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"Wir fliegen, wenn wir fallen"
von Ava Reed
Verlag: Ueberreuter, 2017
Einzelband | 304 Seiten
[HC] ISBN: 978-3764170721 | [TB] ISBN: 978-3841505422
~Klappentexte~
Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten ... So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an.
~Meine Meinung~
"Wir fliegen, wenn wir fallen" wird abwechselnd aus der Sicht von Yara und Noel erzählt. Beide kennen sich anfangs nur flüchtig über Noels Opa Phil, der im Altersheim lebt und dem Yara gelegentlich vorliest. Als Phil dann stirbt, hinterlässt er den beiden vollkommen unterschiedlichen Jugendlichen eine Liste mit Dingen, die sie an seiner Stelle erleben sollen. Einige Dinge sind relativ leicht (z.B. unter dem Sternenhimmel schlafen), andere eher schwer (z.B. ein Spaziergang im Regenwald). Nur widerwillig entschließen sich die beiden, Phils Wunsch nachzukommen...
Ich mag generell gerne Geschichten, in denen "Bucket Listes" abgearbeitet werden sollen, einfach weil da oftmals coole Dinge dabei sind, über die man selbst vielleicht schon einmal nachgedacht hat, zu tun, sich aber nicht traut (oder keine Zeit dazu findet). Mich erinnern solche Geschichten immer daran, mehr im Jetzt zu leben und Pläne nicht immer aufzuschieben. Die Idee hinter dem Buch gefiel mir somit richtig gut und die Liste enthält auch einige witzige oder interessante Punkte, die eine abwechslungsreiche Handlung ergeben.
Yara und Noel sind dabei zwei junge Menschen, die beide schon große Verluste erleben mussten und deshalb beide zu Beginn nicht wissen, was sie aus ihrem Leben machen sollen und ziemlich neben sich stehen. Wobei Yara ein Bücherwurm ist, die sich in fiktive Welten flüchtet, und Noel alleine wohnt und bisher sein Vergessen eher durch Alkohol und Partys gesucht hat. Anfangs können sie sich absolut nicht leiden, müssen sich aber zusammen reißen, um die gemeinsame Reise zu schaffen. Und natürlich kommen sie sich dabei näher als sie erwartet haben...
Und leider ist genau diese Liebesgeschichte der Punkt, der mir weniger gefallen hat. Denn das ganze Buch spielt maximal über einen Zeitraum von einem Monat, wobei die eigentliche Reise etwa zwei Wochen dauert. In der kurzen Zeit verlieben sich die beiden ineinander, was ich angesichts der anfänglichen starken Differenzen unrealistisch finde. Klar, die Reise ist eine Art Ausnahmesituation, die zusammen schweißt, aber trotzdem fällt es für mich unter "Insta-Love" - mit dem Gefühl, dass sie sich spätestens nach einigen Monaten wieder trennen müssten.
Auch ist mal wieder die Liebe die Rettung aus allem: beide vergessen ihre anfänglichen Probleme recht schnell, sobald sie einmal einander haben. Wenn tiefe Trauer und das Gefühl absoluter Sinnlosigkeit im Leben so leicht zu besiegen wären, wären alle Therapeuten arbeitslos...
Insgesamt konnte mich "Wir fliegen, wenn wir fallen" daher nicht ganz überzeugen. Es ist aber dennoch eine nette Lektüre für Zwischendurch, die mich durch die ungewöhnliche "Bucket List" trotzdem fesseln konnte. (Ich sehe hierbei mal darüber hinweg, dass ständig Flugzeug geflogen wird...)
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