Donnerstag, 2. Dezember 2021

[Rez] "Mordlichter" von Madita Winter

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
(c) Bildrechte: aufbau audio
"Mordlichter"
von Madita Winter
Verlag: aufbau audio, 2021
Band 1 von bisher 1 | Laufzeit 9,5h (ungekürzte Lesung)
Sprecher:in: Rebecca Madita Hundt
Romanausgabe ist im Aufbau Verlag erschienen. (ISBN: 978-3-352-00967-9)

~Klappentext~
Anelie Andersson hat es an eine Polizeistation im nordschwedischen Polarkreis verschlagen. Hier lebt man fast das ganze Jahr in Eis und Schnee. Als sich eine Frau bei ihr meldet, weil ihr siebzehnjähriger Sohn verschwunden ist, macht Anelie sich an die Arbeit. Bald wird der Junge aufgefunden; er ist – in Felle gehüllt – überfahren worden. Doch offenbar wurde er zuvor irgendwo gefangen gehalten. Je intensiver sie ermittelt, desto mehr sagen Anelie ihre Erfahrung und Intuition, dass es um mehr geht als um einen Unfall. Sie findet heraus, dass in den letzten Jahren mehrere Menschen ebenfalls spurlos verschwanden. Und dann werden zwei deutsche Touristen vermisst.
~Meine Meinung~
Zu diesem Krimi habe ich vor allem wegen des Covers gegriffen. Schnee passt doch so langsam zur Jahreszeit. Die Handlung spielt dann auch vollständig im schwedischen Winter in Lappland, wo teilweise meterhoher Schnee liegt und die Temperaturen gerne mal bei -20°C liegen. Diese eisige Atmosphäre passt meiner Meinung nach auch gut zu einem Krimi.
Gelesen wird das Hörbuch von Rebecca Madita Hundt, die ich bisher nicht kannte. Sie fängt für mich aber Anelies Stimme perfekt ein und weiß den Krimi lebendig vorzutragen.

Man begleitet hier Anelie, eine Kriminalbeamte, die der Liebe wegen aus Stockholm weggezogen ist, um nahe des Polarkreises in einer kleinen Polizeistation gemeinsam mit ihrem Kollegen Arne zu arbeiten. Meistens ist der Alltag dort eher schlicht und es passieren keine großen Straftaten. Bis ein 17-jähriger Junge verschwindet und kurz darauf überfahren wird. Da er in Rentierfelle gehüllt ist und auch abseits des schweren Unfalls Verletzungen aufweist, wird Anelie misstrauisch und forscht nach. Schnell findet sie heraus, dass es in den vergangenen Jahren mehrere Vermisstenfälle gab, die bis heute ungeklärt sind. Besteht vielleicht ein Zusammenhang?

Es handelt sich um den ersten Band einer neuen Krimi-Reihe und dafür fand ich den Mix aus privaten Aspekten rund um Anelie und ihren Kollegen und dem Kriminalfall an sich sehr ausgewogen. Manchmal erlebt man es ja, dass im ersten Band das Privatleben der Ermittelnden zu sehr im Vordergrund landet. Natürlich erfährt man auch hier viel über Anelie, ihre Motive und ihre Beziehung, aber es nimmt nie Überhand. Überhaupt war mir Anelie schnell sympathisch. Sie ist engagiert, scheut die Kälte in Lappland nicht und bleibt hartnäckig, wenn sie einen Verdacht hat, egal wie viele Steine ihr in den Weg gelegt werden. Dabei bleibt sie stets professionell und menschlich. 
Aber auch ihren Kollegen Arne, der anfangs eher schroff wirkt, mochte ich bald. Ebenso wie die meisten anderen Charaktere. Eventuell trug dazu aber auch bei, dass sich in Schweden offenbar immer alle direkt mit Vornamen ansprechen, egal wie lange sie sich kennen. War mir irgendwie sympathisch.

Der Fall selbst beginnt dadurch, dass man erlebt, wie der Junge das Opfer der Tat wird. Sowas stört mich persönlich immer etwas, weil man dann schon teilweise weiß, was passiert ist und einen Wissensvorsprung vor den Ermittelnden hat. Dabei macht für mich den Reiz eines Krimis gerade aus, dass man im Dunkeln tappt und die Puzzleteile zusammenfügen muss.
Abseits davon lebt der Fall vor allem durch die Verstrickungen der Anwohnenden und den Differenzen mit den Sami (indigenes Volk in Lappland). Anelie muss hier bei so manchen Menschen hinter die Fassaden schauen, um Antworten zu finden. Das hat mir gut gefallen. Der Fall selbst läuft aber eher ruhig ab und wird erst am Ende etwas dramatisch. 

Was der Autorin besonders gelingt ist die Landschaftsbeschreibung. Man fühlt sich beim Zuhören direkt in die eisige, verschneite Landschaft Lapplands versetzt und bekommt dabei auch mal das Frösteln. Die Atmosphäre in den weißen Weiten wird sehr lebendig eingefangen.

Insgesamt konnte mich der Fall und vor allem Anelies Ermittlungsart sehr gut unterhalten und kurzweilige Hörstunden bescheren. Einen besonderen Reiz macht definitiv das Setting in Lappland aus. Ich bin gespannt auf weitere Bände der Reihe.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.