Mittwoch, 21. Dezember 2016

[Review] Final Fantasy Type-0

(c) Square Enix
~Story~
Die Geschichte dreht sich um die Klasse 0, eine Gruppe bestehend aus 12 Schülern von Vermillion Peristylium, einer Magierakadamie in Rubrum. Ihnen schließen sich gleich zu Beginn des Spiels zwei weitere Schüler an: Rem und Maschina. Eines Tages kommt es zu einem überraschenden Angriff des Militesi Imperiums. Dieses will die mächtigen Kristalle der anderen Kristall-Staaten an sich reißen. Als Rubrum angegriffen wird, beschließen die Schüler der Klasse 0, den Feind zurück zu schlagen und etwas über die Existenz der Kristalle und über dem wahren Grund des Krieges in Erfahrung zu bringen.

Die Story ist ungewohnt düster und ernst für ein Final Fantasy-Spiel. Es geht um Krieg mit all seinen unschönen Seiten. Inhaltlich gefiel mir Type-0 dadurch gut. Es wurde nicht versucht, etwas zu verharmlosen oder schön zu reden. Es gab Tote und zwar viele und die wurden auch genannt. Sowohl auf Seiten des Militärs als auch unter den Zivilisten. Natürlich alles mit Fantasy-Elementen, aber dadurch nicht weniger schlimm. Vielmehr ergeben sich im Laufe der Handlung durch die großen Zauber und Esperbeschwörungen richtige Massenvernichtungswaffen.
Von der militärischen Komponente abgesehen gab es jedoch inhaltlich nicht viel herauszuholen. Die Hintergründe der Charaktere bleiben blass bis nicht vorhanden. Es findet so gut wie keine Charakterentwicklung statt und es fällt schwer, unter den 14 spielbaren Charakteren jemanden besonders ins Herz zu schließen. Es sticht einfach keiner aus der Masse hervor (außer vielleicht Rem und Maschina, die eine kleine Sonderrolle haben). Das war einfach schade, denn man ist es aus anderen Final Fantasy-Spielen einfach ganz anders gewohnt.
Leider bleiben auch insgesamt viele Fragen offen, die wohl nur teilweise aufgeklärt werden, wenn man in den Annalen nachliest bzw. dort werden auch Bonus-Videos freigeschaltet. Aber ehrlich: Wenn ich ein Spiel spiele will ich doch alles verstehen, ohne es nachlesen zu müssen oder in einem Menü nach Zusatzvideos zu suchen? Besonders zum Ende hin springt die Handlung oft und lässt dadurch Informationen einfach aus. Fand ich echt schade.

~Gameplay~
Außerhalb von Kämpfen ist die Steuerung simpel, auch wenn die Kamera nicht immer ordentlich mitmacht und schon mal vollkommen verdrehte Positionen einnimmt. In der Akademie kann man in der vorgegebenen Freizeit Gespräche führen oder Missionen annehmen, die oftmals auf der Weltkarte zu erledigen sind.
Die Weltkarte mochte ich in anderen Final Fantasy-Teilen immer gerne, da sie eine offenere Welt suggeriert. Hier gibt es nur leider wenig zu entdecken und man darf immer nur der Story folgend neue Gebiete "freischalten". Zudem fliegt das Luftschiff nicht alle Städte an, sodass man oftmals weite Fußwege hinter sich bringen "darf". Hier kommt es wie gewohnt zu Zufallskämpfen.
Das Kampfsystem ist recht übersichtlich. Jede Taste bekommt einen Angriff zugeordnet, der dann im Kampf eingesetzt werden kann. Um die optimalen Angriffskombinationen festzulegen, kann man schon mal eine Weile im Menü am Speicherkristall (woanders geht so etwas nicht) verbringen. Ich kam jedoch auch sehr gut mit recht wahllos zusammengewürfelten Angriffen klar... Interessanter wird es wohl bei einer hohen Schwierigskeitsstufe. Diese ist außerhalb von Missionen an Speicherkristallen änderbar. Falls man irgendwo also partout nicht weiterkommt, kann man die Mission beenden und den Schwierigkeitsgrad ändern.
Die Hauptmissionen (Einsätze) treiben die Handlung voran. Dabei geht es jedoch so ziemlich immer nach demselben Muster zu: auf der Weltkarte gegnerische Einheiten besiegen, bis man deren Festung/Basis angreifen kann. Diese wird dann gestürmt und es wechselt in die Orte hinein, wo man sich zum Boss durchkämpft. Auch Bosskämpfe sind oftmals einfallslos. Es geht fast immer darum, den Gegner zu schwächen, indem man wartet bis man einen kritischen Treffer landen kann (wird bei anwählen des Gegners als gelber oder roter Kreis dargestellt). Danach ist der Gegner geschwächt und man kann ordentlich draufhauen.
Großes Manko ist zudem die große Anzahl von spielbaren Charakteren. Ganze 14 Stück soll man mit sicher herumschleppen und trainieren. Kämpfen tut man zeitgleich immer mit dreien, wobei man nur einen steuert (jedoch jederzeit wechseln kann). Stirbt einer, kann man aus der Reserve einen anderen der 14 einsetzen. Während Missionen kann man zudem Unterstützung aus der Akademie anfordern, die dann die kämpfenden Personen austauschen und an deren Stelle kämpfen. Dadurch neigt man dazu, etwas unvorsichtig mit ihnen umzugehen und sie regelrecht als Kanonenfutter sterben zu lassen. Sind ja noch genug übrig. Da in manchen Szenen/Missionen jedoch nur bestimmte Charaktere zum Einsatz kommen oder die Gruppe sich aufteilt, kann man nicht einfach nur seine Lieblinge trainieren. Das führt dazu, dass man vor einer Mission schon mal drei Stunden damit zubringt, jeden Charakter 2 Level weiterzubringen.

(c) Square Enix - Klasse 0
~Grafik~
Da es sich um ein PSP-Remastered handelt, ist die Grafik etwas veraltet. Das stört jedoch nur unwesentlich. Klar, man ist von einer PS4 anderes gewohnt, aber so schlimm finde ich das jetzt nicht. Man sollte nur eben keine zu hohen Erwartungen mitbringen.

~Fazit~
Leider kein Teil der Final Fantasy-Reihe, der mir wirklich gut zusagt. Die Story ist ernst und gefällt mir dadurch echt gut. Schöner wäre es jedoch gewesen, wenn die einzelnen Charaktere mehr Raum bekommen hätten. Auch die Anzahl an Charakteren störte eher, als dass sie nützlich war. In anderen Spielen kommt man schließlich auch mit weniger aus. Letztlich konnte auch das Gameplay nicht zu einem größeren Spielvergnügen beitragen. Mir war es zu simpel und eintönig.
Schlussendlich ein nettes Spiel für Zwischendurch, aber mehr auch nicht. Ich werde es wohl kein zweites Mal spielen und verspüre auch keinen Drang, die Nebenaufgaben fertig zu spielen.


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