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"Nach dem Sommer"
von Maggie Stiefvater
Originaltitel: Shiver
Verlag: script5
Band 1 von 3
Formate:
~Hardcover: 424 S.; September 2010
~Taschenbuch: 424 S.; März 2014
~Inhalt~
Als junges Mädchen wurde Grace von Wölfen gebissen und in den Wald gezerrt. Als sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatte, wurde sie von einem Wolf mit goldenen Augen gerettet. Seit diesem Tag kann Grace ihn nicht vergessen und wartet jeden Winter darauf, dass die Wölfe zurück kommen und sie „ihren“ Wolf wieder sieht. Über die Jahre baut sie nur durch beobachten eine enge Bindung zu dem Wolf auf. Und dann liegt er eines Tages verletzt auf ihrer Veranda – in der Gestalt eines jungen Mannes! Er heißt Sam und sobald es wärmer wird, verwandelt er sich von einem Wolf in einen Menschen. Doch der Winter naht und so wird er Grace bald wieder verlassen müssen...
~Meine Meinung~
Im letzten Jahr habe ich von Maggie Stiefvater Lamento und Ballade gelesen und war von ihrem schönen, bildhaften, manchmal poetisch-märchenhaften Schreibstil angetan. Diesen setzt sie auch in Nach dem Sommer wieder gekonnt ein und entführt den Leser damit in eine hauchzarte Geschichte.
Mir hat neben dem Schreibstil besonders die Idee gefallen, dass die Werwölfe sich durch Temperaturunterschiede und nicht durch den Vollmond verwandeln. Das war mal etwas neues und hat durch die Unberechenbarkeit des Wetters eine besondere Form von Spannung eingebaut. Wann würde Sam sich zurück verwandeln? Diese Frage hing immer im Raum und die Anspannung, die damit einher ging, konnte die Autorin gut einfangen. Unterstützend waren dabei die Temperaturangaben, die am Anfang jedes Kapitels standen. Wenn dort besonders niedrige Zahlen standen, ging ich immer davon aus, dass es in dem Kapitel etwas kritisch werden würde. Das Hauptthema war auch das ganze Buch über, wie Sam und Grace ihre verbleibende Zeit nutzen, sich besser kennenlernen und schließlich wie Grace Sam noch länger bei sich behalten könnte. Andere Wölfe spielten ebenfalls eine große Rolle und ich fand es angenehm, dass sie alle so verschieden und ihre menschlichen Eigenheiten auch in ihrer Wolfform teilweise noch erkennbar waren. Sie waren auch im Rudel alle sehr verschieden und individuell. Dabei gelingt es Maggie Stiefvater, Wölfe realistisch darzustellen und nicht – wie man es oft liest – als gemeine, unberechenbare Raubtiere.
Ein Kernthema war natürlich auch die Liebesgeschichte zwischen Grace und Sam. Hier fand ich es etwas merkwürdig, dass sie sich im Grunde schon seit Jahren lieben, obwohl Grace Sam zum ersten Mal als Mensch sieht. Denn hat Grace sich ernsthaft in ein Tier verliebt? Da hätte ein bisschen mehr menschliches Kennenlernen gerne vorhanden sein können. Immerhin haben die beiden einige Tage bis Wochen zusammen verbracht und dabei oftmals nur still beisammen gesessen. Es wurde zwar so beschrieben, dass sie sich auch ohne Worte gut verstehen, aber ich finde für ein so frisches Paar wären ein paar Unterhaltungen mehr auch nicht verkehrt.
Die Mercy Falls-Trilogie:
Band 1 - Nach dem Sommer
Band 2 - Ruht das Licht [meine Rezension]
Band 3 - In deinen Augen [meine Rezension]
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