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"Wie Regen in der Wüste"
von Kira Gembri & Lena König
Selfpublishing, 2018
Band 1 von bisher 2
[TB] ISBN 9781984291899
268 Seiten
~Klappentext~
"Es hätte der bisher glücklichste Tag in Lirias Leben werden sollen - stattdessen erweist er sich als der schlimmste: Aus heiterem Himmel wird ihre Heimatstadt von berittenen Kriegern angegriffen und Liria wird von einem der Männer verschleppt. Fortan muss sie beim Volk der Thokori leben, in ständiger Angst davor, wann ihr Entführer Thrakon erstmals Hand an sie legt. Doch mit der Zeit gewöhnt sich Liria immer mehr an die Bräuche des Wüstenclans und auch Thrakon schein ganz anders zu sein als gedacht. Bald kann Liria ihren eigenen Gefühlen nicht mehr trauen - denn hat es wirklich noch mit Furcht zu tun, wenn ihr Herz in Thrakons Nähe schneller schlägt?"
~Meine Meinung~
Die Jugendbücher von Kira Gembri lese ich unheimlich gerne und liebe da ihren Humor, aber auch die ernsten Töne. Umso gespannter war ich auf ihr "Erwachsenenbuch" in Zusammenarbeit mit Lena König.
Doch leider wurde ich herb enttäuscht. Hinter dem wunderschönen Cover steckt eine leider sehr oberflächliche, langweilige Geschichte, die mich nicht überzeugen konnte.
Dabei war der Start noch vielversprechend. Die ersten ca. 50 Seiten haben ich verschlungen, wollte wirklich wissen, wie es weiter geht. Doch dann wurde es zunehmend langatmig und besondere Momente habe ich vergeblich gesucht.
Das größte Problem ist dabei Liria. Direkt zu Beginn steht sie noch voll hinter ihrem Volk von Myolis und ihrer Liebe zu Mutter Meer, möchte auf jeden Fall Hohepriesterin werden. Dann fallen die Thokori über die Stadt her, ermorden Lirias Mit-Novizen grausam und entführen sie. Liria wirkt dabei nur minimal schockiert und verängstigt und schon 4 Wochen später ist sie überglückliches, festes Mitglied des fremden Volkes und kümmert sich keinen Deut mehr um ihre ehemaligen Mitmenschen. Wer macht bitte in der kurzen Zeit eine 180 Grad Wandlung durch??? Warum ist es ihr in der kurzen Zeit so piepegal, was aus den Myolern wird? Und seit wann findet man sich in einer komplett fremden Kultur so schnell zurecht, lernt die Sprache und wird von (fast) allen akzeptiert? Ich war beim Lesen nur am Kopfschütteln, so unlogisch erschien mir das alles.
Auch die anderen Charaktere, allen voran Thrakon, sind oberflächlich und kaum ausgearbeitet. Die eigentlich traurige Vergangenheit von Thrakon und Sorrea konnte mich nicht berühren, da sie einfach zu lapidar erzählt wurde.
Überhaupt fehlt es an Hintergrundinformationen. Man erfährt fast nichts über die Welt, außer den aller notwendigsten Dingen, wodurch sie platt und leblos wirkt. Der Konflikt zwischen Myolis und Thokorim existiert halt, aber warum genau? Wen interessiert das schon? - Liria offenbar nicht.
Hinzu kommen eher holprige Dialoge, die so gut wie nie den
gewohnten Witz von Kira Gembri versprühen, sondern sehr gezwungen
wirken.
Einen kleinen Pluspunkt gibt es für die Liebesgeschichte, denn die ist an sich (wenn man mal ignoriert, dass das alles in 4 Wochen stattfindet und ein klarer Fall von Stockholm-Syndrom ist) süß. Thrakon lässt Liria Zeit, bedrängt sie nicht, während Liria, die für Mutter Meer Reinheit geschworen hat und von Liebesdingen nichts weiß, langsam solche Gefühle kennenlernt.
Fazit: "Wie Regen in der Wüste" war für mich leider eine Enttäuschung, da mir das ganze Drumherum um die Liebesgeschichte zu schlecht ausgearbeitet und durchdacht war. Wen sowas nicht kümmert und ein Setting wie bei Deanerys und Khal Drogo aus "Game of Thrones" mag, sollte aber ruhig einen Blick darauf werfen.
Die Naliri-Saga:
Band 1 - Wie Regen in der Wüste
Band 2 - Wie das leuchten des Meeres
Band 3 - folgt Ende 2018
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