Donnerstag, 5. Juli 2018

[Rezi] "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" von Genki Kawamura

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: C.Bertelsmann
"Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden"
von Genki Kawamura
Originaltitel: Sekai kara neko ga kieta nara
Verlag: C. Bertelsmann, 2018
Einzelband, 190 Seiten
[HC] ISBN: 978-3-570-10335-7

~Klappentext~
"Wie wäre es wohl, wenn alle Katzen von der Welt verschwänden? Wie würde sie sich verändern? Wie würde mein Leben sich verändern? Und wenn ich auf einmal von der Welt verschwände? Würde wie immer ein neuer Morgen anbrechen, ohne dass auf der Welt sich etwas verändert hätte?"
~Meine Meinung~
In "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" geht ein junger Postbote, dessen Name nie genannt wird, einen Pakt mit dem Teufel ein, um sein Leben zu retten. Dazu muss er "nur" jeden Tag eine Sache von der Welt verschwinden lassen. Das Problem dabei: der Teufel bestimmt die Dinge, die verschwinden sollen. Dennoch macht der Postbote sich vorerst wenig Gedanken darum und ist einfach nur froh, weiterzuleben.

Die Idee hinter dem Buch ist sicherlich nicht neu, bietet aber viel Potential, das meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft wurde. Der Fokus liegt auf der persönlichen Entwicklung des Protagonisten, nicht auf den verschwundenen Dingen. Das macht das Buch nicht schlecht, aber irgendwie unvollständig.
Allerdings gefiel mir die Entwicklung unseres Postboten sehr gut. Während er anfangs einfach nur Angst vor dem Tod hat und ihm ohne viel Zögern jedes Mittel recht ist, um am Leben zu bleiben, macht er im Laufe der wenigen Tagen eine große Wandlung durch. Er trifft sich beispielsweise schon recht zu Beginn mit seiner Ex-Freundin und redet mit ihr über die Vergangenheit, was sie an ihm mochte, was nicht, warum sie sich eigentlich getrennt haben. Er lernt dabei viel über sich selbst, stellt sich viele Fragen zum Sinn seines Lebens und was man wirklich im Leben braucht. Viele der Gedankengänge des Protagonisten regen zum Nachdenken über eigene Handlungsweisen oder Verhaltensmuster an und so habe ich beim Lesen doch oft inne gehalten und überlegt, wie ich gewisse Fragestellungen sehe. In der Hinsicht ist das Werk absolut gelungen, sehr gefühlvoll und überzeugt durch den einfachen Schreib- und Erzählstil ohne viele Ausschmückungen, sodass die wesentlichen Botschaften klar rüber kommen. 
Das Ende war darauf aufbauend konsequent durchgezogen und hat mir sehr gefallen, auch wenn ein paar Seiten mehr schön gewesen wären, um auch die letzte Frage zu klären.

Auf die Dinge, die verschwinden, wird aber wie gesagt wenig eingegangen. Zwar überlegt der Protagonist jedes Mal kurz, was sich ohne diese Dinge ändern würde, aber er übersieht vieles. Zum Beispiel verschwinden gleich zu Beginn die Telefone. Für ihn kein größeres Problem, verabredet man sich halt per eMail oder persönlich. Und es würde den Menschen viel Stress ersparen. Aber mir kam sofort die Frage auf, was man denn nun macht, wenn ein Unfall passiert? Oder ein Verbrechen? Wie erreicht man dann schnell den Notarzt oder die Polizei? Hätte allein das nicht zu Chaos führen müssen? Und solche Dingen werden wie gesagt nicht thematisiert - die Welt um ihn herum bleibt erstaunlich gelassen. Das hat mir einfach gefehlt.

Sehr gelungen fand ich den Mix aus ernsten Tönen und humorvollen Dialogen. Vor allem der Teufel war unterhaltsam. Zudem ist das Kapitel mit Weißkohl, der Katze des Protagonisten, einfach toll.

Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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