Mittwoch, 8. März 2017

[Rezi] "London" von Christoph Marzi

(c) Bildrechte: Heyne Verlag
"London"
von Christoph Marzi
Verlag: Heyne, 2016
Band 5 von 5
704 Seiten

~Klappentext~
"Schwere Schneeflocken tanzen in der Dämmerung, als Emily Laing das erste Mal London nicht mehr findet. Doch wie kann das sein? Eine ganze Stadt verschwindet doch nicht einfach so. Mitsamt all ihren Schornsteinen, Bewohnern und Geheimnissen. Hat das vielleicht etwas mit den beiden seltsamen alten Damen zu tun, die Emily entführen? Oder hängt es mit dem Waisenmädchen zusammen, das plötzlich auf den Stufen einer U-Bahn-Rolltreppe auftaucht? Noch einmal müssen Emily und ihre Gefährten, der Alchemist Wittgenstein, Maurice Micklewhite und die kluge Ratte Minna, in die Tiefen der Uralten Metropole hinabsteigen. Denn hier, in der magischen Stadt unter der Stadt, liegt die Antwort. Und die Gefahr…"

~Meine Meinung~
"London" ist der 5. Band aus der Reihe rund um die Uralten Metropolen von Christoph Marzi und der 4. Band rund um Emily Laing. "Lycidas"/"Lilith"/"Lumen" habe ich vor Jahren verschlungen und geliebt und sie gehören noch heute zu meinen Lieblingsbüchern. "Somnia" (der 4. Band der Reihe) war minimal schlechter und hatte eine andere Protagonistin. Und ich dachte lange Jahre, dass das mein letzter Ausflug in die Uralten Metropolen sein würde.

Bis 2016 unerwartet "London" erschien.

Meine Erwartungen waren natürlich hoch und erste, teilweise weniger begeisterte Meinungen waren ernüchternd. Ich war richtiggehend besorgt, dass mir "London" nicht gefallen könnte, weshalb das Lesen etwas auf sich warten ließ.
Doch meine Sorgen waren letztlich unbegründet. Ich habe den neuen Ausflug zusammen mit Emily Laing, Wittgenstein und all den anderen alten Bekannten sehr genossen.

Der Schreibstil ist wunderschön - poetisch und melancholisch. Die Uralte Metropole Londons wurde vor meinem inneren Auge wieder lebendig und hat mir gezeigt, warum ich die Stadt niemals ohne das Gefühl von Magie, die an jeder Häuserecke und in den schmutzigen U-Bahnschächten wartet, besuchen könnte, seit ich damals "Lycidas" gelesen habe. Dank Christoph Marzi sehe ich London mit anderen Augen. Allein dafür sollte jeder die Reihe gelesen haben. ;-)

Die Charaktere sind eigenwillig, individuell, liebenswert. Ich könnte gar nicht sagen, wer mir über die Jahre am meisten ans Herz gewachsen ist. Vermutlich die kleine Rättin Lady Mina. Es war schön zu lesen, wie die Charaktere seit "Lumen" erwachsender geworden sind, neue Probleme und Ziele im Leben haben - und dennoch genau dieselben geblieben sind.

Von der Handlung her gab es tatsächlich ein paar Längen, die mich aber nie vom Weiterlesen abgehalten haben. Ich wollte stets wissen, wie es ausgeht - und mich gleichzeitig nicht erneut von Emily verabschieden müssen. Hoffentlich schreibt Marzi eines Tages ein weiteres Buch aus dieser tollen Welt!

Es gab einen gelungenen Mix aus alten Bekannten und neuen Gegenspielern. Die Handlung ist gezeichnet durch Rästel und Geheimnisse. Ich wusste bis zum Ende nicht, wer denn nun hinter Picca her war und wer auf ihrer Seite stand.

Man kann das Buch ohne Vorkenntnisse lesen, ja, aber wie viel entgeht einem dann! All die Anspielungen auf vergangene Ereignisse, die Orte, die man schon einmal besucht hat.

Ihr merkt vielleicht, ich bin zu angetan, um eine wirklich objektive Rezension zu schreiben.
Ich würde sofort 5-Flämmchen vergeben, wenn die Längen nicht gewesen wären, die ich nicht komplett unter den Tisch kehren kann. Ein wunderbares, fast perfektes Buch!

Die Uralte Metropole-Reihe:
    Band 1 - Lycidas
    Band 2 - Lilith
    Band 3 - Lumen
    Band 4 - Somnia
    Band 5 - London

1 Kommentar:

  1. hach, ich stimme dir zu. Es war wirklich ein tolles "Heimkommen" in die Welt um Emily Laing :) Und auch ich hoffe, dass es nicht das letzte Buch war!

    Liebe Grüße
    Caro

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