Sonntag, 13. März 2022

[Rez] "Wie ein leuchtender Stern" von Tahereh Mafi

(c) Bildrechte: Sauerländer
"Wie ein leuchtender Stern"
von Tahereh Mafi
Originaltitel: An Emotion of Great Delight
Verlag: Fischer Sauerländer, 2022
Einzelband | 288 Seiten
[HC] ISBN: 978-3737359023

~Klappentext~
Shadi hat niemanden, mit dem sie reden kann. Weder über die täglichen Anfeindungen in der High School oder auf der Straße, weil sie Muslima ist und ein Kopftuch trägt, noch über den Unfalltod des geliebten Bruders. Und schon gar nicht über ihre heimliche Liebe zu Ali. Sogar ihre beste Freundin hat mit ihr gebrochen. Mühsam versucht Shadi, die zerbrechliche Fassade aufrecht zu erhalten und den Alltag zu bestehen. Noch ahnt sie nicht, dass sich die Hoffnungen, die mit ihrem Namen verbunden sind, erfüllen werden. Shadi bedeutet »Freude«.
~Meine Meinung~
Der Roman wird aus der Sicht von Shadi erzählt. Sie ist eine junge Frau kurz vor dem Ende der High School, hat jedoch genug andere Probleme, als dass sie sich ausreichend auf ihren Abschluss konzentrieren könnte. Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen: 2001 und 2003. Die Jahre sind nicht zufällig gewählt, denn wie vermutlich jeder weiß, ist das die Zeit von 9/11 und dem Irakkrieg. Da Shadi Muslima ist, hat sie neben ihren ganz persönlichen Problemen auch mit Anfeindungen und Vorurteilen zu kämpfen, die sie aufgrund ihrer Religion erlebt. Das ist allerdings eher nebensächlich, wenn auch auf bedrückende Art in die Handlung integriert.

Im Fokus steht vielmehr Shadis Familie und ihre Freundschaft zu ihrer besten Freundin und deren Bruder. Es werden Themen behandelt wie Krankheit, Tod, Trauer, Tradition, erste Liebe und eben Freundschaft und Zusammenhalt. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie eine etwas zu bunte Mischung, aber mir kam es beim Lesen nicht "zu viel" vor. Man erlebt wie Shadi sich zwischen all dem, was in ihrem Leben passiert, verloren fühlt und keine Kontrolle darüber hat, was geschieht. Das Ganze wird mit einer melancholischen Atmosphäre erzählt, der Schreibstil passend dazu stellenweise poetisch. Man spürt die ganze Zeit über, dass es Shadi nicht gut geht, aber sie selbst kann ihre Gedanken und Gefühle kaum greifen. Dadurch wirken ihre Handlungen manchmal etwas irritierend, man versteht nicht immer direkt, was in ihr vorgeht. Dennoch konnte ich den Roman kaum aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie Shadi alles am Ende für sich selbst sortiert bekommt. Sie war mir auch durchgehend sympathisch, ebenso wie Ali und dessen Eltern. Während man von Shadis Eltern charakterlich weniger mitbekommt, auch wenn sie eine große Rolle in Shadis Leben und ihren Problemen spielen.

Insgesamt war der Roman für mich eine positive und vor allem emotionale Überraschung, die ich gerne weiter empfehle.

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Alica,

    dieses Buch ist mir bei der Programmvorstellung damals auch ins Auge gesprungen. Ich finde, dass alleine der Klappentext schon sehr interessant klingt und einige Konflikte beinhaltet. Auch macht er sehr neugierig auf das, was Shadi erwarten wird.

    Bei deiner Aufzählung der Themen, die das Buch beinhaltet (Krankheit, Tod, Trauer), dachte ich: Das klingt aber schon sehr düster. Du sprichst aber auch von Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt.

    Dass dir das Buch so gefallen hat, freut mich sehr. Du hast meine Neugierde auf jeden Fall mit dieser Rezension auf das wecken können.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Freut mich, dass ich dein Interesse wecken konnte. Vllt liest du es ja auch irgendwann. :)

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