Montag, 15. April 2019

[Rezi] "Heldenhaft" von Andreas Thamm

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: Magellan Verlag
"Heldenhaft"
von Andreas Thamm
Verlag: Magellan, 2019
Einzelband | 256 Seiten
[HC] ISBN: 978-3734850356

~Klappentext~
Andi und Ferdi sind ganz normale Jungs, keine Helden, nix Besonderes. Vor ihnen liegt ein Sommer wie jeder andere. Dachten sie. Aber dann ist Mitch plötzlich wieder da. Mitch, der mal so was wie ein Freund war für die beiden. Bis er Scheiße gebaut hat. So große Scheiße, dass er ein Jahr lang im Knast gelandet ist. Mitch bringt Schuld und Vorwürfe mit sich. Das kann Andi gerade gar nicht gebrauchen, denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die hübsche Lea vor ihren superchristlichen Eltern zu retten. Also fassen Andi und Ferdi einen Plan: Abhauen. Leider haben sie das nicht ganz zu Ende gedacht … 
~Meine Meinung~
"Heldenhaft" ist ein Jugendroman und wird aus der Sicht von Andi erzählt. Was dabei direkt auffällt, ist der an den 17-jährigen angepasste, umgangssprachliche Erzählstil, der auch an Kraftausdrücken nicht immer spart. Das ist zuerst gewöhnungsbedürftig, macht die Geschichte aber authentischer.

Inhaltlich beginnt "Heldenhaft" nur zögerlich. Im ersten Viertel passiert außer ein paar jugendlichen Albernheiten nichts besonderes, sodass der Einstieg eher zäh verläuft. Dann taucht Mitch wieder auf - und vorerst bleibt es jugendlich-dumm/albern. Andi und Ferdi haben schon ohne ihren alten Freund eine Menge Qutasch im Kopf, aber Mitch stachelt sie zu weiterem Blödsinn an. So erfährt der Leser in Rückblenden, was vor einem Jahr passiert ist und weshalb Mitch im Gefängnis war. Und er hat sich wieder in Freiheit nicht geändert, sodass Andi und Ferdi in den nächsten kriminellen Mist geraten...
Daneben spielt Andis Nachbarin Lea eine größere Rolle, denn Andi ist in das Mädchen verliebt. Nur leider sind ihre Eltern streng christlich, wollen nicht, dass ihre Tochter auf eine Schule geht und erlauben schon gar keine Beziehung zu einem Jungen.

In "Heldenhaft" werden somit zwei Themen zeitgleich behandelt: Jugend-Kriminalität und durch die Eltern stark eingeengte Kinder/Jugendliche. Und leider gelingt es Andreas Thamm nicht, beiden Themen gleichermaßen gerecht zu werden.
Während ich die Liebesgeschichte zwischen Andi und Lea und die mit ihren Eltern verbundenen Konflikte noch recht gut umgesetzt fand und mir nur die Auflösung am Ende zu schnell und oberflächlich geschah, kamen die mit Mitch verbundenen Probleme viel zu kurz. Wir erfahren nichts genaues über die damalige Gerichtsverhandlung. Seine neue Straftat, in die er Andi und Ferdi bewusst reinzieht, verläuft einfach im Sand und hat für Andi und Ferdi gar keine Folgen. Es wird nicht klar, warum sie Mitch immer wieder folgen und seine dummen Ideen mitmachen. Ich an ihrer Stelle hätte einen klaren Schlussstrich gezogen, statt immer wieder aufs Neue festzustellen, dass Mitch sich nicht ändern wird.

Und dann endet das Buch leider genau da, wo es anfängt interessant zu werden. Mit der Folge, dass viele Fragen offen bleiben.
Für mich war "Heldenhaft" daher insgesamt nicht ausgereift genug. Die Themen hatten durchaus Potential und es gab immer wieder Ansätze, die ich gelungen fand, aber knapp 250 Seiten sind für so viel Inhalt einfach zu wenig. Vermutlich wäre es besser gelungen, wenn der Einstieg direkter gewesen wäre und kein langatmiges Vorgeplänkel.
Da mir Andi, Ferdi und Lea aber wirklich sympathisch waren, der Erzählstil erfrischend locker und v.a. die Liebesgeschichte angenehm zu lesen war, gibt es von mir 3 von 5 Punkten.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionexemplars für eine Leserunde auf lovelybooks.de! <3
Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
 
Weitere Meinungen

2 Kommentare:

  1. Liebe Alica,

    das ist ja schade!
    Ja, wenn man schon zu so einem Thema greift, dann sollte man es auch gut recherchieren und nicht einfach nur als Aufhänger nehmen, damit die Leute zu dem Buch greifen.

    Sei lieb gegrüßt
    Petrissa

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    Antworten
    1. Ja, wenn der Klappentext ganz andere Erwartungen weckt, dann ist das schade. Gerade bei einem eigentlich so interessanten Thema.

      Löschen

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