Sonntag, 21. Oktober 2018

[Rezi] "Der Totengräbersohn" #1 von Sam Feuerbach

(c) Bildrechte: Sam Feuerbach
"Der Totengräbersohn" #1
von Sam Feuerbach
Verlag: bene Bücher, 2017
Band 1 von 4, 396 Seiten
[TB] ISBN: 978-3947515004

~Inhalt~
"Das Dorf Haufen ist im Weltenreich gelegen. Dort lebt der 18-jährige Farin. Der Junge ist ein Außenseiter, denn als Sohn des Totengräbers wird er von den anderen Dorfbewohnern geächtet und verprügelt. Dennoch hat er keine andere Wahl, als den Beruf des Vaters zu übernehmen, der zunehmend dem Alkohol verfällt. Die Dinge ändern sich für Farin schlagartig, als die Dorfhexe stirbt und er die Giftmischerin für die Beerdigung vorbereitet. Denn die Hexe trägt ein geheimnisvolles Amulett um den Hals, und Farin kann nicht widerstehen, das Schmuckstück an sich zu nehmen..."
~Meine Meinung~
"Der Totengräbersohn" ist eine Reihe aus vier Bänden (Band 4 erscheint am 01.11.2018) rund um den titelgebenden Totengräbersohn Farin und als Mittelalter-Fantasy eingeordnet.

Der Einstieg fiel mir direkt leicht. Man lernt Farin bei seiner Arbeit als Totengräber kennen bzw. wie er eine Leiche sorgsam für die Beerdigung vorbereitet. Dabei erfährt man auch schon einiges aus seinem Leben mit seinem Vater, der lieber trinkt, als Farin zu helfen und ihren Lohn fast immer in der Dorfkneipe versäuft. Man merkt schnell, dass Farin ein aufgeweckter, neugieriger Junge ist, der viel nachdenkt und auch kritische Gedanken seinem Beruf und der Dorfgemeinschaft gegenüber hegt - gleichzeitig aber auch für seine 18 Jahre etwas naiv und schüchtern ist. Mir war er sofort sympathisch und seine zynische Art war sehr unterhaltsam.

Überhaupt strotzt das Buch regelrecht vor Wortwitz, verkommt aber nie in eine zu lächerliche Erzählung. Diese Gratwanderung ist wirklich hervorragend gelungen und hat mich positiv überrascht! Aus anderen humorvollen Büchern kenne ich es leider, dass sie zu oft ins Alberne rutschen und nicht mehr ernst zu nehmen sind. Sam Feuerbach hat jedoch auch ausreichend ernste Töne einfließen lassen und es mit den Witzen nie übertrieben. So erhält man eine unglaublich unterhaltsame, kurzweilige Mischung, die zu fesseln vermag.

Highlight ist aber wohl der Dämon, mit dem Farin sich etwa ab Mitte des Buches abgeben muss. Mich hat das Buch ab da etwas an die "Bartimäus"-Trilogie von Jonathan Stroud erinnert, in der ja auch ein überaus unterhaltsamer Dämon eine wichtige Rolle spielt und mit seinen spitzen Kommentaren für allerhand erheiternde Momente sorgt.

Inhaltlich war es insgesamt spannend, da alles rund um das mysteriöse Amulett lange unklar bleibt und man gemeinsam mit Farin rätseln kann, was es damit auf sich hat und warum in Haufen plötzlich so viele düstere Gestalten auftauchen, die scheinbar danach suchen. Auch ein zweiter Handlungsstrang rund um ein Waisenmädchen namens Aross ist spannend zu verfolgen, auch wenn die Verbindung zu Farin noch nicht geklärt wird. Stellenweise war das Buch aber auch etwas zu ruhig und dadurch etwas langatmig.

Was mir leider eher weniger gefällt, ist die moderne Redeweise der Charaktere, die für eine Mittelalter-Reihe einfach unpassend ist. Klar, es ist auch Fantasy und da ist alles möglich, trotzdem störte es das Mittelalter-Feeling.

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