Samstag, 18. August 2018

[Rezi] "Vierzehn" von Tamara Bach

(c) Bildrechte: Carlsen
"Vierzehn"
von Tamara Bach
Verlag: Carlsen, 2016
Einzelband, 112 Seiten
[HC] ISBN: 978-3551583598

~Klappentext~
"Du holst die Post aus dem Briefkasten und trägst sie in eure Wohnung. Du legst die Werbung auf einen Haufen. Du machst einen Stapel für deine Mutter. Du hast eine Karte bekommen. Du bekommst sonst nie Post. Heute bekommst du eine Karte. Du bist plötzlich wieder wach. Du bekommst rote Backen. Legst die restliche Post irgendwohin, dass deine Mutter sie später suchen muss. Du gehst postkartenblind in die Küche, holst die Suppe aus dem Kühlschrank, stellst sie in die Mikrowelle und liest eine Zeile, die da steht. Du hast Post bekommen. Mit deiner Adresse drauf, mit deinem Namen, voll und ganz, abgestempelt auf einem Postamt am Samstag. Am Samstag, denkst du und leuchtest."
~Meine Meinung~
Auf "Vierzehn" bin ich durch Damaris von Damaris liest aufmerksam geworden, die in einem Beitrag die Werke von Tamara Bach sehr lobt und als "wahrhaftig" bezeichnet. Und wie das so ist, wurde ich neugierig auf den besonderen Stil von Tamara Bach.

Allerdings - das gleich vorweg - "Vierzehn" traf nicht ganz meinen Geschmack. Ich mag zwar ungewöhnliche, spezielle Bücher, aber "Vierzehn" war mir einfach zu alltäglich. Der Klappentext zeigt ja schon ganz gut, wie der komplette Stil des Buches aussieht.

Berichtet wird in der "du"-Perspektive, man schlüpft in die Rolle von Beh. Diese erlebt auf dem etwa 100 Seiten schmalen Buch ihren ersten Schultag nach den Sommerferien, in denen ihre Freundinnen in Polen waren, während sie krank daheim bleiben musste. An diesem einen Tag geschehen allerdings so einige Dinge, Freundschaften werden auf die Probe gestellt, neue bahnen sich an, dazu Probleme in der Familie und eine beginnende Liebe.

In kurzen, oft auch abgehakten, unvollständigen Sätzen und überwiegend indirekter Rede/Nacherzählung wird erzählt. Das fand ich tatsächlich ganz cool und wirklich speziell und einzigartig. Es war ungewohnt, erzeugte aber Lebendigkeit, man war richtig drin im Geschehen.

Inhaltlich passiert aber einfach zu wenig. Vieles wird angedeutet und man kann sich die ein oder andere weitere Entwicklung denken. Man erfährt aber wenig über Beh selbst und es wirkt oft, als würden ihre Gedanken absichtlich abschweifen, damit man nicht zu viel erfährt. Zudem wird überwiegend der Schulalltag beschrieben/erlebt und das fand ich genauso öde wie damals als ich noch selbst in der Schule war. Schule wird leider auch dann nicht spannend, wenn man sie in eine ungewohnte Schreibweise packt.

Zusammenfassend bin ich von dem speziellen Stil wirklich positiv überrascht, aber die Handlung war einfach überhaupt nicht meins. Mehr Fokus auf die Probleme drum herum und weniger auf die einzelnen Schulstunden hätte "Vierzehn" meiner Meinung nach gut getan.

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