Es ist jetzt schon eine Weile her seit meiner letzten Games-Meinung. Ich zocke zwar relativ viel, bin aber meist zu unmotiviert, meine Meinung in Worte zu fassen. :D
Heute aber mal ein paar Worte zu meinem letzten Videospiel-Ausflug: "Detroit. Become Human" auf der PS4.
(c) Bildrechte: Sony Interactive Entertainment |
"Detroit. Become Human"
Entwickler: quantic dream
Platform: PS4 (seit 2018), PC (seit 2019)
FSK: ab 16 Jahren
~Inhalt~
Detroit in einer nicht allzu fernen Zukunft. Androiden nehmen den Menschen die unerfreulichen Arbeiten des Alltags ab und befolgen jeden Befehl. Bis es plötzlich zu Verhaltensänderungen bei den Androiden kommt. Sie entwickeln einen freien Willen...
Man schlüpft abwechselnd in die Rolle von drei Androiden, die verschiedene Handlungen durchlaufen.
Connor, der als neues Modell die Polizeiarbeit unterstützt und das Rätsel der "Abweichler" lösen soll.
Kara, eine Haushaltsandroidin, die bei einem drogensüchtigen - und gewalttägigen - Vater und dessen Tochter landet...
Markus, der als Haushaltsandorid für einen Künstler arbeitet...
~Meine Meinung~
Die Ausgangslage ist oben erklärt. Wie es aber verläuft, liegt ganz alleine beim Spieler; nicht umsonst fällt "Detroit. Become Human" in die Kategorie "Interaktiver Film". Man kann z.B. Kara direkt in einer der ersten Szenen "sterben" lassen, sodass ihre Geschichte dort endet. Markus hingegen "überlebt" in jedem Fall etwas länger, bis es die erste Möglichkeit gibt, ihn ganz aus der Handlung zu "löschen". Einzig Connor wird, aufgrund seiner Polizeiarbeit, stets neu aufgesetzt, sodass man ihn "beruhigt" bei jeder Gelegenheit "zerstören" kann.
Je nachdem wie man sich in den einzelnen Szenen verhält, verläuft die Handlung anders. Am Ende kann man sowohl eine gewaltsame Rebellion der Androiden in Detroit anzetteln, als auch einen friedlichen Weg finden. Man kann das Rätsel der Abweichler lösen, oder versagen. Und dazwischen gibt es haufenweise kleine Unterschiede im Handlungsverlauf, die ich auch beim mehrmaligen Durchspielen noch nicht alle entdeckt habe. Es gibt als Hilfestellung eine Überischt, was man schon erlebt hat und wo noch "Abzweigungen" fehlen. Doch vieles geschieht langfristig über mehrere Kapitel, sodass es schwer ist, alle Wege nachzuvollziehen.
Ganz klar im Fokus stehen die persönlichen Entwicklungen der drei Androiden. Man kann selbst entscheiden, ob sie friedlich, gewalttätig, kaltherzig, liebevoll usw. handeln. Und alles hat Auswirkungen auf die Menschen und Androiden, die sie umgeben. Bei Connor ist es v.a. die mögliche Freundschaft zu seinem menschlichen Polizeipartner Hank. Markus scharrt eine ganze Gruppe Androiden um sich, zu denen er je nach Handlungsweise andere Freundschaften aufbaut (hier ist z.B. auch eine Liebesbeziehung möglich). Und bei Kara geht es um mütterliche Gefühle zu dem kleinen Mädchen, auf das sie aufpasst.
Die Handlung und die Charaktere sind dabei so lebensecht und besonders kritische Situationen dramaturgisch so gelungen dargestellt, dass es schwer fällt, "schlechte" Entscheidungen zu treffen. Im ersten Durchlauf hatte ich z.B. mein bestes gegeben, niemanden absichtlich zu töten. Um aber alle möglichen Handlungsverläufe zu erleben, muss man auch mal einen Androiden oder gar Menschen erschießen oder im Stich lassen. Und das fiel mir in jeder Szene unfassbar schwer. Ich hatte hinterher sogar ein richtig schlechtes Gewissen. Und solche Gefühle beim Spieler auszulösen, der ja weiß, dass es eben nur virtuell ist, ist schon krass! Ich bin da ja sonst eher abgestumpft, weil ich weiß, dass es nicht real ist. :'D
Dazu trägt maßgeblich aber auch die grafische Darstellung bei. Alle Szenen sind via Motion Capture erstellt worden. Es gab also reale Schauspieler, die die Szenen vorgespielt haben. Dadurch wirken die Charaktere unfassbar real, jede Veränderung der Mimik ist realistisch animiert. Die Grenzen zwischen real und virtuell verschwimmen dadurch leicht, wie ich finde.
Bei Connor z.B. (den ich von den drei Protagonisten am liebsten mag ♥) merkt man selbst dann, wenn man kaltherzig handelt an der Mimik und Gestik, dass er mit sich hadert. Und sei es nur ein kurzes Flackern im Blick. Das macht es einfach nochmal so viel schwerer, auch tatsächlich kalt zu bleiben und den Fall skrupelos aufzuklären.
Von der Umsetzung der Handlung abgesehen ist das Gameplay aber sehr simpel. Man bewegt sich durch die einzelnen Kapitel und bekommt angezeigt, welche Tasten man drücken soll, um Aktionen auszuführen. Es kommt da vielmehr darauf an, einen Blick fürs Detail zu haben und keine Hinweise oder Aktionen zu übersehen. In Gesprächen hat man wie gesagt verschiedene Antwortmöglicheiten, die den weiteren Verlauf beeinflussen. Etwas mehr Action kommt rein, wenn man in kurzen "Kampfsequenzen" zur richtigen Zeit die richtige Taste drücken muss, um zu gewinnen. Sowas hat allerdings v.a. mit gutem Reaktionsvermögen zu tun. Entsprechend kann ich "Detroit. Become Human" auch für absolute Videospielneulinge empfehlen. ;)
Alles ist mit sehr gut passender Musik untermalt, die sich auch dem Spannungsgrad der Handlung anpasst.
Fazit: Alles in Allem bin ich sehr begeistert von dem Spiel und habe wie gesagt auch viele Stunden in mehrere Durchläufe gesteckt, um möglichst viele Abläufe kennenzulernen. Große Empfehlung für jeden, der auch ruhigeren Games zocken mag bzw. sich auf interaktive Filme einlassen kann!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.