Samstag, 21. Juli 2018

[Rezi] "In Blut geschrieben" (Die Anderen #1) von Anne Bishop

(c) Bildrechte: Drachenmond Verlag
"In Blut geschrieben" (Die Anderen #1)
von Anne Bishop
Originaltitel: Written in Red
Verlag: Drachenmond, 2016
Band 1 von bisher 5, 516 Seiten
[TB] ISBN: 978-3959916110

~Klappentext~
[Der Klappentext spoilert ziemlich, daher würde ich ihn an eurer Stelle nicht lesen!!!]

"Entdecke eine Welt, die von den Anderen bevölkert wird – unheimliche Wesen, die diese Welt beherrschen und für die Menschen Beute sind.

Meg Corbyn ist eine Cassandra Sangue – eine Blutprophetin – und kann in die Zukunft sehen, wenn ihre Haut geritzt wird. Eine Gabe, die sich eher wie ein Fluch anfühlt. Meg wird von ihrem Aufseher wie eine Sklavin gehalten, damit er unbegrenzten Zugang zu ihren Visionen hat. Doch als sie entkommt, ist der einzig sichere Platz, an dem sie sich verstecken kann, der Lakeside Courtyard – ein Geschäftsviertel, das von den Anderen geführt wird.
Gestaltwandler Simon Wolfgard zögert, die Fremde einzustellen, die sich als menschliche Kontaktperson bewirbt. Er spürt, dass sie ein Geheimnis verbirgt. Und warum riecht sie nicht nach menschlicher Beute? Doch sein Instinkt drängt ihn, Meg den Job zu geben. Als er die Wahrheit über sie erfährt und dass Meg von der Regierung gesucht wird, liegt es an ihm zu entscheiden, ob sie den unausweichlichen Kampf zwischen Menschen und den Anderen wert ist."
~Meine Meinung~
Begonnen habe ich das eBook im Oktober 2017, kam aber von Beginn an nur zögerlich voran. Anfang 2018 habe ich es dann für ein halbes Jahr pausiert, es konnte mich in den ersten 33% einfach nicht fesseln. Ich wollte dem Buch aber noch eine Chance geben und habe es jetzt ENDLICH beenden können.

Die Idee hinter dem Buch ist ziemlich interessant und im Grunde auch spannend umgesetzt. Man bekommt nach und nach neue Informationen, wird langsam in die Welt eingeführt und versteht nicht immer auf Anhieb alles. Das gefiel mir. Die Terra Indigene als mehr tierisches Volk mit übermenschlichen Kräften, die den Menschen überlegen sind, aber aufgrund deren Erfindungsreichtum eine Kooperation eingegangen sind, sind wirklich cool. Man merkt stets, dass sie nicht menschlich sind, obwohl sie Menschengestalt annehmen können. Ihre verschiedenen Fähigkeiten bzw. die verschiedenen Arten der Terra Indigene waren spannend zu entdecken und wie gesagt wirklich gut in das Gesamtkonzept einbezogen. Der Weltentwurf gefiel mir also wirklich gut!

Aber zu Beginn geht alles viel zu zögerlich voran. Eine gefühlte Ewigkeit bekommen wir nur Andeutungen, was mit Meg los ist, während wir ihr dabei zuschauen, wie sie Ponys füttert, Pakete sortiert und den Alltag lernt. Das hätte man sooooo sehr abkürzen können, denn es war meistens einfach nur furchtbar langweilig zu lesen. Die eingestreuten Hinweise zu selten, die Nebencharaktere zu zahlreich und blass. Erst bei ca. 30-35% erfährt man endlich, was Meg ist und wo sie herkommt.
Doch selbst danach geht es nur langsam weiter und wirklich Fahrt aufnehmen tut die Handlung dann ab ca. 70%. Das Ende war dafür dann wirklich spannend und fesselnd und macht trotz des schweren Starts neugierig auf die Fortsetzung.

Die Charaktere sind wie gesagt zahlreich, aber auch vielfältig. Es kommen sowohl menschliche als auch Terra Indigene Personen vor, die mehr oder weniger wichtige Rollen spielen. Alle Charaktere sind anfangs eher geheimnisvoll und man erfährt nur wenig über jeden einzelnen. Selbst Meg als Protagonistin ist lange Zeit ein Fragezeichen, denn sie taucht aus heiterem Himmel bei den Terra Indigene auf und weiß nicht einmal die einfachsten Dinge richtig umzusetzen. Neben ihrer Entwicklung in alltäglichen Dingen liegt ein besonderes Augenmerk auf Megs Interaktionen mit den Terra Indigene und wie diese sich zögerlich annähern. Das war wirklich schön umgesetzt, im richtigen Tempo und mit einigen niedlichen, witzigen Szenen.

Was mir nicht ganz so gefallen hat, waren die Erzählperspektiven aus Sicht der Polizisten und der "Gegenspieler" des Courtyard. Hier wurde ab und an ein wenig zu viel Spannung genommen, indem man dargestellt bekam, was geplant ist oder vor fällt. Ich glaube, die Handlung wäre noch unvorhersehbarer gewesen, wenn diese Szenen ausgelassen oder zumindest gekürzt worden wären.

Insgesamt hat "In Blut geschrieben" es mir nicht leicht gemacht, es zu mögen, und ich war kurz davor, es abzubrechen, aber das Ende konnte wirklich fesseln und der Weltentwurf ist vielschichtig und bietet noch viel Potential. Daher werde ich die Fortsetzung sehr wahrscheinlich auch lesen.
Zu empfehlen an diejenigen, die Dark Fantasy mögen und sich von einer langatmigen Einleitung nicht abschrecken lassen.

Was abschließend noch anzumerken ist, ist die stellenweise merkwürdige bis schlechte Übersetzung. Einige Sätzen klingen sehr seltsam und es sind einige Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten, die aber den Lesefluss nicht zu stark einschränken. 

Die Anderen-Reihe:
    Band 1 - In Blut geschrieben
    Band 2 - Krähenjagd
    Band 3 - Visionen in Silber
    Band 4 - Marked in Flesh
    Band 5 - Written in Bone

Weitere Meinungen

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