt das doch noch für ein besonderes Feeling. Aber auch jedem anderen Leser wird das graue, manchmal gar düstere Setting an der Kieler Förde sicher gefallen.

Vielen Dank an Sandra Florean für das Rezensionsexemplar! ♥
Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Montag, 9. März 2020

[Neuzugänge] Februar 2020

Eigentlich lief der SuB-Abbau ganz gut, aber zum Monatsende ist es dann doch nochmal etwas eskaliert... *hust* 
"Sturmherz" und "Selkie" hat mir mein Freund unerwartet geschenkt. Da beklage ich mich auch gar nicht, denn es sind zwei Romane mit Selkies. *___* Die bleiben auf gar keinen Fall lange ungelesen und ich glaube, ich schiebe die sogar direkt im März zwischen! Mit "Unsichtbare Frauen" erreichte mich zudem ein Rezensionsexemplar, das ich auch schon gelesen habe. Außerdem kam ich nicht drum herum, mir den 2. Band von "One True Queen" und den 3. Band der "Clans von Cavallon" zu kaufen. Beide werden nicht lange ungelesen bleiben! Und dann haben wir bei rebuy bestellt... Und auch wenn ich mir wirklich zusammengerissen habe, kamen da drei Bücher bei rum. Wobei ich "Der Gast im Garten" schon letztes Jahr als Hörbuch gehört habe und es nur nochmal fürs Regal haben wollte. "Wicker King" habe ich auch direkt gelesen, weil die Aufmachung total ungewöhnlich und toll ist! Und "Das dunkle Herz des Waldes" stand schon ewig auf meiner WuLi - ich mochte die "Drachenreiter"-Reihe von Naomi Novik sehr gerne.
Kurz vor Monatsende erreichte mich noch "Ohne Flugzeug um die Welt", ein Rezensionsexemplar über die Bloggerjury. Ich bin gespannt, ob darin gute Tipps enthalten sind.
(c) Bildrechte liegen beim jeweiligen Verlag!
    
"Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" | Caroline Criado-Perez [Einzelband | RE | bereits gelesen]
"Der Gast im Garten" | Takashi Hiraide [Einzelband | bereits gelesen]
"Wicker King" | Kayla Ancrum [Einzelband | bereits gelesen]

"Clans von Cavallon. Im Bann des Einhorns" | Kim Forester [3. Band]
"One True Queen. Aus Schatten geschmiedet" | Jennifer Benkau [2. Band]
"Sturmherz" | Britta Strauss [Einzelband]
"Selkie" | Antonia Neumayer [Einzelband]
"Das dunkle Herz des Waldes" | Naomi Novik [Einzelband]
"Ohne Flugzeug um die Welt" | Giulia Fontana & Lorenz Keyßer [Sachbuch | RE]

Samstag, 7. März 2020

[Rez] "Clans von Cavallon. Der Fluch des Ozeans" von Kim Forester

(c) Bildrechte: Arena Verlag
"Clans von Cavallon. der Fluch des Ozeans"
von Kim Forester
Verlag: Arena, 2019
Band 2 von 4 | 336 Seiten
[HC] ISBN: 978-3401604688

~Klappentext~
Alte Feindschaften und gefährliche Bündnisse entzweien die Clans von Cavallon mehr denn je - und das, obwohl Menschen, Einhörner, Pegasus, Kelpies und Zentauren einst in Frieden miteinander lebten. Die Konflikte in Cavallon interessieren Meermädchen Nixi jedoch herzlich wenig. Sie will nur eines: wieder ein Mensch werden. Und dafür ist sie sogar bereit, ihre Retter zu verraten!
~Meine Meinung~
Nachdem mir der erste Band der Reihe richtig gut gefallen hat, war ich auf die Fortsetzung sehr gespannt. Und auch Band 2 konnte mich nicht enttäuschen!

Die Handlung setzt am Ende von Band 1 an und wird erneut aus der Perspektive der vier Protagonist*innen beschrieben, die jeder für sich einen eigenen Handlungsverlauf haben. Anders als in Band 1 überschneiden sich diese Handlungsfäden diesmal aber häufiger und laufen am Ende zusammen.
Der Fokus liegt - wie der Titel vermuten lässt - auf den Kelpies und dem Meermädchen Nixi. Diese sehen sich unerwartet einer großen Bedrohung gegenüber und wenden sich hilfesuchend an die Zentauren. Doch ob ihnen diese wirklich helfen werden? Nixi nimmt den Ausflug zu den Zentauren jedenfalls zum Anlass, ihr eigenes Ziel, wieder ein Mensch zu werden, stärker zu verfolgen. Und dabei ist ihr jedes Mittel recht...
Zudem geht es natürlich auch bei den anderen Charakteren weiter. Vor allem Sam macht eine grausige Entdeckung... und wohin das im Laufe des Bandes führt, hat mich schon zweifeln lassen, ob das Buch wirklich für Kinder geeignet ist. Es geht stellenweise ziemlich brutal und gruselig zu.

Im Vergleich zum ersten Band lernt man auch die Charaktere noch besser kennen. Nixi wird mir mit ihrer rücksichslosen und egoistischen Art immer unsympathischer. Am Ende tut sie auch noch etwas, dass ich nach allem vorher trotzdem nicht erwartet hätte! Ich hoffe, dass ihr ihre Pläne im nächsten Band ordentlich auf die Füße fallen!
Aquilla, die Pegasus-Dame, mag ich hingegen richtig gerne. Überhaupt sind die Pegasus' mit ihrer Gruppendynamik und ihrem freundlichen Charakter wirklich toll und für mich die heimlichen Stars der Reihe.
Bei Lysander, dem Zentauren, ergeben sich allerhand neue Informationen und Intrigen, die die Spannung weiter aufbauen. Ich bin schon total neugierig, was genau hinter den Geheimnissen der Zentauren steckt...
Und zu guter Letzt Sam und sein neuer Einhorn-Partner Tordred, die einfach ein richtig cooles Duo abgeben und mit ihrem Mut und ihrer Kampfkraft überzeugen können. Die zwei wirken einfach, als könnten sie alles erreichen.

Insgesamt konnte mich auch Band 2 an die Seiten fesseln. Intrigen, Machtspiele und schwarze Magie in Kombination mit den vier Clans verschiedener Wesen kann überzeugen und weist sehr individuelle Charaktere auf. Definitiv eine besondere Jugendbuch-Reihe!
Clans von Cavallon
    Band 1 - Der Zorn des Pegasus [meine Rezension]
    Band 2 - Der Fluch des Ozeans
    Band 3 - Im Bann des Einhorns [meine Rezension]
    Band 4 folgt