Donnerstag, 29. November 2018

[Rezi] "War Chant #1. Sieger" von Nika S. Daveron

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"War Chant 1 - Sieger"
von Nika S. Daveron
Verlag: , 2015
Band 1 von bisher 2, 350 Seiten
[TB] ISBN: 978-3-95869-239-8

~Klappentext~
"Die junge Gladiatorin Harbinger lebt auf Odyssey, wo sich die Menschen nach der großen Flutkatastrophe ein neues Heim geschaffen haben. Doch die Insel ist zerfressen von Machtgier und das totalitäre System der Sieger macht den Bewohnern das Leben schwer. Unfreiwillig wird Harbinger in den erbitterten Freiheitskampf der Rebellen hineingezogen, muss aber erkennen, dass es in dieser Welt kein Gut und Böse gibt, sondern alles seine Schattenseiten hat."
~Meine Meinung~
"Sieger" ist der erste Band der "War Chant"-Trilogie von Nika S. Daveron, die mich zuletzt mit "Blut und Eis" und "Sarg aus Glas" begeistern konnte. Entsprechend gespannt war ich auf "War Chant" - doch meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.

Der Roman beginnt, als die Protagonistin - aus deren Sicht auch erzählt wird - sechs Jahre alt wird. An diesem Tag bekommen die Kinder von Odyssey endlich einen Namen. Die Idee, dass die "Sieger" als Herrscher über Odyssey das Leben der Bewohner, ja sogar ihre Namen, bestimmen, gefiel mir. Leider fehlten mir immer wieder Hintergrundinformationen. Wie beispielsweise verbringen die Kinder denn bis zu ihrem sechsten Lebensjahr ihren Alltag? Wie werden sie von den Eltern angesprochen, von anderen Kindern, z.B. wenn man sie zu sich ruft, unterschieden?

Auch über Odyssey erfährt der Leser nur das allernötigste. Es handelt sich um eine Insel aus Müll, die eine ganze Bevölkerung samt Städten tragen kann. Festes Land gibt es angeblich nicht mehr. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie diese Insel zusammenhalten soll und woher all das Material, auch für die Landwirtschaft, stammt, und wieso die Insel nicht im Meer versinkt, bei der großen Belastung. Oder warum sie nicht auseinanderfällt, wenn mal heftiger Sturm tobt. Klar, ein Floß ist ähnlich, aber Odyssey wird immer eher als zufällig zusammenhaltende Masse beschrieben, ohne auf die Maßnahmen einzugehen, die die einzelnen Teile zusammenhalten. Hier hätte ich mir einfach viel mehr Hintergrundwissen gewünscht, denn ich kann eine Story nicht genießen, wenn mir solche Rahmenbedingungen fehlen. In dem Zusammenhang erschien mir Odyssey auch immer recht groß mit wirklich vielen Einwohnern, aber auch das bleibt alles schwammig. Es müssen immerhin genug Einwohner sein, um sich etwas so "sinnloses" wie Gladiatoren leisten zu können.

Die Handlung umfasst somit nach Harbingers - so heißt die Protagonistin - Namensgebung und Berufsfindung als Gladiatorin ihr weiteres Leben auf der Insel. Dabei gerät sie nach und nach in Konflikte mit den "Siegern" hinein. Der größte Teil des Romans spielt dann in Harbingers Erwachsenenalter, als eine Rebellion das Leben auf Odyssey auf den Kopf stellt und sich Harbingers Ausbildung zur Gladiatorin endlich als nützlich erweist...
Wie Harbinger in die Rebellion hineingerät und wie sie reagiert und sich entwickelt, fand ich wiederum gelungen und gut nachvollziehbar. Sie tut gerne auf stark und entschlossen, ist aber eigentlich ein sehr unsicherer Mensch, der nicht recht weiß, wo ihr Platz in der Welt ist. Dafür würde sie für das Leben ihrer Liebsten alles riskieren - was sie zum Ende hin auch tut.

Überhaupt gefiel mir die zunehmende Action mit Fortschreiten der Handlung. Harbinger trifft dabei zwar oftmals unüberlegte Entscheidungen und verliebt sich für mich völlig unverständlich in die "falsche" Person, weiß aber zeitgleich mit ihrer kämpferischen Art zu fesseln. Zudem stellen sich so einige Freunde als Verräter heraus und die ein oder andere unschuldige Person stirbt im Buch. Langweilig wird es also nie. Und das ist der große Pluspunkt von "War Chant".

Fazit: Spannende, kurzweilige Geschichte mit einem fulminanten Finale, die aber leider an Hintergrundinformationen mangelt.
Die "War Chant"-Reihe:
    Band 1: Sieger
    Band 2: Eroberer
    Band 3 in Planung

Weitere Meinungen

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