Sonntag, 26. Januar 2020

[Rez] "Lady Midnight" von Cassandra Clare

(c) Bildrechte: Margaret K. McElderry Books
"Lady Midnight"
von Cassandra Clare
Verlag: Margaret K. McElderry Books | 2016
Band 1 von 3 | 688 Seiten
[HC] ISBN: 978-1442468351 | [TB] 978-1471116636
Im Deutschen im Goldmann Verlag erschienen.

~Klappentext~
It’s been five years since the events of City of Heavenly Fire that brought the Shadowhunters to the brink of oblivion. Emma Carstairs is no longer a child in mourning, but a young woman bent on discovering what killed her parents and avenging her losses.
Together with her parabatai Julian Blackthorn, Emma must learn to trust her head and her heart as she investigates a demonic plot that stretches across Los Angeles, from the Sunset Strip to the enchanted sea that pounds the beaches of Santa Monica. If only her heart didn’t lead her in treacherous directions…
Making things even more complicated, Julian’s brother Mark—who was captured by the faeries five years ago—has been returned as a bargaining chip. The faeries are desperate to find out who is murdering their kind—and they need the Shadowhunters’ help to do it. But time works differently in faerie, so Mark has barely aged and doesn’t recognize his family. Can he ever truly return to them? Will the faeries really allow it?
~Meine Meinung~
Eigentlich bin ich großer Fan der Shadowhunters-Romane von Cassandra Clare, aber seit "City of Heavenly Fire" ist die Begeisterung etwas abgeebbt. "Lady Midnight" behandelt nun Ereignisse 5 Jahre nach "CoHF" und hat als Protagonisten Emma und die Blackthorn-Geschwister, die in "CoHF" bereits auftreten durften und mich schon damals genervt haben. Nicht die besten Voraussetzungen für diese Trilogie und mich.
Vielleicht war ich deshalb von vornherein etwas zu negativ eingestellt, wollte die Trilogie aber auf jeden Fall lesen bzw. werde sie auch zuende lesen. Denn ich liebe die Welt, in der die Bücher spielen und die Charaktere aus den "Mortal Instruments" und den "Infernal Devices" tauchen als Nebencharaktere auch wieder auf - was für wahre Fans schon ausreichen sollte, die Reihe zu lesen. ;-)

"Lady Midnight" dreht sich um Emmas Suche nach den Mördern ihrer Eltern, denn sie glaubt nicht, dass sie vor 5 Jahren bei dem Angriff von Sebastian Morgenstern umkamen. Die Nachforschungen, die Emma anstellt und der sich die Blackthorns anschließen, waren eigentlich interessant und spannend und mal eine Abwechslung in der Bücher-Welt, die sich bisher nicht durch das Lösen von Kriminalfällen auszeichnete. Ich wusste auch zu keiner Zeit, wer der Mörder sein könnte und habe die neuen Erkenntnisse ebenso wie Emma und Co einzuordnen versucht. In der Hinsicht war der Trilogie-Auftakt durchaus solide.
Auch bekommt man noch weitere Einblicke in die Welt der Shadowhunters, v.a. in Bezug auf deren verquere Gesetze. Insbesondere das Gesetz, dass man keine Liebes-Beziehung zu seinem Parabatai entwickeln darf, wird in dieser Trilogie endlich genauer behandelt und wusste mich tatsächlich zu überraschen bzw. zu erschrecken.
Aber - das Ganze zog sich so anstrengend in die Länge durch die privaten kleinen Problemfelder der Charaktere und die dadurch immer wieder ins Stocken geratenen Ermittlungen. Das wäre an sich nur halb so schlimm, wenn ich die Charaktere sympathisch gefunden hätte. Aber leider war dem eher nicht so.

Emma allen voran ist furchtbar draufgängerisch, Typ "Mit dem Kopf durch die Wand", nimmt kaum Rücksicht auf Personen, die ihr nicht nahe stehen, ist schnell mal überheblich und absolut unerwachsen, dabei soll sie schon 17 oder 18 sein. Sie kann kämpfen, ja, aber davon abgesehen war sie einfach nur anstrengend.
Julian, der krampfhaft Vernünftige, war mir aufgrund seines ewigen Verstellens ebenfalls zu anstrengend. Er muss zwar die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernehmen und sieht sich als Vaterfigur, aber warum er nicht trotzdem mal ein bisschen locker sein kann - keine Ahnung. Auf der anderen Seite ist seine Liebe zu Emma viel zu abhängig, grenzt an Besessenheit - und zwar auf die selbstzerstörerische Art.
Und dann die Vielzahl von Geschwistern - Tavvie, Ty, Livvy, Dru - die ich ewig nicht richtig auseinanderhalten konnte und die auch viel zu blass bleiben. Sie tauchen zwar dauernd auf, aber ich fand es eher störend, dass ständig zu jedem 1-2 Sätze verloren werden mussten, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie ja auch noch da sind. Und das ohne dass ich wirklich ein Gefühl für sie entwickeln konnte.
Einzig den Halbbruder Mark und die mexikanische "Austausch-Jägerin" Christina mochte ich und war froh, wenn die beiden mal Szenen bekamen und ich mich von Emma und Co erholen konnte.

Alles in allem hätte ich gerne weniger Charaktere gehabt, auf die dann mehr Fokus hätte gelegt werden können und hinter denen die eigentlich Handlung nicht so verloren gegangen wäre. 

"The Dark Artifices"-Trilogie
    Band 1 - Lady Midnight
    Band 2 - Lord of Shadows [meine Rezension]
    Band 3 - Queen of Air and Darkness [meine Rezension]

6 Kommentare:

  1. Hallo liebe Alica,
    wir haben uns ja gestern schon ein wenig über diesen Reihenauftakt unterhalten. Ich finde es schade, dass die Charaktere es dir in diesem Band etwas vermiest haben. Wie du ja weißt, muss ich mich noch durch die Jace/Clary Reihe zu Ende lesen. Das fällt schwer, da ich die Serie auch schon angesehen habe. Wobei ich mir habe sagen lassen, dass das Ende im Buch ganz anders ausfallen wird. Kennst du die Serie zum Buch?
    Ich bin wirklich sehr gespannt, was du zum Schattenmarkt sagen wirst <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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    1. Da die TV-Serie so anders sein soll als die Bücher habe ich sie bisher nicht gesehen. Irgendwann will ich mal reinschauen, vllt wenn Cassandra Clare keine Romane mehr aus der Welt veröffentlicht, damit ich da nicht durcheinander komme. :D

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  2. Liebe Alica,

    schade das dich dieser Start in die neue Reihe nicht so wirklich überzeugen konnte.
    Ich muss sagen, dass ich die Bände 4-6 der City of Reihe schon als negativ empfunden habe.
    Die Clockwork Chroniken fand ich dann jedoch wieder toll und auch Lady Midnight mochte ich. Hier möchte ich irgendwann dann auch mal Band 2 lesen, aber die dicke der Bücher schreckt mich immer etwas ab. :-D Außerdem ist mir Cassandra Clares Schreibstil teilweise etwas zu detailgenau.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Ich fand den 4. Band noch okay, Band 5 wurde dann langatmig und Band 6 hat mich sooo geärgert. :(
      Genau das detailgenaue finde ich an Clares Schreibstil gut, weil ich es gleichzeitig sehr bildhaft finde. :D Immer wieder spannend, wie unterschiedlich sowas aufgefasst wird.
      Ich lese ja gerade schon an Band 2 und kann dir dann ja bald sagen, ob es sich lohnt. :D

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  3. Lustigerweise mochte ich die Geschwister von Julian und konnte mich mit denen und Christina am besten und schnellsten anfreunden ^^

    Und Band 1 fand ich eigentlich ganz unterhaltsam, allerdings habe ich es eben gehört und nicht gelesen, das ist ja eh noch mal nen Unterschied, mal sehen, was du am Ende dieser Reihe sagen wirst =)

    Winterliche Grüße
    Vivka

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    1. Jetzt in Band 2 gefallen mir zumindest Ty und Livvy auch besser, weil sie einfach präsenter sind. :D Überhaupt mag ich den 2. Band bisher lieber (bin aber auch erst bei Seite 200). :)

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