von A. L. Kahnau
Selfpublishing, 2018
Einzelband
520 Seiten
~Klappentext~
"Eigentlich hat Luisa genug Probleme. Zum Beispiel eine Mutter, die nie wirklich erwachsen geworden ist und lieber Party macht, als sich um ihre Tochter zu kümmern. Oder den dritten Schulwechsel innerhalb von zwei Jahren. Doch dann trifft sie Justus, den unhöflichen Typ mit den verkorksten Familienverhältnissen, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Aber aus ihr und Justus kann niemals etwas werden. Er ist verboten."
~Meine Meinung~
Es handelt sich hierbei um eine Gesamtausgabe von "Blut wie die Liebe" und "Blut wie die Liebe zu dir", wovon ich den ersten Teil bereits 2016 rezensiert hatte. Hier fasse ich nun für eine Gesamtrezension meine damalige Meinung zum 1. Teil zusammen und ergänze um den 2. Teil.
Die Handlung ist nichts wirklich Neues, kann jedoch durch liebenswerte Charaktere überzeugen. Auch durch die Einbindung des ortsüblichen Dialekts wird man immer wieder daran erinnert, wo man sich befindet (auch wenn ich selbst noch nie in Kreuztal oder Umgebung war). Das macht einen ganz eigenen Reiz aus.
Die Protagonistin Luisa hat bisher kein so angenehmes Leben gehabt, musste sie doch ständig wegen ihrer Mutter umziehen und konnte nie richtige Freunde finden. Ich fand Luisas Einstellung dazu nachvollziehbar und konnte richtig mit ihr mitfühlen, dass sie unter der Situation leidet und endlich einmal an einem Ort bleiben möchte. Auch das Verhältnis zwischen ihr und ihrer Mutter war gut dargestellt, auch wenn es schon echt hart ist, dass ihre Mutter überhaupt kein Interesse an Luisa zu haben scheint. Gern hätte ich mehr über sie und ihre Denkweise erfahren. Leider werden die damit einhergehenden Fragen bis zum Ende des Buches nicht geklärt und es bleibt trotz allem, was passiert, ein schaler Beigeschmack in Bezug auf Luisas Mutter bestehen.
Von den beiden männlichen Protagonisten mochte ich Yasin lieber. Er ist der perfekte Freund und steht immer zu Luisa, egal was kommt. Aber natürlich hat er kein "Bad Boy"-Image, sodass Justus für Luisa anziehender wirkt - für mich stets wenig nachvollziehbar. Aber immerhin entwickelt sich das Verhältnis zwischen Luisa und Justus nach der anfänglichen Anziehung-auf-den-ersten-Blick nachvollziehbar weiter und zum Ende hin war mir Justus fast sympathisch.
Auch die Nebenpersonen fand ich für die Kürze des Buches einigermaßen gut ausgearbeitet. Besonders Herr Schmidt hat mich mit seinem Dialekt und seiner freundlichen Art sofort begeistert und für einige witzige Momente gesorgt. Allerdings tauchen insgesamt wirklich viele Personen auf und jeder ist auf seine Weise irgendwie wichtig. Daher bleibt - wie ich finde - vor allem in der zweiten Hälfte einiges oberflächlich.
Die Handlung verläuft insgesamt meistens vorhersehbar und auch, dass es ein Happy End geben würde, war zu erwarten. Mich konnten gerade in der 1. Hälfte nur wenige Wendungen wirklich überraschen. In der zweiten Hälfte kommen dann etwas zu viele Schicksalschläge, Zufälle und böse Überraschungen dazu, das war ehrlich gesagt nicht mehr realistisch. Dennoch habe ich Luisas Geschichte gerne verfolgt und fand sie sehr kurzweilig und angenehm zu lesen. Die Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe, von neuen Freundschaften und familiären Problemen waren unterhaltsam und verständlich.
Insgesamt ist "Ich. Du. Niemals wir" eine kurzweilige, angenehm zu lesende Teenie-Romanze mit ordentlich Emotionen und Konflikten und ziemlich kaputten Familien. Wie gesagt war es mir in der zweiten Hälfte zu viel "des Bösen", was dazu führte, dass Fragen offen blieben und einige Nebencharaktere plötzlich zu kurz kamen. Dennoch empfehle ich das Buch gerne jedem, der keine Standard-Lovestory sucht.
Hallo Alica,
AntwortenLöschendas Cover deines Buches spricht mich ja schon sehr an. Auch die Geschichte hört sich richtig gut an. Schade, dass einige Fragen nicht ganz geklärt wurden und schade, dass die Handlung auch vorhersehbar bleibt. Dennoch eine schöne Empfehlung, die ich im Auge behalten werde.
Eine sehr schöne Rezension :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Danke. :) Für Zwischendurch ist es auf jeden Fall eine gute Geschichte und ich habe schon schlechtere Jugendbücher gelesen.
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