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"Der Junge, der den Wind einfing"
von William Kamkwamba (& Bryan Mealer)
Originaltitel: The Boy Who Harnessed the Wind
Verlag: Diederichs, 2021
Einzelband/Biografie | 384 Seiten
ISBN: 978-3424351118
~Kappentext~
William wächst auf einer Farm in Malawi auf, einem der ärmsten Länder der Welt. Nur kurz kann er zur Schule gehen. Dennoch baut er mit 14 Jahren ein Windrad, mit dem er Strom erzeugen kann. So erfüllt sich der wissbegierige Junge trotz vieler Hindernisse einen Traum und verändert damit das Leben seiner Familie und der Menschen in seinem Dorf.
~Meine Meinung~
Es handelt sich bei meiner Ausgabe um die "Filmausgabe" zu der schon 2019 auf Netflix erschienen Verfilmung. Die erste Auflage erschien 2010 im
Irisiana Verlag.
"Eine afrikanische Heldengeschichte" finde ich dabei etwas irreführend, denn es ist in erster Linie eine Biografie. William Kamkwamba gibt sehr persönliche Einblicke in seine Kindheit in Malawi, die dazu führen, dass man das Land und seine Bevölkerung auf einer ganz besonderen Ebene kennenlernt. Ich wusste vorher im Grunde nichts über Malawi, außer seiner geografischen Lage. Jetzt habe ich ein Gefühl dafür, was die Menschen dort bewegt.
Natürlich lernt man vor allem William kennen. Er wächst zwischen Aberglauben, christlichem Glauben und seinem starken Interesse für Wissenschaft auf. Bewundernswert fand ich die Leichtigkeit, mit der er sich schon in jungen Jahren Wissen ganz selbstständig aneignet. Fast alles, was er weiß, erfährt er aus Büchern aus der örtlichen Bücherei, da seine Familie das Schulgeld nicht bezahlen kann.
Zudem erzählt er anhand einer Vielzahl von Anekdoten aus seinem Leben und dem Leben seines Vaters und Großvaters, die mal witzig, mal ernst und mal irritierend aufgrund der ganz anderen Kultur wirken. Zudem hat er einen sehr lockeren, unterhaltsamen Erzählstil, der dazu führt, dass ich das Buch stets nur schwer aus der Hand legen konnte.
Neben dem eigentlichen Grund für seine Berühmtheit - dem Bau eines Windrads - berichtet er unter Anderem auch ausführlich über die Hungersnot 2002 und wie die Bevölkerung von ihrer Regierung in dieser Zeit im Stich gelassen wurde.
Zum Ende des Buches hin geht es erstaunlich knapp gehalten um seine wachsende Berühmtheit, seine internationalen Reisen, die ihm von Sponsoren und Unterstützern bezahlt und organisiert werden, und die überwältigen neuen Eindrücke, die er verarbeiten muss. Trotzdem kehrt er immer wieder nach Malawi zurück und hat den Traum, dass die Menschen dort selbst für eine bessere Lebensgrundlage sorgen.
Denn: "Wenn du etwas tun willst, dann musst du es nur versuchen."
Mich hat "Der Junge, der den Wind einfing" fasziniert und mir deutlich vor Augen geführt, dass man alles schaffen kann, wenn man nur möchte. Große Leseempfehlung!
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über das Bloggerportal. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Das klingt wirklich nach einem tolle Buch! Ich kannte sogar die Netflix Adaption bisher nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sarah
Den Netflix-Film will ich mir auf jeden Fall auch noch anschauen. Der ging scheinbar etwas unter, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass er mir auf der Startseite mal vorgeschlagen wurde...
LöschenLiebe Alica,
AntwortenLöschendas Buch hatte ich als Werbung in meinen Emails und es gleich weggeklickt. Weil ich mir unter einer "Heldengeschichte" etwas anderes vorgestellt habe. Aber was du schreibst, klingt total toll! Es ist traurig, dass wir so wenig über die einzelnen Völker in Afrika wissen.
Ich werde mir das Buch mal auf meine Wunschliste setzen.
Lieben Dank und liebe Grüße
Petrissa
Ich finde "Heldengeschichte" auch wirklich unpassend. Es ist einfach eine Biografie. Da scheint auch der Verlag einfach das Netflix-Marketing übernommen zu haben...
LöschenIch würde auch wirklich gerne mehr von Autor:innen aus den afrikanischen Ländern lesen, aber leider werden da ja eher seltener Bücher ins Deutsche übersetzt... :/
Würde mich aber freuen, wenn es doch bei dir einziehen darf! :)
Heute habe ich in der Bücherei das "SeinReich" gefunden und mitgenommen. Bin gespannt. Weiß ja von dir, dass es nicht der Knüller ist, aber um einen Einblick zu bekommen.
LöschenIm Übrigen veranstalte ich eine Leserunde zu "Ready Player One" und dann im März "Ready Player Two". Weiß nicht, ob du Band 1 kennst? Falls du Lust hast, das würde mich sehr freuen. <3
Kam meine Antwort auf deinen Monatsrückblick an?
Liebste Grüße
Petrissa
Ich bin gespannt, wie es dir gefallen wird! :D Vor Kurzem hat Nicole von Goldchen es auch gelesen und war noch weniger begeistert als ich. :'D
LöschenIch kenne "Ready Player One" noch nicht, will es aber unbedingt mal lesen. Vllt kann ich es noch auftreiben, um teilzunehmen. :3
Und nein, leider nicht. :( Ich hatte zwar zwei Kommentare von dir, aber keinen zum Monatsrückblick.
Hey :)
AntwortenLöschenDas Buch klingt ja extrem gut. Ich werde mir das auch jeden Fall mal genauer anschauen.
Netflix habe ich nicht, aber wer weiß. Vielleicht läuft er ja auch mal woanders. :D
Hab einen tollen Dienstag.
Lieben Gruß
Steffi
Freut mich, dass dein Interesse geweckt wurde! :D
LöschenEs wäre auf jeden Fall ein Film-Kandidat, den ich mir auch im "normalen" TV vorstellen könnte. Sofern Netflix da seine Filmrechte mal abgibt... :'D
Hallo liebe Alica,
AntwortenLöschender Film ist mir auf Netflix auch schon mehrfach aufgefallen. Ich hatte schon überlegt ihn anzusehen. Umso mehr habe ich mich gerade gefreut, eine Rezension zum Buch auf deinem Blog zu lesen. Hast du den Film dazu auch schon angesehen?
Beim Thema Windkraft musste ich schmunzeln, da ich gerade deinen Artikel zu deinem Beruf gelesen habe. Ich glaube aus dieser Perspektive heraus ist es nochmal umso interessanter den Film anzusehen (?)
Im Übrigen fand ich deinen Beitrag sehr spannend. Ich finde du übst einen sehr interessanten Beruf aus.
Ich wünsche dir einen schönen Start ins Wochenende.
Ganz liebe Grüße
Tanja
Den Film kenne ich noch nicht. Mir wurde er auf Netflix tatsächlich noch nie empfohlen, weshalb er bei mir total untergegangen war.
LöschenUnd ja, ich fand das Buch gerade vor meinem beruflichen Hintergrund nochmal auf ganz andere Art interessant. :D