Dienstag, 25. August 2015

[Rezi] "Bewahrer des Chaos" von Wladimir Wassiljew

(c) Bildrechte: Piper Verlag
"Bewahrer des Chaos"
von Wladimir Wassiljew
Originaltitel: Lik Cernoj Pal'miry
Einzelband (dem Wächter-Universum von Sergej Lukianenko)
Verlag: Piper
~Taschenbuch, April 2009, 416 S.

~Inhalt~
Als eine Sekte "schwarzer Anderer" - nicht iniziierte, die dem Dunkel zugeneigt sind - ihr Unwesen in St. Petersburg treibt (mit Menschenopfern und allem drum und dran), wird ein Sonderkommando der ukrainer Tagwache abgestellt, den Wilden ein Ende zu setzen. Doch es steckt mehr hinter den Vorfällen, als erwartet...

~Eigene Meinung~
Es handelt sich hierbei um einen Zusatzband zur "Wächter"-Reihe, der jedoch nicht von Sergej Lukianenko geschrieben wurde, sondern von Wladimir Wassiljew, dem Co-Autor bei "Wächter des Tages". Da mir der 2. Teil der "Wächter"-Reihe etwas weniger gefallen hat, als die restlichen, hatte ich somit keine allzu hohen Erwartungen. Die Rezensionen, die ich auf Amazon dazu las, taten ihr übriges. Dennoch war ich neugierig, was den Inhalt betraf und habe ohnehin schon länger keinen "Wächter"-Roman mehr gelesen. Den letzten Band besitze ich ja (leider) noch nicht.

Inhaltlich hat es mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Die Idee (auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen werden) war interessant und im weiteren Verlauf auch gut erklärt. Ich hatte bei den anderen "Wächter"-Bänden ja oft das Problem, die Erklärungen nicht recht nachvollziehen zu können. Es war auf jeden Fall etwas neues, das meines Wissens nach in den anderen Bänden noch nicht vorkam.

Handeln tut der Band von der ukrainischen Abteilung der Tagwache, die von der moskauer Tagwache beauftragt wird, unter der Schirmherrschaft der Dunklen, Lichten und der Inquisition (!), einer Sekte in St. Petersburg Einhalt zu gebieten. Allein daran, dass alle Parteien der Anderen die Mission überwachen, lässt sich erahnen, dass mehr dahinter steckt, als eine kleine Sekte, die Unfug anstellt. Und so entwickelt sich das Problem schnell zu etwas größerem.

Soweit so gut. Leider hapert es bei der Umsetzung der tollen Grundidee an vielem. Größtes Problem ist der praktisch nicht vorhandene Spannungsaufbau. Die Ukrainer-Gruppe reist sehr ausführlich von A nach B und zurück, säuft viel, redet viel und dann, ganz knapp auf 3-4 Seiten kommt ein eigentlich entscheidener Kampf. Und dann wird wieder gesoffen und geredet. Da hätte man vieles deutlich spannender schreiben können! Es kam so rüber, als würde Herr Wassiljew keine allzu große Ahnung von Kämpfen zwischen Anderen haben, sich dafür aber super mit allen möglichen Alkoholsorten auskennen. Keine Ahnung, ob Ukrainer wirklich dauerhaft am Saufen sind... aber selbst bei den Hauptbänden der Reihe, die immerhin in Russland mit Russen spielen, denen man übermäßigen Alkoholkonsum ja bekanntermaßen nachsagt, kam das nicht so ausscheifend vor. War demnach wohl wirklich übertrieben.

Ich hab zudem immer wieder Probleme, mir die Namen aller zu merken, da sie manchmal mit Vor-, manchmal mit Nachnamen und manchmal mit Spitznamen oder Kurzformen ihrer Namen angesprochen werden. Bei all den ohnehin "verrückten" russischen/ ukrainischen Namen ist das teilweise echt null nachvollziehbar. Wenn ich mich mit den betreffenden Ländern besser auskennen würde, wäre es vermutlich leichter... Allerdings hatte ich das Problem auch schon bei den anderen "Wächter"-Bänden.

Immerhin ließ sich der Band aufgrund der schmal und groß bedruckten Seiten fix lesen und langatmige Passagen waren schneller vorbei, als es sich jetzt anhören könnte. Daher kann ich insgesamt doch eine 3-Sterne-Bewertung abgeben. Empfehlen kann ich den Band aber wirklich nur Fans der "Wächter"-Reihe. Alle anderen werden vermutlich eh kein bisschen durchblicken, da vorausgesetzt wird, sich zumindest mit der Grundidee der Anderen auszukennen.

Fazit: Interessante Grundidee, die in der Umsetzung leider nur ein knappes "ausreichend" erhält.

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