Sonntag, 15. November 2020

[Rez] "Gefährten der Hoffnung. Eriks Suche" von Jörg Krämer

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar]. 
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(c) Bildrechte: net-Verlag
"Gefährten der Hoffnung. Eriks Suche"
von Jörg Krämer
Verlag: net-Verlag, 2019
Band 1 von ? | 236 Seiten
[TB] ISBN: 978-3957202659

~Klappentext~
In einer zerstörten Welt, bewohnt von Mutanten und erwachten Wesen, findet Erik seine große Liebe: Irinskat.
Alles scheint perfekt. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Irinskat und ihre Tochter Nanuk werden von Plünderern entführt.
Kann Eriks vierbeiniger Gefährte Odin, ein riesiger Bärenhund, helfen, Irinskat zu retten?
Und welche Rolle spielt Giada, die italienische Kriegerin, der sie unterwegs begegnen?
Während der Suche tritt immer häufiger Eriks Geheimnis zutage. Wird das seine Familie retten oder seine Gefährten in den Untergang reißen?

Zach, der Waldkauz, ist Nanuks Freund. Er unterstützt die Gefährten als Kundschafter und erzählt ihre Geschichte auf seine ganz eigene Art und Weise.
~Meine Meinung~
"Gefährten der Hoffnung. Eriks Suche" ist der Auftakt einer Reihe rund um Erik, der nach der Ausbreitung eines vernichtenden Masernvirus in einer postapokalyptischen Welt unterwegs ist. Quasi ein Mix aus Corona und "The Walking Dead". ;-) In diesem ersten Band werden seine Frau und seine Tochter entführt und er macht sich auf die Verfolgung der Entführer.

Das Besondere an dem Roman ist, dass er überwiegend aus der Sicht des Waldkauzes Zach erzählt wird. Das war auch der Hauptgrund, warum ich es lesen wollte, denn wie cool ist bitte die Erzählperspektive eines Kauzes? Natürlich geht damit einher, dass der Kauz etwas vermenschlicht wird, da es sich aber um einen dystopischen Fantasy-Roman handelt und das zweite wichtige Tier - ein Germanischer Bärenhund - telepathische Fähigkeiten hat, kann man darüber locker hinwegsehen. Ich mochte Zach und die Kommunikation mit Odin (dem Hund) auch wirklich gerne, vor allem durch Odins neckende Art.

Die Handlung selbst ist zwar nichts Neues, aber durchaus kurzweilig und liest sich spannend und flüssig weg. Was allerdings auch an dem doch sehr oberflächlichen Erzählstil und der Kürze des Romans liegt. Es wird vor allem auf das Voranbringen der Handlung gesetzt, weniger auf charakterlichen Tiefgang. Leider fällt dadurch aber auch ein durchdachtes Worldbuilding weg. Hier fehlten mir an vielen Stellen mehr Erklärungen oder weitergehende Ausführungen. Auch wirkte es seltsam, dass Erik so verhältnismäßig selten auf andere Menschen bzw. die Maserninfizierten (die aus unbekanntem Grund Zombie-ähnlich sind) trifft.
Neben den Kapiteln aus der Gegenwart, die aus Sicht des Waldkauzes erzählt werden, gibt es einen zweiten Zeitstrang, der sich auf den Beginn der Pandemie und Eriks Begegnung mit Odin konzentriert und dabei auch aus Sicht von Erik erzählt wird. Diese Kapitel fand ich deutlich holpriger als die Gegenwart. Vermutlich, weil man aus menschlicher Erzählsicht andere und vor allem ausführlichere Erklärungen erwartet als aus der Sicht einer Eule. 
 
Leider gab auch etwas zu viele Flüchtigkeits- (z.B. heißt Eriks Freund Özdem plötzlich einige Kapitel über Mehmet) und Logikfehler, die leicht zu vermeiden gewesen wären. Zu Beginn nach der Entführung heißt es z.B. plötzlich, dass sie Hajo verfolgen, obwohl nirgends erklärt wird, wie sie auf die Schlussfolgerung kommen. Auch wird direkt 24h nach dem Ausbruch des Virus eine Säuberungsaktion des Militär gefordert (sprich: alle töten), was ich extrem unlogisch finde. Sollte nicht erstmal Quarantäne und Impfstoff geprüft werden?

Alles in Allem habe ich vor allem die Kapitel aus Sicht von Zach sehr gerne gelesen und die Handlung hatte auch grundsätzlich Potenzial, das aber durch die Fehler geschmälert wurde. Dennoch eine kurzweilige, actionlastige Unterhaltung für Zwischendurch. Ohne die Flüchtigkeits- und Logikfehler wären es 3 Sterne, so leider nur 2,5.
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Vielen Dank an den Autor und den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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