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"Rauklands Sohn"
von Jordis Lank
Verlag: El Gato, 2013
Band 1 von 3
364 Seiten
~Inhalt~
Weil Ronan seinen Einsatz in einer wichtigen Schlacht „verschläft“ und diese dadurch verloren wird, lässt sein Vater, der König von Raukland ihn hart bestrafen: Ronan wird ausgepeitscht, gebranntmarkt und schließlich zur Insel Lannoch geschickt. Dort soll er die Aufgaben des Königs Merin lösen und die Insel damit für seinen Vater gewinnen. Versagt er, verliert er den Anspruch auf die Thronfolge. Keine leichte Aufgabe für Ronan, denn gleich als erstes soll er auf der Insel, auf der ihm offensichtlich jeder mit Misstrauen und Abneigung gegenüber steht, einen Freund finden.
~Meine Meinung~
Ich habe das Buch letzten Dezember bei der Adventsaktion von KumosBuchwolke und DasBüchereulenparadies gewonnen. Die Beschreibung hatte mir sofort zugesagt, da ich eher klassische „Mittelalter-Fantasy“ gerne lese. Ich weiß gar nicht mehr, was ich direkt erwartet hatte, aber auf jeden Fall nicht genau das, was ich bekommen habe. Das ist aber keineswegs negativ gemeint. ;-)
„Rauklands Sohn“ baut sich rund um die Charaktere auf und beschreibt ganz wundervoll die Entwicklung des Protagonisten Ronan von einem verschlossenen Sturkopf zu einem deutlich offeneren Menschen, der auch mal Gefühle zulassen kann. Wie die anderen Dorfbewohner und vor allem Liam daran beteiligt sind, finde ich großartig umgesetzt. Man spürt richtig, wie Ronan langsam in den Gesprächen mit Liam aufblüht und beginnt, eine richtige Freundschaft aufzubauen. Auch die Liebe wird nicht vergessen, hält sich jedoch sehr angenehm im Hintergrund und entwickelt sich langsam und nachvollziehbar.
Die Aufgaben, die Ronan zu meistern hat, sind alle etwas anderer Natur, als man anfänglich erwartet. Schon die erste Aufgabe „Finde einen Freund“ erscheint schwer zu meistern, wo Ronan doch mit dem Ziel auf Lannoch ist, die Insel für seinen Vater zu gewinnen und damit möglicherweise in einen Militärstützpunkt zu verwandeln. Die Bewohner Lannochs treten ihm dementsprechend misstrauisch und unfreundlich gegenüber. Nur sehr langsam kann Ronan sich in die Gemeinde einfinden. Auch hier fand ich es nachvollziehbar und erfreulich unaufdringlich umgesetzt, wie sich die Einstellungen der Menschen Ronan gegenüber langsam wandeln.
Nicht jede Aufgabe löst Ronan letztlich, wie es wohl ursprünglich erdacht worden ist. Das fand ich teilweise etwas schade, denn die ein oder andere Aufgabe hätte Ronan sicherlich auch irgendwann selbst geschafft, wenn er sich nur nicht mit der einfacheren Variante zufriede gegeben hätte. Dabei sollte man aber bedenken, dass er nur ein Jahr Zeit hat, alle Aufgaben zu lösen. Da lässt man sich vermutlich schnell dazu verleiten, den leichten Weg zu wählen, um Zeit zu sparen. Und es passt auch zu Ronan, weshalb ich es nicht als allzu großen Negativpunkt an dem ansonsten tollen Buch zählen kann.
Insgesamt hat mir „Rauklands Sohn“ sehr gut gefallen und ich habe mir sofort die Fortsetzung beschafft! Der Schreibstil ist relativ schlicht und damit gut verständlich, alle Handlungen sind in ihren wichtigen Zügen ohne große Ausschmückungen beschrieben. Hinzu kommen die gelungenen Landschaftsbeschreibungen, die sofort ein Bild der kargen und kühlen Insel Lannoch in den Kopf zaubern. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der nachvollziehbare Charakterentwicklungen in einer mittelalterlichen Welt mag und kein Problem damit hat, wenn die Action etwas knapper ausfällt. ;-)
Die Raukland-Trilogie:
Band 1 - Rauklands Sohn
Band 2 - Rauklands Blut [meine Rezension]
Band 3 - Rauklands Schwert [meine Rezension]
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