Freitag, 28. Januar 2022

[Rez] "Das schwarze Wasser" von Eva Keuris

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: storytel
"Das schwarze Wasser"
von Eva Keuris
Originaltitel: Het Zwarte Water
Verlag: storytel, 2022
Dauer: 7h, 50min
Sprecher:in: Ann Vielhaben & Sascha Tschorn
ISBN: 9789180361712

~Klappentext~
1996 wurde ein 16-jähriges Mädchen in der Nähe des Schwarzen Wassers, einem See nahe der kleinen Stadt Weverlo, ermordet aufgefunden. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Jetzt, fünfundzwanzig Jahre später, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen, da die sogenannte familiäre DNA-Analyse neue Ergebnisse verspricht.
Die Journalistin Loes, die damals die beste Freundin des Opfers war, kehrt nach Hause zurück, um darüber zu berichten, was die Wiederaufnahme der Untersuchung mit ihrem Heimatort anstellt, der dieses dunkle Kapitel seiner Geschichte am liebsten vergessen würde. Aber nicht nur das: Sie will herausfinden, was mit Maaike passiert ist, um ihre Vergangenheit und die damit verbundenen Schuldgefühle endlich verarbeiten zu können.
Gemeinsam mit Maaikes Stiefbruder Chris, der früher immer eine Außenseiterrolle in ihrem Freundeskreis eingenommen hatte, beginnt sie, eigene Nachforschungen anzustellen. Loes verstrickt sich immer tiefer in die Geheimnisse rund um Maaikes Ermordung, bis sie eines Tages eine schockierende Entdeckung macht…
~Meine Meinung~
Es handelt sich um ein storytel original, d.h. das Hörbuch ist (bisher) nicht als Buch erhältlich (und kommt vielleicht auch nie als Buch heraus?). Die Sprecherin Ann Vielhaben fand ich als Stimme für Loes sehr passend. Sie spricht unaufgeregt, gut verständlich und setzt die richtigen Stimmungen um. Da habe ich gerne zugehört. In einigen Szenen kommt der Mörder zu Wort, gesprochen von Sascha Tschorn. Die Stimme fand ich persönlich etwas zu düster, v.a. im Nachhinein, wenn man weiß, wer der Mörder war. Aber das ist Geschmackssache, den Job als Sprecher hat er ansonsten ebenfalls sehr gut gemacht.

Die Handlung spielt in den Niederlanden, im kleinen Örtchen Waverlo. Wie der Klappentext schon verrät, wurde dort 1996 Maaike ermordet und der Täter nie gefunden. Nach 25 Jahren soll nun eine familiäre DNA-Analyse zur Aufklärung des Falls führen. Bei dieser sollen (freiwillig) alle Anwohnenden eine DNA-Probe abgeben. Das Ganze wird vom Bürgermeister und der Stadt groß aufgebauscht, mit dem Ziel, dass endlich Klarheit in den Fall kommt und die seit 25 Jahren von der Bevölkerung verdächtigten entlastet werden können - oder sich eben tatsächlich als Mörder entpuppen.
Loes, die damals beste Freundin von Maaike, ist mittlerweile Journalistin und plant eine größere Artikelserie über den Mord und Maaike. Daher reist sie in ihren Heimatort zurück und hört sich um.
Unterstützung bekommt sie schnell von Maaikes Stiefbruder Chris. Gemeinsam versuchen sie abseits der DNA-Analyse den Fall nochmal aufzurollen.

Die Geschichte wird als eine Art Bericht von Loes erzählt. Sie berichtet abwechselnd aus der Vergangenheit mit Maaike, was sie für ein Mensch war, und der Entwicklung seitdem. Zudem erzählt sie, hier auch stellenweise mit eingebauten Dialogen, aus der Gegenwart und ihren "Ermittlungen" mit Chris. Den Erzählstil fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig und brauchte eine Weile, um mich daran zu gewöhnen, dass man keine Geschichte "erlebt", sondern vor allem erzählt bekommt. Aber sobald ich mich daran gewöhnt hatte, wollte ich stets wissen, wie es weiter geht.

Dabei fand ich Maaike durch Loes sehr gut charakterisiert. Man lernt das Mädchen, das viel zu früh sterben musste, ausführlich kennen. Loes selbst bleibt daneben etwas blass, da der Fokus auf Maaike liegt. Auch die anderen Charaktere werden eher auf die relevanten Informationen reduziert, was aber zum Teil auch daran liegt, dass Loes außer Maaike kaum engere Kontakte hatte. Auch zu Chris blieb stets eine gewisse Distanz bestehen, da er ungerne über sich selbst oder seine Vergangenheit spricht (was aber durch seinen Bruder kurz erklärt wird).
Die Kapitel aus Sicht des Mörders geben vor allem einen Einblick in seine Motive und seine Motivation. Das fand ich einerseits interessant, andererseits aber auch nicht gänzlich nachvollziehbar.

Wie gesagt wechselt die Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich mochte den Mix, da es nicht so monoton abgehandelt wurde. Auch entwickelt sich der ganze Vorfall dadurch ganz allmählich und man bekommt die Möglichkeit, mitzurätseln, wer Maaikes Mörder gewesen sein könnte. Dabei hatte ich bis zur Auflösung keine Ahnung, wer es tatsächlich war. Das habe ich selten, was ich hier als großen Pluspunkt werte.

Wer gerne Krimis oder Thriller als Hörbuch hört, sollte hier ruhig einmal reinhören!

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

2 Kommentare:

  1. Liebe Alica

    Das Hörbuch ist einfach nicht mein Medium und trotzdem klingt die Geschichte soooo gut... Man, man, man :-D Vielleicht gönne ich mir einmal eine Hörprobe?

    Danke, dass du mich auf das Buch aufmerksam gemacht hast
    Livia

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    1. Hier finde ich es auch tatsächlich schade, dass storytel nur Hörbücher herausbringt und dieses dann wohl nicht als Roman erscheinen wird. Aber vllt freundest du dich mit Hörbüchern ja irgendwann auch noch an. ;)

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