Freitag, 15. April 2022

[Rez] "Das Tiefe Blau der Worte" von Cath Crowley

(c) Bildrechte: Carlsen
"Das Tiefe Blau der Worte"
von Cath Crowley 
Originaltitel: Words in Deep Blue
Verlag: Carlsen, 2018
Einzelband | 400 Seiten
ISBN: [HC] 978-3551583727 [TB] 978-3551319494

~Klappentext~
Rachel und Henry waren mal beste Freunde und verbrachten Tage und Nächte in der gemütlichen Buchhandlung von Henrys Familie. Bis Rachel aus der Stadt wegzog und Henry einen Liebesbrief hinterließ – während Henry mit Amy unterwegs war. Nun ist Rachel zurück und arbeitet wieder in der Buchhandlung, zusammen mit Henry, den sie am liebsten nie wiedersehen würde. Und während sich im Laden Dramen ereignen und Liebespaare finden, geben sie einander wieder Halt in einer Welt, in der es zum Glück Bücher gibt. Und Worte. Und eine zweite Chance.
~Meine Meinung~
Romane, in denen es um Bücher geht, lese ich generell ganz gerne - wie vermutlich die meisten Lesebegeisterten. Daher war ich auf "Das Tiefe Blau der Worte" sehr gespannt und tatsächlich spürt man hier auf jeder Seite die Liebe zur Literatur. Es gibt zahlreiche Werke, die erwähnt und auch mal zitiert werden. Henry und seine Familie sind absolute Bücherwürmer und tauschen sich regelmäßig über ihre gelesenen Bücher aus. Und dann wohnen sie auch noch in einer Buchhandlung, die ein extra Regal hat für nicht zu verkaufende "Briefbücher", in denen jeder, der mag, Anmerkungen, Unterstreichungen oder Briefe hinterlassen kann. Eine schöne Idee, wie ich finde. Das Ganze buchige Drumherum war für mich ein großer Pluspunkt des Romans.

Daneben geht es aber auch um Henry und Rachel. Henry befindet sich in einer On-Off-Beziehung mit Amy und zu Beginn der Handlung trennen sie sich mal wieder. Henry versucht fortan, Amy wieder für sich zu gewinnen und sieht dabei nicht, dass Amy die Mühen nicht unbedingt wert ist... Rachel und Henry waren in der Schulzeit unzertrennlich, bis Rachel wegzog. Nun kehrt sie in den Heimatort zurück und begegnet dort natürlich auch Henry wieder. Doch Rachel hat noch immer einen Schicksalsschlag zu verarbeiten und geht Henry erstmal aus dem Weg.
Die Haupthandlung dreht sich hier um Rachel und Henry und wie sie wieder zu ihrer Freundschaft zurückfinden und dabei ihre persönlichen Probleme zu lösen versuchen. Das verläuft für ein Jugendbuch typisch leider nicht immer ohne das gewohnte "Nicht-Miteinander-Reden", was zu Missverständnissen führt, die eigentlich unnötig sind. Davon abgesehen bekommt man aber eine Handlung über Freundschaft, Familie, Zukunftspläne und v.a. Trauerbewältigung.
Die vorkommenden Charaktere wirken schnell lebendig und haben ihre Eigenarten, die sie sympathisch machen. Neben Henry und Rachel sind das z.B. Henrys Schwester George und die Musikerin Lola, die ebenso wie die Protagonist:innen ihre eigenen Probleme im Laufe des Romans zu lösen haben. Das bettet sich aber schlüssig in die gesamte Handlung ein und wirkt nicht überladen.

Insgesamt habe ich "Das Tiefe Blau der Worte" gerne gelesen, auch wenn ich insbesondere die erste Hälfte wegen der fehlenden Kommunikation etwas unnötig dramatisch fand.

4 Kommentare:

  1. Hallo :)
    Mir sagte das Buch spontan gar nichts, obwohl es ja schon vor ein paar Jahren erschienen ist. Was du schreibst, macht mich aber neugierig, auch wenn die Protagonisten mal wiedre nicht so recht miteinander reden. Aber auch wenn ich das manchmal auch störend finde, ist es ja auch nicht unbedingt immer unrealistisch...als junger Mensch macht man das eben nicht unbedingt immer- und als älterer auch nicht zwingend :D das macht es natürlich manchmal unnötig schwierig, aber so ist das Leben ;)
    Besonders die Liebe zur Literatur könnte mich hier bestimmt auch begeistern.
    Ich werd das Buch auf jeden Fall mal im Blick behalten, danke für deine Eindrücke :)
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Stimmt, gerade Jugendliche tun sich da doch öfter schwer, aber irgendwie habe ich das Muster schon sooo oft in Jugendbüchern gelesen, dass es mich inzwischen eher nervt. :'D

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  2. Liebe Alica

    Das Buch sieht ja wirklich wundervoll aus und die Beschreibung klingt auch gut, finde ich.

    Was du über den Anfang schreibst, kenne ich aus vielen Büchern. Leider. Irgendwie entsteht ein kleines Missverständnis und die Weigerung, miteinander zu reden (aus komplett falschem Stolz und überdramatisch) sorgt dann dafür, dass alles eskaliert. Die Auflösung ist dann immer ein wenig enttäuschend.

    Schön aber, dass dir das Buch insgesamt dann doch so gut gefallen hat, was sicher am "buchigen Drumherum" (wie du es so schön nennst) liegt.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Missverständnisse scheinen leider ein gern gewähltes Handlungselement zu sein, finde ich schade. Gibt doch genug andere Probleme, über die man schreiben und lesen könnte. ;)

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