Freitag, 29. Juni 2018

[Rezi] "Der Koffer" von Robin Roe

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Königskinder Verlag
"Der Koffer"
von Robin Roe
Originaltitel: A List of Cages
Verlag: [HC] Königskinder (2017), ISBN 978-3-551-56029-2
Einzelband
414 Seiten

~Klappentext~
"Seit Julian seine Eltern bei einem Autounfall verloren hat und er zu seinem grausamen Onkel ziehen musste, ist ihm nichts geblieben als Geheimnisse und ein Koffer voller Erinnerungen. Erinnerungen an Zehn-Millionen-Sterne-Tage, die die schönsten und glücklichsten Tage überhaupt waren. Doch die gibt es nicht mehr. Bis Julian eines Tages zufällig Adam wiedertrifft. Denn der unbeschwerte Adam ist fast so etwas wie ein großer Bruder für ihn uns nichts braucht Julian gerade dringender. Allerdings ist es für ihn schwer, über das zu sprechen, was er am liebsten für immer vergessen würde. Und als Adam endlich dahinterkommt, was Julian so verzweifelt zu verbergen versucht, ist es schon fast zu spät."

~Meine Meinung~
"Der Koffer" ist eine bedrückende Geschichte mit ruhigen, ernsten Tönen, aber auch witzigen Momenten, die die Stimmung immer wieder kurz auflockern. Und es ist eines der Bücher, bei denen die Handlung fassungslos ans Buch fesselt, bis man es am Ende mit einem mulmigen Gefühl, aber auch erleichtert zuklappt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Julian und Adam erzählt. Julian ist ein schmächtiger, blasser Junge, der kaum spricht und sich in den Schulpausen am liebsten in seinem Versteck hinter der Theaterbühne, in einer Art vergessenen Abstellraum, verbirgt. Seit seine Eltern bei einem Unfall gestorben sind, lebt er bei seinem Onkel und alles, was ihm von früher geblieben ist, sind Notizbücher seiner Mutter und ein alter Koffer.
Adam ist so ziemlich das komplette Gegenteil. Er war kurzzeitig Julians "Bruder", als dieser bei ihm und seiner Mutter als Pflegekind lebte bevor er zu seinem Onkel kam. Adam hat ADHS und ist deswegen ständig unruihg, hibbelig, immer in Bewegung. Zusammen mit seiner fröhlichen, offenen, häufig scherzhaften Art ist jeder sofort angetan von ihm.
Nach Jahren, in denen Julian und Adam kaum Kontakt hatten, nähern sie sich durch Adams Aushilfsarbeit bei der Schulpsychologin, die Julian regelmäßig besuchen muss, langsam wieder an. Adam versucht, Julian mit in seinen Freundeskreis zu integrieren und schafft es dabei, dass Julian nach und nach wieder lebensfroher wird.
Doch zeitgleich kommt Adam auch immer näher an die Wahrheit dessen, was Julian bei seinem Onkel durchlebt... und versucht, ihm so gut wie möglich zu helfen - was leichter gesagt als getan ist.

Wer zu "Der Koffer" greift, muss sich auf ein paar unschöne, grausame Szenen einstellen, die auch nach dem Lesen noch im Gedächtnis bleiben. Aber zeitgleich gelingt der Wechsel mit humorvollen, lockeren Szenen perfekt, sodass man von der Handlung nicht zu sehr runtergezogen wird. Es wird gut aufgezeigt, wie wichtig Freundschaft und Liebe sind und das "Familie" nicht nur aus Verwandtschaft besteht. Das Ganze wird durch authentische Charaktere getragen, die man einfach sofort ins Herz schließt und mit denen man gerne mitfiebert.

Einzig das Ende fand ich letztlich etwas überdramatisiert und es passte nicht 100%ig zur vorherigen Erzählweise bzw. wirkte weniger authentisch, aber das schmälert den Gesamteindruck kaum.

"Der Koffer" ist ein großartiges Buch, das dem Leser eine wahre Gefühlsachterbahn beschert! Absolute Leseempfehlung.
Vielen Dank an den Königskinder Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

Weitere Meinungen:

1 Kommentar:

  1. Hallo Alica,

    schön, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. Es ist sehr bewegend, traurig, aber auch mutmachend. Ich kann es ebenfalls nur empfehlen zu lesen.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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