Donnerstag, 19. Juli 2018

[Rezi] "Der Schwalbenturm" von Andrzej Sapkowski

(c) Bildrechte: dtv
"Der Schwalbenturm"
von Andrzej Sapkowski
Originaltitel: Wieża Jaskółki
Verlag: dtv, 2010
Band 4 von 5, 554 Seiten
[TB] ISBN: 978-3-423-24786-3

~Klappentext~
"Ciri, die Prinzessin von Cintra, ist auf der Suche nach ihrem Schicksalsort, dem legendären Schwalbenturm. Und die rivische Königin will Geralt, den Hexer, und seine Gefährten als Partisanenkämpfer in den blutigen Krieg gegen Nilfgaard verpflichten. Doch es gelingt ihnen, sich abzusetzen. Bei einem Überfall gerät Geralts Wolfsmedallion, das Insignium seines Hexertums, in fremde Hände..."
~Meine Meinung~
Im 4. Band der Hexer-Saga liegt der Fokus erneut auf Ciri und dem, was nach Band 3 mit ihr geschah. Berichtet wird dabei aus vielen verschiedenen Perspektiven, mit Zeitsprüngen und Rückblenden und das alles in keiner unbedingt logischen Reihenfolge. Dadurch wird der Band stellenweise verwirrend und anstrengend zu lesen. Szenen- und Perspektivwechsel als erzählerisches Mittel anzuwenden ist durchaus in Ordnung und kann die Spannung erhöhen, aber hier hat der Autor komplett übertrieben und auf den knapp 550 Seiten ein waschechtes Chaos angerichtet. Dabei passiert insgesamt betrachtet recht wenig, obwohl der Band bisher die meisten Seiten der Reihe aufweist. Kein Wunder also, dass ich drei Wochen an dem Buch gelesen habe und meistens wenig motiviert war, mich weiter durch den zähen Text zu kämpfen...

Inhaltlich geht es um das Ende der "Rattenbande", der Ciri zeitweilig beigetreten war, und Ciris anschließender Gefangennahme durch einen Kopfgeldjäger - bis sie sich daraus wieder befreien kann. Andere Handlungsstränge kommen sehr kurz, so z.B. Geralts Weiterreise auf der Suche nach Ciri oder was aus Yennifer und der Zauberinnen-Loge geworden ist. Dabei wären gerade auch diese Handlungsstränge spannend und auf 550 Seiten eigentlich massig Platz dafür gewesen. Der Klappentext ist in der Hinsicht übrigens schlecht gewählt, denn er setzt den Fokus nicht so wie er im Buch tatsächlich vorkommt.
Zudem muss man sich auf ein paar brutale Szenen einstellen, denn Ciri muss in diesem Band einiges aushalten. Für ihre Entwicklung ist dies sicherlich bedeutend und hätte mich - auf besser verpackte Weise - begeistern können. Grundsätzlich ist das Geschehen nämlich gewohnt düster, bedrohlich und fesselnd, die geschaffene Welt weiterhin großartig.

Was mir außerdem gut gefallen hat, war das Ende, das auf einen - wenn denn richtig umgesetzt - spannenden Abschlussband hindeutet. Alle Weichen sind dafür gestellt, ich hoffe nur, dass Sapkowski sie zufriedenstellend zusammenführen und alle Fragen aufklären kann.

Die Hexer-Saga:
    Band 1 - Das Erbe der Elfen [meine Rezension]
    Band 2 - Die Zeit der Verachtung [meine Rezension]
    Band 3 - Feuertaufe [meine Rezension]
    Band 4 - Der Schwalbenturm
    Band 5 - Die Dame vom See
Weitere Bände
    Der letzte Wunsch [meine Rezension]
    Zeit des Sturms [meine Rezension]
    Das Schwert der Vorsehung [meine Rezension]

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