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"Rabenherz und Eismund"
von Nina Blazon
Verlag: cbj, 2019
Einzelband aus der "Faunblut"-Welt | 544 Seiten
[HC] ISBN: 978-3570163658
~Klappentext~
Das Land über dem gefrorenen Himmel hat Mailin bisher für ein schönes Märchen gehalten, mehr nicht. Als eines Tages ihre Freundin Silja angeblich ins Reich des Winterkönigs entführt wird, macht die unerschrockene Mailin sich auf einen gefährlichen Weg. Toma aus dem Clan der Elchreiter und Birgida, selbst eine Gefangene des Winterkönigs, helfen ihr, sich in dessen Schloss einzuschleichen – doch was hat es mit dem rätselhaften Eisprinzen auf sich, den sie in einem geheimen Trakt entdecken und den sie alle drei aus ihren Träumen kennen?
~Meine Meinung~
Der neue Roman von Nina Blazon entführt den Leser erneut in die Welt aus "Faunblut". Im letzten Jahr hatte ich gerade erst die anderen vier Bände aus der Welt gelesen und bin seitdem Fan der Autorin. Umso passender, dass ich nicht lange auf einen neuen Roman warten musste!
"Rabenherz und Eismund" passt perfekt in den Winter; ein richtig gutes Buch, um sich in winterliche Stimmung zu versetzen. Denn es dauert nicht lange und Mailin gelangt durch ein Versehen auf der Suche nach ihrer neuen Freundin Silja in das Land über dem gefrorenen Himmel, wo dauerhaft Winter herrscht. Dorthin scheint Silja entführt worden zu sein und so macht sich Mailin auf die Suche, die sie in den Palast des Winterkönigs führt...
Der Roman spielt entsprechend fast die ganze Zeit in Eis und Schnee und das Wetter und die Kälte sind ständige Begleiter auf Mailins Reise. Der Winter wird dabei sowohl als etwas Gefährliches, das den Tod bringen kann, als auch als etwas Schönes, Zauberhaftes dargestellt. Wer sich nach diesem Roman keinen Schnee herbeiwünscht, hat die Magie von "Rabenherz und Eismund" vielleicht nicht ganz erfasst. ;-)
Wie von Nina Blazon gewohnt, entführt der Roman in eine fantastische, ideenreiche und magische Welt, die ich gerne gemeinsam mit Mailin erkundet habe. Man trifft auf Nixen, Firnfrauen, Schneewesen, Zauberer und auch die Todesfeen aus "Ascheherz". Und wie so oft ist nichts so wie es auf Anhieb zu sein scheint und der Roman hält ein paar Überraschungen bereit. Ich kann wirklich noch einmal betonen, wie sehr mich die geschaffene Welt verzaubert und in ihren Bann gezogen hat. Nina Blazon schreibt bildgewaltig und flüssig und konnte mich damit an die Seiten fesseln.
Auch die Charaktere sind wie immer sehr individuell gestaltet und besonders mit Mailin, aus deren Sicht in der dritten Person erzählt wird, konnte ich mich gut identifizieren. Sie ist mutig und würde für die Menschen, die sie liebt, alles tun. Sie lässt niemanden im Stich. Ihre Entscheidungen kommen daher oft aus dem Herzen heraus, dennoch denkt sie über ihre nächsten Schritte nach und stellt die richtigen Fragen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ihre Entwicklung nachvollziehbar. Und auch die anderen Charaktere wuchsen mir schnell ans Herz, sodass mich ein paar Wendungen umso mehr überraschten.
Die Handlung selbst verläuft überwiegend eher ruhig - teilweise leider fast schon zu ruhig. "Rabenherz und Eismund" beginnt dabei spannend und zeigt Mailins fröhliches, buntes Leben in Falun, das ein jähes Ende findet, als die junge Frau auf der Suche nach Silja ins ewige Eis gerät. Dort führt es sie schnell in den Palast des Winterkönigs, aus dem sie bald darauf wieder fliehen muss. Und ab da ebbte die Spannung ab. Der Mittelteil beschreibt v.a. die Entwicklung zwischen den vier Protagonist*innen - denn Mailin findet auf ihrer Reise neue Gefährten und Freunde: die Jägerin Toma, die Weberin Birgida sowie der mysteriöse jungen Mann Eismund. Es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den drei grundverschiedenen Frauen, während zu Eismund nur zögerlich eine Vertrauensbasis aufgebaut wird. Natürlich fehlt an der Stelle auch eine kleine Liebesgeschichte nicht, die sich aber zu keiner Zeit in den Vordergrund drängt, was ich sehr angenehm fand. Die eigentliche Handlung schreitet in der Zeit aber leider nur zäh voran, während Mailin und die anderen überlegen, was sie als nächstes tun sollen und dabei auf dem Meereis mehr oder weniger gefangen sind. Hier hätte ich mir ein paar mehr Überraschungen oder eine schnellere Weiterreise gewünscht.
Das Ende entschädigt dann allerdings wieder für die längere Atempause und ist absolut magisch, fesselnd und dramatisch!
"Rabenherz und Eismund" ist die perfekte Winterlektüre, die in eine magische Welt aus Eis und Schnee entführt. Wer märchenhafte Geschichten in bildgewaltigen Welten mag und sich an einer ruhigeren Handlung nicht stört, ist hier genau richtig. Ich hoffe, dass es nicht der letzte Roman aus der "Faunblut"-Welt sein wird!
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines
Rezensionexemplars über das Bloggerportal! Meine Meinung wurde
dadurch nicht beeinflusst.
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Rabenherz und Eismund
Ahoi Alica,
AntwortenLöschenfür mich war "Rabenherz & Eismund" zwar nicht das erste Buch von Nina Blazon, aber das erste aus der Faunblutwelt... und es hat mir ebenfalls sehr gefallen, gerade das Setting. :)
Hier findest du meine Rezension.
Liebe Grüße
Ronja von oceanloveR
Die anderen Romane aus der Faunblut-Welt solltest du bei Gelegenheit auch noch lesen. Ich fand sie allesamt toll! :)
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