Sonntag, 10. April 2022

[Rez] "Roxy. Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz" von Neal & Jarrod Shusterman

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: argon hörbuch
"Roxy. Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz"
von Neal und Jarrod Shusterman
Originaltitel: Roxy
Verlag: Argon Verlag, 2022
Sprecher:in: Julian Mehne, Nellie Thalbach, Timmo Niesner, Vera Teltz
Laufzeit: 12h 58min (ungekürzt)
Einzelband
Der Roman erschien im Fischer Sauerländer Verlag (2022), 448 Seiten, ISBN: 978-3737361200

~Klappentext~
Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, machthungrig und auf der Suche nach ihrem ersten echten Opfer. Sie will endlich beweisen, wie tödlich sie ist. Doch Roxy hat nicht damit gerechnet, dass sie sich selbst verliebt.
~Meine Meinung~
Zuerst einmal ein paar Worte zum Klappentext, weil ich finde, dass der irreführend ist. Zwar werden alle vorkommenden Drogen personifiziert und haben auch normale Namen wie z.B. Roxy, aber ihre Begegnungen mit den Menschen und die Dialoge habe ich eher als gedankliche Zwiegespräche wahrgenommen, nicht als tatsächliche Aufeinandertreffen von Mensch und personifizierter Droge. Immerhin können auch nur die Personen, die die Drogen nehmen, diese "sehen" und sie nehmen ja keine menschlichen Gestalten zu sich, sondern ganz normale Tabletten usw. Wenn ihr versteht, wie ich das meine?

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um die Geschwister Isaac und Ivy. Isaac verstaucht sich den Knöchel und nimmt daraufhin eine Schmerztablette (Oxycodon bzw. hier in Person von Roxy) von seiner Großmutter an - von denen er bald nicht mehr los kommt. Ivy wiederum hat Probleme, sich zu Konzentrieren und bekommt vom Arzt ADHS diagnostiziert. Das Medikament Adderall soll ihr bei ihrem Konzentrationsproblem helfen (hier in Person von Addison).
Während Ivy durch Addison endlich ihr Leben im Griff zu haben scheint, geht es für Isaac zunehmend bergab. Er kommt von Roxy nicht mehr los, genießt die Schmerzfreiheit, auch dann, als sein Knöchel bereits verheilt ist. Doch wie soll er an neue Tabletten kommen?

Die Idee der personifizierten Drogen gefiel mir gut. Neben Roxy und Addison tauchen auch noch einige weitere Drogen auf, die aber eher eine randliche Rolle spielen. Der Nachteil beim Hörbuch ist hier, dass man schnell den Überblick über die Drogen und ihre Namen verliert. Im Print ist meines Wissens nach eine Liste zum Nachschlagen drin, das macht es natürlich einfacher. Ich kam beim Hören jedoch immer mal wieder durcheinander und mir war nicht immer auf Anhieb klar, welche Drogen/Substanzen hinter den Namen stecken.

Davon abgesehen verläuft die Handlung durchweg fesselnd ab, wenn auch bis zum großen Finale eher ruhig. Was langsam mit dem Alltag von Isaac und Ivy und ihren privaten und familiären Problemen beginnt, wird zunehmend durch den Drogenkonsum unterwandert. Die Ereignisse überschlage sich irgendwann und nehmen dramatische Wendungen an. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder durch Szenen aus der Sicht der Drogen, die sich untereinander unterhalten und absprechen, wobei die Eigenschaften der Drogen auf einer personifizierten Ebene dem Lesenden nahegebracht werden. Ich fand es erstaunlich gut getroffen, welche Auswirkungen und Erwartungen mit den einzelnen Drogen in Verbindung gebracht werden und wie dies in dem Roman dargestellt wird.

Auch die Entwicklung von Isaac und Ivy und wie es zur Abhängigkeit kommt, fand ich nachvollziehbar dargestellt. Dabei sind die Geschwister nicht unbedingt immer sympathisch, sondern verhalten sich auch mal typisch jugendlich aufbrausend oder ignorant. Das machte den Roman für mich insgesamt sehr authentisch.

Wer ein etwas ungewöhnliches Jugendbuch zum wichtigen Thema Drogenkonsum lesen möchte, ist hier richtig. Ich fand, dass die Problematik, der Weg in die Abhängigkeit und die gesundheitlichen Auswirkungen nachvollziehbar beschrieben und durch die personifizierten Drogen auf einer auch für junge Menschen verständlichen und einnehmenden Art umgesetzt wurden.

Das Hörbuch wird von insgesamt vier Sprecher:innen vertont, sodass Isaac, Ivy, Addison und Roxy eigene Stimmen erhalten. Alle vier haben einen ordentlichen Job gemacht und die Stimmen passten zu den Charakteren.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

2 Kommentare:

  1. Hallo Alica,

    mir hat das Buch auch gefallen.
    Auch wenn ich mir irgendwie in anderes Ende gewünscht hätte.

    Liebe Grüße
    Petrissa

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