Dienstag, 29. November 2016

[Rezi] "Ruht das Licht" von Maggie Stiefvater

(c) Bildrechte: script5 Verlag
"Ruht das Licht"
von Maggie Stiefvater
Originaltitel: Linger
Verlag: script5, 2010
Band 2 von 3
424 Seiten

~Klappentext~
"Obwohl alles verloren schien, ist Sam zu Grace zurückgekehrt. Er hat den Wolf in sich besiegt und jetzt liegt ein ganzes Leben in seiner Menschengestalt vor ihm. Doch nun ist es Grace, deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie, die sich ihrer menschlichen Haut immer so sicher war, hört nachts die Stimmen der Wölfe und weiß: Sie rufen nach ihr.
Wogegen Grace sich mit aller Macht wehrt, wäre Cole hochwillkommen. Cole wünscht sich nur eines: Vergessen. Vergessen, wer er ist. Vergessen, was er getan hat. Die Wolfshaut ist seine Zuflucht. Doch trotz der eisigen Kälte gelingt es ihm nicht, die Wolfsgestalt dauerhaft anzunehmen.
Als Coles Vergangenheit ihn einholt und sich immer mehr neugierige Augen auf die Wölfe richten, muss Sam zusehen, wie seine Welt zerbricht: Das Rudel schwebt in größter Gefahr und Grace hält nur noch die Liebe zu ihm in ihrem menschlichen Leben. Sam ahnt, dass der Wolf in ihr eines Tages siegen wird."

~Meine Meinung~
"Ruht das Licht" setzt kurz nach dem Ende von "Nach dem Sommer" an. Sam ist nun ein Mensch und muss sich daran erst gewöhnen. Es war schön zu lesen, wie er einerseits glücklich ist, endlich als Mensch Kälte zu spüren, ohne sich zu verwandeln, gleichzeitig aber nicht vollständig von seinem alten Leben los kommt. Irgendjemand muss sich schließlich um die neuen Wölfe kümmern. Und so ist Sam hin- und hergerissen. Dabei verfällt er in eine richtige Melancholie, was ab und an leicht anstrengend wurde.

Grace wiederum hat seit einiger Zeit Kopfschmerzen, bekommt immer wieder hohes Fieber und fühlt sich abgeschlagen und krank. Worauf das hinausläuft, war von Beginn an offensichtlich. Dennoch habe ich richtig mit Grace mitgelitten. Ich fand es so furchtbar, wie sie sich immer schlechter fühlt und niemand ihr helfen kann. Und dann verbieten ihre Eltern ihr auch noch, Sam zu sehen. Grace' Verzweiflung, dass sie Sam nicht sehen darf, der ihr doch als einziger Halt gibt, war sehr greifbar. Ich habe sehr gut verstanden, dass sie im Grunde kein Problem damit hat, was mit ihr passiert, sie möchte es nur nicht alleine durchstehen müssen.

Die Beziehung Sam-Grace war in diesem Band also vor allem von einer sich anbahnenden "Katastrophe" überhangen, in den Szenen, in denen sie zu zweit waren, haben sie jedoch versucht, ein so normales, verliebtes Paar zu sein wie jedes andere. Ein wenig kitschig vielleicht, aber bei den beiden hat es mich nicht zu sehr gestört. Sie haben in Band 1 schon so viel durchgemacht, da haben sie ein paar glückliche Momente verdient. ;-)

Diesmal als weitere Erzähler dabei sind Isabelle, die bereits in Band 1 eine wichtige Nebenrolle hatte, und Cole, einer der neuen Wölfe, die Beck vor seiner endgültigen Verwandlung nach Mercy Falls gebracht hat.

Die beiden bringen durch ihre rebellische Art deutlich Schwung in die Handlung und liefern sich witzige Wortgefechte. Dabei hat vor allem Cole keine einfache Vergangenheit hinter sich und seine Beweggründe, ein Wolf sein zu wollen, werden nur nach und nach offenbart. Meiner Meinung nach stellt er sich etwas zu sehr an, aber er merkt sicherlich in Band 3 noch, dass nicht alles am Menschsein scheiße ist.
Ohne die zwei wäre das Buch vermutlich deutlich zäher ausgefallen.

Ein nerviger Punkt waren Grace' Eltern. Nie haben sie sich groß für Grace interessiert und sie regelmäßig den ganzen Tag alleine gelassen, aber kaum erwischen sie Sam nachts bei ihr, werden sie überfürsorglich. Nicht 100pro nachvollziehbar, aber vermutlich wollen sie nur die Kontrolle über ihr braves Töchterchen nicht verlieren. Dennoch habe ich selten so ignorante, intolerante Eltern erlebt. Hoffentlich bessern sie sich in Band 3 noch...

Zudem erfährt man noch neues über die Wolfsverwandlung, was ich sehr interessant umgesetzt finde und darauf hoffe, dass im letzten Band eine abschließende Erklärung folgt, wie die Verwandlung funktioniert.

Insgesamt fand ich vor allem das letzte Drittel des Bandes sehr emotional und war hinterher richtig aufgewühlt. Eigentlich wollte ich direkt im Anschluss Band 3, das Finale, lesen, brauchte dann aber doch erst einmal eine Pause von der Geschichte - aber im positiven Sinne. :-)
(Halber Stern Abzug, da Grace' Eltern einfach zu schlechte Eltern waren...)

Die Mercy Falls-Trilogie:
    Band 1 - Nach dem Sommer [meine Rezension]
    Band 2 - Ruht das Licht
    Band 3 - In deinen Augen [meine Rezension]

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