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"I Kissed Shara Wheeler"
von Casey McQuiston
Originaltitel: I Kissed Shara Wheeler
Verlag: Argon Hörbuch, 2022
Sprecher:in: Corinna Dorenkamp
Laufzeit: 10h, 16min (ungekürzt)
Der Roman ist 2022 im Knaur Verlag erschienen (400 Seiten, ISBN: 978-3426529317).
~Klappentext~
Chloe Green ist fast am Ziel: Bald hat die queere Schülerin die Highschool in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama endlich hinter sich. Und zwar als Jahrgangsbeste! Wenn ihr nicht Ballkönigin Shara Wheeler, die rundum perfekte Tochter des Schuldirektors, noch einen Strich durch die Rechnung macht …Doch mit einem einzigen Kuss bringt Shara Chloes Welt ins Wanken – nur, um anschließend wie vom Erdboden verschluckt zu verschwinden. Statt Antworten findet Chloe lediglich kryptische Nachrichten von Shara, die sie auf eine atemlose Suche schicken. Als Chloe Sharas Geheimnissen auf die Spur kommt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter dieser kleinen Stadt mehr stecken könnte, als sie dachte. Und vielleicht auch hinter Shara?
~Meine Meinung~
"I Kissed Shara Wheeler" ist mein erstes Buch der Autorin, die durch "Royal Blue" bekannt wurde. Nach dem Hype um ebendieses war ich neugierig, wie Casey McQuiston schreibt und "I Kissed Shara Wheeler" klang vom Klappentext her nach einer unterhaltsamen Lektüre.
Erzählt wird aus Sicht von Chloe, die als Jahrgangsbeste die Highschool abschließen will. Doch diesen Titel sieht sie durch Shara in Gefahr, die stets genauso gut wie Chloe abschneidet. Ich finde, dass diese Einstellung schon einiges über Chloe aussagt. Sie ist zielstrebig, ehrgeizig und in ihren guten Noten leider auch überheblich. Sie weiß, dass sie gut in der Schule ist und gibt gerne damit an. Leider war sie mir dadurch unsympathisch. Auch, dass sich in ihrem Leben alles darum dreht Shara zu übertrumpfen und sie sich dermaßen in die Suche nach ihr reinsteigert, machte es nicht besser.
Die Handlung dreht sich in der ersten Hälfte um die Suche nach Shara, die Briefe versteckt hat, die eine Schnitzeljagd ergeben. Beginnen tut diese mit einem Kuss - und wie sich herausstellt, hat Shara nicht nur Chloe geküsst, damit die Suche startet. Und so schließt sich schnell die kleine Gruppe Chloe, Rory und Smith zusammen, um gemeinsam Shara zu finden. Dabei finden sie auch einiges über sich selbst und die Menschen in ihrem Umfeld heraus. Ein Selbstfindungsroman der ungewöhnlichen Sorte. Smith und Rory waren mir dabei deutlich sympathischer als Chloe und ihre Entwicklung habe ich deutlich lieber verfolgt.
Shara war mir ebenso wie Chloe unsympathisch und ihre Schnitzeljagd fand ich ehrlich gesagt eine merkwürdige Idee. Wer kommt darauf, drei Menschen zu küssen, Briefe zu verstecken und selbst für mehrere Wochen abzutauchen? Was hat sie in der Zeit ihren Eltern erzählt, was sie treibt? Warum ist sie plötzlich nicht mehr am perfekten Highschoolabschluss interessiert? Natürlich gibt es für die Fragen auch Antworten, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass Shara einfach ein großes Problem hat, das Chloe und Co. nicht lösen können sollten. Das Ende war mir dadurch etwas zu sehr Happy End.
Auch wenn das jetzt alles nicht ganz so begeistert klingt, so kann "I Kissed Shara Wheeler" doch durchaus unterhalten und setzt sich für Toleranz und Akzeptanz queerer Menschen ein. Es war für mich persönlich nur mit der Art der Schnitzeljagd etwas zu schräg.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Danke für deine ausführliche Rezension! :) Werde mir das Buch definitiv nicht kaufen :D (Hatte erst damit geliebäugelt, obwohl mir der Klappentext schon nicht zugesagt hat, aber wenn mir ein Buch eines Autors besonders gefallen hat, neige ich manchmal ein bisschen zu vorschneller blinder Treue hahaha)
AntwortenLöschenZur Zeit habe ich irgendwie auch echt genug von amerikanischen High School Storys :D Damit wird man richtig überrannt. Inzwischen schreiben ja selbst deutsche YA-Autorinnen ihre Geschichten fast ausschließlich in amerikanischen Kleinstädten... I can't :D
Ich hab High School Storys auch etwas über. Die ähneln sich auch alle zu sehr. Und warum deutsche Autorinnen ihre Bücher nicht in deutschen Schulen/Unis spielen lassen können, frage ich mich auch...
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