Mittwoch, 1. Mai 2019

[Rezi] "Das Schwert der Könige" von Chris Wooding

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Heyne
"Das Schwert der Könige"
von Chris Wooding
Originaltitel: The Ember Blade
Verlag: Heyne, 2019
Band 1 von 3 | 989 Seiten
[TB] ISBN: 978-3453320017

~Klappentext~
Das Königreich Ossia wurde vor langer Zeit unterworfen. Jetzt müssen seine Bewohner unter der Herrschaft der krodanischen Eroberer leben, die Proteste und Revolten mit äußerster Gewalt unterdrücken. Der junge Aren und sein Freund Cade wachsen als Ossianer unter der Fremdherrschaft auf. Als die Krodaner Arens Vater wegen Hochverrats hinrichten, werden die beiden ins Straflager verbannt. Jetzt gibt es nur noch eins, das ihr Leben und die Zukunft ihres Landes retten kann – die Flucht und die Suche nach dem legendären Schwert der Könige von Ossia, der magischen Glutklinge. Das Abenteuer ihres Lebens beginnt...
~Meine Meinung~
"Das Schwert der Könige" ist der Auftakt der neuen High-Fantasy-Trilogie von Chris Wooding und spielt in der fiktiven Welt Glutia. Das Land Ossia wurde vor 30 Jahren vom Nachbarland Kroda unterworfen und zwingt den Ossianer seitdem ihre Herrschaft auf.

Der Roman beginnt im ersten Kapitel direkt mitten im Geschehen und hinterlässt dort vor allem Fragezeichen. Danach lernt der Leser Aren und Cade kennen, gute Freunde, die zwar beide Ossianer sind, aber aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen. Aren ist als Sohn eines höher gestellten Ossianers unter Krodanern und wohl behütet aufgewachsen, während Cade nur ein einfacher Handwerkssohn ist. Trotzdem ergänzen die beiden sich gut und ihre Freundschaft wirkt echt und gefestigt. In den folgenden Kapiteln wird die Welt ein Stück weit erklärt, die Unterschiede zwischen den Krodanern und den Ossianern werden eingeführt und die bestehenden Konflikte eingeleitet. Bis Arens Vater von Krodanern getötet wird und Aren und Cade ins Straflager gebracht werden.

Im Fokus stehen die Charaktere und neben der Sicht von Aren kommen auch andere Personen gelegentlich zu Wort (jedoch stets in der 3. Person). Dadurch erfährt man noch mehr Hintergründe und zeitgleiche Handlungsfäden, wobei der Erzählstrang von Aren und seinen Begleitern der hauptsächliche bleibt. Insbesondere Aren entwickelt sich im Verlauf der knapp 1.000 Seiten stark weiter. Er wird mutiger, selbstbewusster und lernt, bestehende Verhältnisse infrage zu stellen. So wird aus dem redegewandten, aber doch oft unsicheren Jungen auf nachvollziehbare Art ein richtiger Anführer. Neben seiner Entwicklung bleiben die anderen Charaktere eher blass. Einige begleiten den Leser zudem nur kurz, denn auch Tode kommen in "Das Schwert der Könige" nicht zu kurz. Leider war für mich die gemeinsame Zeit aber oft zu kurz, um die Tode entsprechend schade zu finden - auch wenn sie oft unerwartet kamen und definitiv für spannende und emotionale Momente gesorgt haben. Die Charaktere sind mir aber trotz allem ans Herz gewachsen - besonders die Druidin Vika und ihre Hündin Ruck.

Der Roman ist sehr detailliert geschrieben und so zieht es sich stets mehrere Kapitel lang bis etwas neues geschieht. In der ersten Hälfte wurde zudem nicht klar, worauf es hinausläuft. Vieles geschieht ohne Erklärung und man wird ebenso wie Aren und Cade im Dunkeln gelassen. Dadurch wirkte die Handlung in der ersten Hälfte etwas zu ausführlich und nicht unbedingt zielführend (hier insbesondere die lange Passage der Burg Skavengard, die im späteren Verlauf nicht von Belang war). Ich empfand es zwar nicht als zäh, denn nach ruhigen Phasen wurde es in regelmäßigen Abständen wieder sehr spannend und es gab einige Überraschungen, aber der Rote Faden verblasste zwischendurch.

Gerade zu Beginn war es außerdem schwierig, die Unterschiede zwischen den Krodanern und Ossianern bzw. v.a. ihrer verschiedenen Religionen auseinanderzuhalten. Ein Glossar wäre hier definitiv hilfreich gewesen. Ich habe lange gebraucht, um die unterschiedlichen Götter der beiden Völker zuordnen zu können und oftmals blieben sie nur Namen. Denn die Ossianer glauben an die Neun Erscheinungen, also neun verschiedene Götter mit jeweiligen "Aufgabenbereichen", während die Krodaner nur einen Gott haben. Auch empfand ich die Unterdrückung der Ossianer durch die Krodaner nicht immer greifbar, denn objektiv betrachtet geht es den Ossianern nicht allzu schlecht. Klar, gerichtliche Willkür und eingeschränkte Reisefreiheit wurden mehrmals erwähnt und teilweise auch dargestellt, aber dennoch fand ich die Rebellion v.a. zu Beginn übertrieben.

"Das Schwert der Könige" ist ein wohl durchdachter, epischer High Fantasy-Roman in einer detailliert konstruierten Welt. Auch wenn der Rote Faden zu Beginn nicht klar ersichtlich war, fügt sich am Ende alles zusammen und stellt somit die Weichen für die Folgebände. Auch, wenn die Religionen und Länder nicht immer leicht auseinanderzuhalten waren, war der Handlung leicht zu folgen und sie vermochte mitzureißen und wurde trotz den knapp 1.000 Seiten nie langweilig. Für mich definitiv ein gelungener Trilogie-Auftakt mit etwas Luft nach oben.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionexemplars als Testleser! <3
Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

"Die Saga von Dunkelwasser"
    Band 1 - Das Schwert der Könige
    Band 2 - ???
    Band 3 - ???

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