Samstag, 28. Juli 2018

[Rezi] "Kirschen im Schnee" von Kat Yeh

(c) Bildrechte: Magellan
"Kirschen im Schnee"
von Kat Yeh
Originaltitel: The Truth About Twinkie Pie
Verlag: Magellan, 2015
Einzelband, 344 Seiten
[HC] ISBN: 978-3-7348-4705-9

~Klappentext~
"Meine große Schwester DiDi sagt immer, das Rezept für meinen Erfolg ist ganz einfach: lernen, lernen und - ach ja, lernen! Nur habe ich mittlerweile den Eindruck, dass man mehr Spaß hat, wenn man die Zutaten ein bisschen abwandelt. Wie wär's mit: mir meinen eigenen Namen aussuchen (einen, der nicht jeden an eine gigantische BH-Größe erinnert), mir echt Freunde suchen UND VOR ALLEM so witzig und selbstbewusst sein wie Ma, wenn sie noch hier wäre?Denn schließlich hat Ma mich nicht umsonst nach einem berühmten Sternenforscher benannt - die Zutaten für Erfolg sind mir da doch schon in die Wiege gelegt. Was ich daraus mache, liegt ganz bei mir."
~Meine Meinung~
Obwohl mich die Bücher aus dem Magellan-Verlag selten enttäuschen, habe ich um dieses Buch lange Zeit einen Bogen gemacht - was tatsächlich nur an den - sorry - blöden Namen der Protagonisten lag. GiGi und DiDi? Damit konnte ich mich nie anfreunden. Da die Meinungen zu dem Buch jedoch überwiegend positiv sind, habe ich es nun doch gewagt und den komischen Namen (die tatsächlich noch komischer werden, denn GiGi und DiDi sind ja nur die Kosenamen) eine Chance gegeben.
Vollkommen überzeugen konnte mich das Werk jedoch tatsächlich nicht.

Was positiv hervorzuheben ist, ist das Überthema des Buches: GiGis Suche nach sich selbst. Macht Verwandschaft und der Name wirklich etwas aus? Oder kann jeder selbst bestimmen, wer und was er sein möchte? GiGis Suche ist dabei ebenso abenteuerlich-turbulent wie tränenreich und voller Missverständnisse, Sturheit, Glück, Freundschaft, Liebe und witzigen Rezepten, die zwischendurch eingestreut sind (hat mal jemand etwas davon nachgekocht/-backen?). Die knapp 350 Seiten gehen zügig vorbei, in jedem Kapitel begegnet man Kleinigkeiten, die die Geschichte sehr individuell gestalten - über die genannten Rezepte, den Lippenstift "Kirsche im Schnee" bis zu NFEs (kleine Briefbotschaften).

Eigentlich strozt das Buch nur so vor Glück, doch GiGi selbst sieht das häufig nicht. Sie ist sehr auf ihr neues Leben und die Suche nach ihrer Mutter versteift, die angeblich vor Jahren gestorben ist. Doch dann bekommt GiGi unerwartet einen Hinweis und die Beziehung zu ihrer Schwester DiDi wird auf eine harte Probe gestellt. Zur Seite stehen GiGi ihre neuen Freunde, auf deren Hilfe sie sich nur zögerlich einlassen kann. Dabei lernt sie auch, dass nicht immer alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Überhaupt sind die Charaktere alle sehr individuell und gehen nicht so schnell aus dem Kopf. Da merkt man, dass sie mit viel Liebe von der Autorin gestaltet wurden, was sie meistens authentisch und menschlich wirken lässt. Niemand ist hier perfekt, alle machen mal Fehler, doch sie lernen auch daraus.

Soweit hat mir das Buch wirklich gefallen - aber dann kam inhaltlich die Wendung, die mich kopfschüttelnd zurück gelassen hat. Ich kann da nicht drauf eingehen, ohne zu spoilern, aber es hat mit DiDi zu tun und ich konnte nicht nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat. An der Stelle wurde es mir etwas zu absurd/undurchdacht und auch zu zügig abgehandelt.

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