Sonntag, 8. Mai 2022

[Rez] "Butter" von Asako Yuzuki

Den folgenden Beitrag kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung [da Rezensionsexemplar].
© Bildrechte: Blumenbar
"Butter"
von Asako Yuzuki
Originaltitel: バタ (bata = Butter)
Verlag: Aufbau Audio
Laufzeit: 13h 35min (ungekürzt)
Sprecher:in: Madiha Kelling Bergner
Der Roman ist im Blumenbar Verlag erschienen (442 Seiten, ISBN: 978-3351050986).

~Klappentext~
Rika, eine junge Journalistin in Tokio, recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll. Manako behauptet, sie verabscheut nichts mehr als „Margarine und Feministinnen“ und hat eine ausgeprägte Leidenschaft für hemmungslosen Genuss und insbesondere Butter. Jetzt, wo sie im Gefängnis sitzt, empfängt sie Rika, unter der Bedingung, nur über ihre Kochkünste zu reden. Für Rika werden die Begegnungen mit Manako zu einer Meisterklasse der Lebenskunst. Ein Roman, der Genuss, Essen und Trinken feiert, vor allem aber die unmöglichen Erwartungen thematisiert, die an Frauen in patriarchalen Gesellschaften heute gestellt werden.

~Meine Meinung~
Das Hörbuch wird von Madiha Kelling Bergner gesprochen, die eine sehr angenehme, ruhige Stimme mitbringt und in der Handlung die passenden Akzente setzt. Ich fand durch ihre ruhige aber pointierte Art vorzulesen,  den Roman noch spezieller als er ohnehin ist.

In "Butter" begleitet man vor allem die junge Frau Rika, die als Journalistin arbeitet. Sie sieht eine Karrierechance in einem Interview mit der inhaftierten Manako Kajii, die bisher jegliche Interviews zu den von ihr angeblich begangenen Morden verweigert hat. Doch Rika glaubt, einen Zugang zu Manako Kajii zu schaffen über deren Hobby: das Kochen. 
Während Rika eine relativ angepasste Frau ist, die versucht, nicht anzuecken, ist Manako eine selbstbewusste Frau, die nichts auf die Meinung anderer Menschen gibt. Was die Besonderheit an ihr darstellt, denn Manako ist rundlicher als die japanische Gesellschaft gut heißt und niemand versteht, wieso die Männer, die sie angeblich getötet hat, ihr verfallen waren.

In "Butter" geht es neben dem Kochen und v.a. der Butter um das (japanische) Frauenbild: schlank, gepflegt, angepasst. Damit ist "Butter" feministische Literatur, die die Rolle der Frau und die Grenzen, die ihrer freien Charakter- und beruflichen Entfaltung auferlegt werden, beschreibt. Gleichzeitig werden auch Freundschaft, Liebe und Familie behandelt und bekommen besondere Bedeutung innerhalb der Handlung. Mir haben die einzelnen Charaktere und ihre Interaktionen untereinander sehr gefallen, ebenso wie die manipulative Ader von Manako Kajii, der man nur nach und nach näher kommt.

Was man beim Lesen/Hören berücksichtigen sollte: ihr bekommt definitiv Hunger! Die Gerichte werden umfangreich beschrieben, ohne langweilig zu sein. Stattdessen sind Gerüche und Geschmack so gut beschrieben, dass man sich die Gerichte richtig vorstellen kann. Essen wird hier auf eine sinnliche Ebene gehoben, die Nahrung eine angemessene Bedeutung gibt und den Wert von gutem Essen hervorhebt.

Mir hat "Butter" sehr gefallen. Der Roman mischt eine eher schlichte Ausgangslage mit feinfühligen bis schonungslosen Akzenten und einem kleinen Krimianteil zu einer besonderen Handlung.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

1 Kommentar:

  1. Liebe Alica

    Dieses Buch ist mir bereits einige Male begegnet und es freut mich, dass es dir so gut gefallen hat. Mich interessiert es auch sehr, vor allem, weil es so viele Genres streift und eine vielschichtige Protagonistin hat.

    Lieben Dank für den Tipp
    Livia

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