Donnerstag, 22. Februar 2018

[Rezi] "Die Zeit der Verachtung" von Andrzej Sapkowski

(c) Bildrechte: dtv
"Die Zeit der Verachtung"
von Andrzej Sapkowski
Originaltitel: Czas pogardy
Verlag: dtv, 2009
Band 2 von 5
397 Seiten

~Klappentext~
"Krieg kündigt sich an. Ein Konvent der Zauberer soll klären, wie sie sich in dem bevorstehenden Konflikt verhalten werden. Am Vorabend der Besprechungen sieht sich Geralt einem Dickicht undurchsichtiger Intrigen und Bündnisse gegenüber. Der geheimnisvolle Rience, sein alter Gegenspieler, verfolgt Ciri, die Prinzessin von Cintra, die unter Geralts Schutz steht. Es kommt zu einer blutigen Konfrontation. Ciri gelingt es zu fliehen, doch dann findet sie sich in einer entsetzlichen Wüste wieder. Ein verirrtes Einhorn ist ihr einziger Gefährte..."
~Meine Meinung~
Der zweite Band der Hexer-Reihe setzt direkt am Ende von Band 1 an, sodass man schnell wieder in der Geschichte drin ist.
Erneut steht Ciris Weg hier im Vordergrund, aber in den ersten 2/3 des Bandes bekommt auch Geralt längere Auftritte. Das hat mir insgesamt besser gefallen als im ersten Band.

Auch positiv war, dass die Handlung etwas Fahrt aufnimmt. Es ist keine reine Einleitung mehr, sondern es passiert endlich einiges, das die weitere Geschichte langsam in - teilweise noch unvorhersehbare - Bahnen lenkt.

Insbesondere die freche, trotzige Ciri wächst einem in diesem Roman mehr ans Herz. In der faszinierend düsteren, gewalttätigen Welt, die Sapkowski sehr gelungen geschaffen hat, lernt Ciri auf die harte Tour sich durchzubeißen und muss schnell erwachsen werden. Ihre Entwicklung und ihre Zweifel finde ich gut geschildert und sie kann einem manchmal wirklich leid tun. Völlig unbedarft ist sie das Ziel von politischen Zielen geworden und entgeht mehr als einmal nur knapp einem größeren Unglück.

Jedoch ist die Umsetzung all dieser Ereignisse nicht unbedingt gut geglückt. Während politisches Geplänkel und ein recht zähes Abendmahl unter Zauberern seitenweise in die Länge gezogen wird, werden die wirklich spannenden Kämpfe unglaublich kurz abgehandelt. Mir war das zu unausgewogen. Man merkt hier einfach, dass Sapkowski gerne ausschweifende Dialoge schreibt, selbst wenn diese auf mehreren Seiten nur wenige wichtige Informationen beinhalten. Vielmehr sollen wohl die verschiedenen Charaktere beleuchtet werden - von denen auch hier massenhaft auftauchen. Ich habe oftmals den Überblick über all die Namen verloren, was es nicht einfacher machte, den verworrenden Gesprächen zu folgen.

Auch etwas verwirrenden waren die häufigen Sprünge in der Handlung, ob nun zwischen Personen oder Orten oder in der Zeit. Dadurch werden alle Ereignisse rasant aneinander gehangen und es passiert gefühlt sehr viel auf den knapp 400 Seiten. Ab und an wären da tiefere Einblicke in die einzelnen Beweggründe und weniger Rückblenden angenehm gewesen. Auch eine Weltkarte würde weiterhelfen.

Insgesamt gefiel mir der zweite Band besser als der erste, es besteht jedoch noch deutlich Luft nach oben. Die Ereignisse in diesem Band haben auf jeden Fall den Weg für einen hoffentlich spannenden Fortlauf geebnet. Und vor allem das letzte Drittel konnte mich endlich richtig fesseln!

Die Hexer-Saga:
    Band 1 - Das Erbe der Elfen [meine Rezension]
    Band 2 - Die Zeit der Verachtung
    Band 3 - Feuertaufe [meine Rezension]
    Band 4 - Der Schwalbenturm [meine Rezension]
    Band 5 - Die Dame vom See
Weitere Bände
    Der letzte Wunsch [meine Rezension]
    Zeit des Sturms [meine Rezension]
    Das Schwert der Vorsehung [meine Rezension]

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