Freitag, 5. März 2021

[Rez] "Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht" von Johanna Romberg

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
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(c) Bildrechte: Quadriga
"Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht"
von Johanna Romberg
Verlag: Quadriga, 2021
Sachbuch | 289 Seiten
[HC] ISBN: 978-3869951041

~Klappentext~
Aus Liebe zur Natur ist Johanna Romberg vor Jahren aufs Land gezogen. Doch seit einiger Zeit vermisst sie vertraute Vogelstimmen im Garten, Schmetterlinge und Bienen machen sich rar, und in den Wäldern vertrocknen die Buchen. Verlieren wir gerade unsere Lebensgrundlage? Auf der Suche nach Antworten trifft Johanna Romberg Menschen, die es im Kleinen schaffen, die Zerstörung der Natur aufzuhalten. Ob Nachtfalterexpertin, Gewässerbiologe oder Eulenschützer - entstanden sind poetisch erzählte Naturgeschichten, die zum Beobachten einladen und zum Handeln ermutigen.
~Meine Meinung~ 
Wie der Untertitel schon sagt, handelt es sich um ein Sachbuch, das Wege aufzeigt, wie wir unsere Natur noch retten können. Dazu hat Johanna Romberg in neun Hauptkapiteln verschiedene Menschen und ihre Naturschutzprojekte in Deutschland getroffen und berichtet darüber. Als kurze Zwischenkapitel beschreibt sie Erkundungen der Natur in der nahen Umgebung ihres Wohnorts. 
Besonders hervorzuheben ist die Aufmachung des Buches: Die Hauptkapitel haben alle eine eigene "Coverzeichnung" bekommen, die thematisch zum jeweiligen Inhalt passt. Die Zwischenkapitel sind durch dunkleres Papier hervorgehoben. Dadurch ist das Buch allein optisch wunderschön.

Inhaltlich dreht sich alles um Artenschwund und verschiedene Projekte, die etwas dagegen unternehmen. Johanna Romberg beschreibt dabei sowohl die Ursachen des Verlusts unserer Natur- und Artenvielfalt sowie mögliche Lösungen. Das alles auf einer oftmals sehr persönlichen Ebene, die immer wieder ihre Liebe zur Natur hervorhebt und dadurch auch den:die Leser:in mit ihrer Begeisterung ansteckt. Wer nach dem Lesen nicht sofort raus und Arten erfassen möchte, macht eindeutig etwas grundlegend falsch. Insgesamt wirkt das Sachbuch durch diese Mischung aus Wissen und Naturliebe stellenweise poetisch, was mir wirklich gefallen hat. Sie findet die richtigen Worte, um die Schönheit der Natur zu beschreiben und Hoffnung zu geben, dass noch nicht alles verloren ist.
 
Gleichzeitig lernt man über verschiedene Arten und Lebensräume etwas dazu, was sicherlich im Gesamtkonzept vor allem denjenigen zugute kommt, die sich bisher kaum mit der Natur vor ihrer Haustür beschäftigt haben. Da ich "vom Fach" bin, gab es inhaltlich für mich wenig Neues bzw. mich interessierten vor allem die Träger der einzelnen Projekte und wie ihre Motivation aussieht. Man lernt Menschen kennen, die wirklich bereit sind, sich für die Natur einzusetzen, was ich einfach toll fand.

Zum Abschluss gibt Johanna Romberg Vorschläge, wie wir bzw. v.a. die Politik dem Verlust der Biodiversität mit oftmals einfachen Mitteln entgegen wirken und den Schwund rückgängig machen können. Natürlich ist das alles nicht von heute auf morgen umsetzbar, aber wie heißt es so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und derzeit fehlt in der Allgemeinheit der Wille.

Insgesamt bin ich sehr froh über dieses Buch. Es ist ein kleiner Schatz unter den Sachbüchern und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Hoffentlich finden durch dieses oder ähnliche Bücher wieder mehr Menschen zur Natur zurück und lernen, sie wertzuschätzen.
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Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über die Bloggerjury. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Alica,
    deine Rezension macht richtig Lust das Buch zu lesen. Zum Einen freue ich mich, dass das Sachbuch motiviert in die Natur zu ziehen und die verschiedenen Insektenarten zu studieren, zum Anderen finde ich es klasse, dass es Mut macht. Ich muss sagen, dass ich mittlerweile denke, dass man die Umwelt vermutlich gar nicht mehr retten kann. Schön zu hören, dass dieser Gedanke ein Irrtum sein könnte.

    Das klingt nach einer schönen Leseempfehlung.

    Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Ich verzweifle ja selbst oft genug an der Art wie wir unsere Umwelt zerstören. Bin aber zeitgleich immer noch hoffnungsvoll, dass ein Umdenken noch rechtzeitig erfolgen kann. Und da kommt so ein Buch genau richtig. Man ist eben doch nicht alleine im Kampf für die Natur. :)

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  2. Liebe Alica,

    das Buch klingt richtig gut! Ich werde es mir mal notieren.
    Eigentlich finde ich das ein sehr frustiges Thema. Ich fühle mich da so machtlos! Ja, ich achte auf so einiges im Alltag. Ich denke dann nur immer, was nützt es, wenn die Mächtigen im großen Stil die Regenwälder abholzen?!
    Darf ich frage, was du machst? Weil du schreibst, du bist vom Fach?

    Liebe Grüße
    Petrissa

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    1. Es stimmt auch, dass die großen Veränderungen nur durch die Politik zu bewirken sind. Leider. Aber jede:r kann für sich im Kleinen auch einiges bewirken. :) Und das Buch zeigt vor allem, was einzelne Personen mit viel Engagement an Naturschutzprojekten auf die Beine stellen können.

      Ich habe Umweltwissenschaften studiert und arbeite aktuell in einem Umwelt-Planungsbüro. Zwar mit Schwerpunkt Windenergie, aber mit Natur-/Umweltschutz generell habe ich auch immer wieder zu tun. :)

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