Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Penguin |
"Wir Gotteskinder"
von Nana Oforiatta Ayim
Originaltitel: The Godchild
Verlag: Penguin, 2021
Einzelband | 272 Seiten
[HC] ISBN: 978-3-328-60146-3
~Klappentext~
Maya Mensah ist im deutschen Exil täglich damit konfrontiert, anders zu sein. Auch ihre Eltern sind anders. Ihr Vater ist ein scheuer Intellektueller, und ihre schöne Mutter liebt es, das Geld mit vollen Händen auszugeben und an ihre königliche Abkunft zu erinnern. Doch wenn Maya in der Schule von ihrer glanzvollen Familie erzählt, wird sie verspottet. Beistand leistet ihr einzig ihr Cousin Kojo. Maya ist fasziniert von seinen farbenprächtigen Erzählungen aus Ghana, an das sie sich kaum erinnern kann. Sie klingen für sie wie Märchen, die mythisch und wirklich zugleich scheinen, und öffnen ihr den Blick: für ein Land, das seine Seele nach all den Jahren der Kolonialzeit erst wiederfinden muss, für ihre entwurzelten Eltern — und endlich erkennt sich Maya als Teil dieser Geschichte.
~Meine Meinung~
"Wir Gotteskinder" handelt von Maya, die gemeinsam mit ihren Eltern in Deutschland aufwächst, später nach England umzieht und zum Ende hin Ghana besucht. Wer die Kurzbiografie der Autorin auf dem Schutzumschlag liest, wird hier schnell Parallelen entdecken, daher hat der Roman auf jeden Fall auch autobiografische Züge.
Maya muss früh lernen, dass ihr andere Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oft misstrauisch bis feindlich begegnen. Doch der Roman fokussiert weniger auf die negativen Erlebnisse und mehr auf das "große Ganze" von Mayas Leben und Abstammung. Zum Beispiel erfährt man, dass ihre Eltern in die Welt hinausgeschickt wurden, um zu studieren und mit mehr Wissen nach Ghana zurückzukehren. Doch während Mayas Vaters das Ziel aus den Augen verloren zu haben scheint oder sich zumindest nicht dazu fähig fühlt, seiner Heimat nützlich zu sein, beharrt Mayas Mutter, die königlicher Abstammung ist, darauf, eines Tages Königin in Ghana zu werden. Entsprechend verhält sie sich oft überschwenglich, fröhlich und gönnerhaft, obwohl die Familie nur ein durchschnittliches Einkommen hat. An diesem "Kaufrausch" zerbricht die Familie dann auch recht zu Beginn und Maya zieht mit ihrer Mutter nach England, wo Mayas Cousin Kojo zu ihnen zieht.
Über Kojo erfährt Maya mehr über die Kultur und den Glauben in Ghana und wird durch ihn für ein gemeinsames Ziel eingespannt. Zum Ende hin versuchen sie dieses in Ghana umzusetzen.
Der Roman behandelt neben dem Alltagsrassismus vor allem das Thema Selbstfindung und die Frage, ob man dem Land der Vorfahren etwas schuldig ist. Wie weit man sich dafür einsetzen sollte.
Was ich thematisch großartig fand, überzeugte leider nicht in der Umsetzung. Auf mindestens der Hälfte des Romans hatte ich keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Was daran liegt, dass vieles nur angedeutet oder angeschnitten wird und man extrem viel zwischen den Zeilen lesen muss. Wäre mir vielleicht leichter gefallen, wenn ich mehr über Ghana gewusst hätte. So fühlte ich mich aber leider in der Handlung sehr verloren, die zudem auch immer wieder sehr sprunghaft ist. Plötzliche, größere Zeitsprünge, ohne das der vorherige Abschnitt sich abgeschlossen anfühlte, waren regelmäßig vorhanden. Zudem bleibt auch Kojo in seinen Erklärungen zum Leben in Ghana sehr rätselhaft und scheint Maya absichtlich nicht alles sagen zu wollen. Man bekommt immerhin das Gefühl, dass auch Maya nicht genau weiß, worum es Kojo eigentlich geht. Macht es aber nicht einfacher, den Inhalt zu verstehen.
Erst am Ende löst sich alles auf und ergibt plötzlich einen Sinn, aber bis dahin muss man erstmal durchhalten.
Insgesamt kann ich "Wir Gotteskinder" nur bedingt empfehlen. Es ist keine Lektüre für Zwischendurch und man muss aufmerksam lesen und wahrscheinlich hilft es auch, wenn ein wenig über das Leben in Ghana Bescheid weiß. Dennoch habe ich einiges aus dem Roman mitnehmen können, vor allem was den Lebensalltag von Maya angeht.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines
Rezensionsexemplars über das Bloggerportal. Meine Meinung wurde dadurch
nicht beeinflusst!
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