(c) Bildrechte: Osterwold audio |
"Das Apfelblütenfest"
von Carsten Henn
Verlag: Osterwold audio, 2022
Sprecher:in: Richard Barenberg
Laufzeit: 10h, 17min (ungekürzt)
Der Roman erschien ursprünglich 2016 im Pendo Verlag (ISBN: 978-3866123861 | 352 Seiten)
~Klappentext~
Jules war neun Jahre alt, als er eine Stellenanzeige in den größten und schönsten Baum im Apfelhain der Familie ritzte. Er suchte damals eine Haushälterin für seinen Vater, dem nach dem Tod seiner Frau alles über den Kopf wuchs.Seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, Jules' Vater ist längst tot, und er selbst hat widerwillig den Hof übernommen, auf dem Calvados und Cidre produziert werden. Und plötzlich bewirbt Lilou sich um die längst vergessene Stelle, eine fröhliche, eigensinnige junge Frau, die in dem kleinen Ort an der normannischen Küste als Heilpraktikerin arbeitet.Nach und nach öffnet sie Jules das Herz, für die Schönheit der Natur und auch für die Liebe. Doch allzu schnell müssen die beiden erkennen, wie zerbrechlich Liebe sein kann, wenn das Schicksal eingreift...
~Meine Meinung~
Ich hatte mich hierbei auf eine Feel-Good-Lektüre in hübscher Landschaft eingestellt, bekommen habe ich aber ein bisschen was anderes...
Aber beginnen wir mit den Dingen, die mir gefallen haben: Die Landschaftsbeschreibungen waren gelungen und sorgten für Urlaubsfeeling. Dem Autor gelingt es, die normannische Küste beim Lesenden lebendig wirken zu lassen. Dazu das Setting auf dem Hof mit den Apfelbäumen, passte sehr gut zusammen.
Grundsätzlich war die Handlung auch unterhaltsam und kurzweilig und hätte genau richtig für ein bisschen Romanze in schöner Kulisse sein können, denn Lilou und Jules geben zudem ein interessantes Paar ab. Besonders Lilou mochte ich gerne. Sie ist eine junge Frau, die ihren Weg geht ohne sich Vorschriften machen zu lassen und bietet anderen problemlos die Stirn. Mit Jules habe ich mich etwas schwerer getan. Er taut er durch Lilous Nähe langsam auf und findet wieder Freude im Leben.
Aber: Es war dann doch inhaltlich zu viel gewollt. Zu viel unnötiges Drama mit schweren Schicksalsschlägen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ich habe dadurch leider im letzten Drittel zunehmend das Interesse verloren, weil es einfach alles zu unauthentisch wurde.
Und wenn wir schon dabei sind: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine 20 Jahre alte Stellenanzeige eingeritzt in Baumrinde noch lesbar ist. Da macht die Realität leider die nette Ausgangsidee zunichte. Darüber hätte ich jedoch hinwegsehen können, wenn der Rest der Handlung meinen Erwartungen entsprochen hätte.
Auch nicht ganz meins waren die manchmal ausschweifenden Berichte zu französischem Essen. Das macht zwar hungrig, fesselt mich aber nicht an die Handlung.
Gelesen wird das Hörbuch von Richard Barenberg, der mit seiner ruhigen Art der Handlung die richtige Atmosphäre verpasst. So habe ich sehr gerne zugehört.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Liebe Alica
AntwortenLöschenOh, ich hätte mich auch irreführen lassen und eine Wohlfühlgeschichte erwartet. Die Essensschilderungen hätten mir zwar gefallen, glaube ich, aber ansonsten verstehe ich deine Kritik sehr gut und werde die Finger vom Buch lassen.
Ganz liebe Grüsse
Livia