Mittwoch, 13. Juni 2018

[Rezi] "Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte" von Crystal Chan

(c) Bildrechte: Magellan Verlag
"Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte"
von Crystal Chan
Originaltitel: Bird
Verlag: Magellan, 2014
Einzelband | [HC] ISBN 978-3-7348-4703-5
301 Seiten

~Klappentext~
"In den Sternenhimmel gucken, auf Bäume klettern und nach besonderen Steinen graben - in John hat Jewel einen Freund gefunden, mit dem all das noch viel mehr Spaß macht. Zusammen mit ihm ist sie sogar mutig genug, dem Bürgermeister die Meinung zu sagen und ihren Eltern Fragen zu stellen. Fragen über diesen einen Tag, an dem Jewel geboren wurde, ihr Bruder starb und sich das Leben ihrer Familie für immer verändert hat..."
~Meine Meinung~
Die Geschichte rund um Jewel und John (und Jewels verstorbenen Bruder Bird) konnte mich leider nicht überzeugen. Es ist zwar eine ungewöhnliche und irgendwie auch besondere Geschichte, aber aufgrund einiger Handlungselemente hatte ich Schwierigkeiten, mich mit dem Inhalt anzufreunden bzw. ihn nachzuvollziehen.

Der Grund dafür ist zum Einen der Aberglaube, der einen großen Stellenwert in der Handlung einnimmt. Jewels Vater und Großvater sind extrem abergläubisch und versuchen, alles, was geschieht, darüber zu erklären und sich vehement gegen die bösen Geister ("Duppys") zu schützen. So zeigen sich beide sofort gegenüber John ablehnend, da auch Jewels Bruder mit richtigem Namen John hieß. Das fand ich einfach anstrengend und unverständlich. Schließlich ist John nicht mal ein sonderlich seltener Name.

Der zweite Punkt sind Jewels Eltern, die seit dem Tod ihres Bruders, also auch seit Jewels Geburt, regelrecht apathisch sind. Sie reden kaum, starren oft abwesend in die Welt und streiten sich im Laufe der Handlung immer häufiger. Nach über zehn Jahren, die ihr Sohn schon tot ist, sollten sie doch mal langsam wieder klar kommen - vor allem zum Wohle ihrer Tochter. Doch was Jewel tut oder möchte, interessiert sie nicht. Hauptsache sie hilft im Haushalt und stört nicht. Und dass Jewel gerne Geologin werden würde, finden sie auch blöd - ist schließlich kein "richtiger Job". Sie soll lieber aufhören zu träumen und was ordentliches werden wollen. Dabei ist Jewel zu dem Zeitpunkt noch ein halbes Kind. Das Verhalten der Eltern (und des Großvaters) waren für mich einfach komplett unverständlich und unsympathisch.

Jewel und John hingegen waren als Charaktere in Ordnung und eben noch Kinder, die vor allem Abenteuer im Kopf haben und gerne träumen. John hinterfragt dabei immer wieder die Dinge, die bei Jewel in der Familie schief laufen und regt sie so zum Nachdenken an und auch dazu, über sie hinauszuwachsen und selbstbewusster und mutiger zu werden. Jewels und John scheinen dabei um ein vielfaches intelligenter und toleranter zu sein, als jeder erwachsene Mensch in diesem Buch. 

Insgesamt überwiegen jedoch die Punkte, die mir nicht gefallen haben und die dafür sorgten, dass ich mich mit "Bird und ich und der Sommer, in dem ich fliegen lernte" etwas gequält habe und kurz davor war, es abzubrechen. Aberglaube und schlechte Eltern sind einfach keine gute Kombination und auch einzelne "Lichtblicke" in ihrem Verhalten, konnten mich nicht umstimmen. Einzig Jewels Entwicklung war gelungen.

2 Kommentare:

  1. Hey Alica,

    vielen Dank für diese Rezension.
    Ich kannte das Buch bis eben noch nicht, finde das Cover aber eigentlich sehr ansprechend. Schade, dass die meisten Punkte dir aber nicht gefallen haben :(

    Liebe Grüße
    Charleen

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    1. Das Cover finde ich auch echt schön. :) Wenn du Aberglauben als Thema nicht so abgeneigt bist, gefällt es dir ja vielleicht! :)

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