Mittwoch, 23. Februar 2022

[Rez] "Die silberne Königin" von Katharina Seck

(c) Bildrechte: Lübbe

"Die silberne Königin"
von Katharina Seck
Verlag: Lübbe, 2016
Einzelband | 368 Seiten
[PB] ISBN: 978-3404208623

~Klappentext~
Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst...
~Meine Meinung~
"Die silberne Königin" setzt sich aus zwei Erzählebenen zusammen. Einmal die eigentliche Handlung rund um die junge Frau Emma und dann die Erzählung von der silbernen Königin, die im mittleren Teil des Buches immer wieder im Rahmen der Handlung weitererzählt wird. Der Wechsel wirkt durchaus auflockernd für die Geschichte und sorgt für regelmäßige kleine Cliffhanger.
Die Rahmenhandlung rund um Emma spielt in einer Winterwelt, in der es keinen Sommer gibt. Emma lebt in der Stad Silberglanz, welche in einem Tal liegt und von einem unnahbaren und offenbar herzlosen König regiert wird, der sich wenig um seine Bevölkerung kümmert. Haupteinnahmequelle ist der Bergbau, in dem auch Emma zu Beginn arbeitet. Nebenbei kümmert sie sich um ihren alkoholabhängigen Vater, der vor Kurzem seine Arbeit verloren hat. Als dann ein Unglück im Bergwerk geschieht, beschließt Emma, sich eine andere Arbeit zu suchen und trifft so auf Madame Weltfremd, die die Geschichte der "silbernen Königin" erzählt.

Emma gefiel mir als Protagonistin sehr. Sie verhält sich entsprechend ihres Alters (24 Jahre) schon relativ erwachsen und trifft nicht am laufenden Band naiv-dumme Entscheidungen oder lässt sich von ihren Gefühlen komplett leiten. Im Gegenteil: Sie denkt auch mal nach, bevor sie handelt. Zudem ist sie hilfsbereit und entschlossen, kann anpacken und hinterfragt auch die Dinge, die sie hört/sieht. In dem Genre ist sie damit schon fast ein ungewöhnlicher Charakter.
Auch die Nebenfiguren fand ich ausreichend ausgearbeitet und habe vor allem Madame Weltfremd und ihre Gehilfin Ophelia schnell ins Herz geschlossen.
Der König als Antagonist bleibt lange geheimnisvoll und kalt, bis man mehr über ihn erfährt. Hier entspinnt sich auch eine Liebesgeschichte, die ich leider emotional nicht mitfühlen konnte und die mir dann doch zu schnell ging.

Die Liebesgeschichte ist aber eigentlich auch mein einziger größerer Kritikpunkt. Davon abgesehen überzeugt "Die silberne Königin" als Winter-Märchen, das die Atmosphäre in Schnee und Eis sehr lebendig einfängt und sich dadurch als Lektüre für einen Winterabend perfekt eignet. Die Handlung ist zwar nicht innovativ und dadurch überwiegend vorhersehbar, aber das tut der Stimmung im Buch keinen Abbruch. Ich habe Emmas Weg jedenfalls sehr gerne verfolgt.

2 Kommentare:

  1. Huhu!

    Ach an das Buch denke ich sehr gerne zurück! Ich hab das auch im Winter gelesen vor 2-3 Jahren, ein ganz bezauberndes Wintermärchen :) Dass die Liebesgeschichte "zu schnell" ging, daran kann ich mich jetzt gar nicht erinnern ehrlich gesagt, mir hat es insgesamt sehr gut gefallen!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Das mit den Liebesgeschichten empfindet ja auch jeder anders. ;) Ich bin da mittlerweile etwas sehr kritisch geworden. XD

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